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ADAC lässt EC 135 mit Nachtsichtbrillen starten

25.11.2011

Senftenberg (BRB) ::  Nachdem entsprechende Gerüchte bereits zu kursieren begannen, steht nun fest dass das Jahr 2011 noch für viele aus der Luftrettungsszene eine faustdicke Überraschung bereithält: Die ADAC Luftrettung zieht nach und wird als zweiter Betreiber nach der HDM Luftrettung Nachtsichtbrillen in der Luftrettung einsetzen – und zwar im Baumuster EC 135. Letzteres muss überraschen, ist doch die EC 135 um einiges kompakter als die ebenfalls vom ADAC betriebenen BK 117 und EC 145. Dazu berichtet der SK-Verlag heute:

"Die [für nächtliche Primär-Rettungseinsätze] notwendige Zulassung, das so genannte Supplemental Type Certificate, hat die ADAC-Luftrettung in Zusammenarbeit mit der ADAC Luftfahrt Technik von der European Aviation Safety Agency (EASA) für die Umrüstung des Hubschraubermusters EC 135 erhalten. Erst durch den Einsatz der Nachtsichtgeräte Night Vision Goggles, zu deutsch auch Bildverstärkerbrillen genannt, besteht die Möglichkeit RTH bei Dunkelheit im Rettungsdienst einzusetzen."

Der Aerokurier berichtet dazu:

"Nachdem die technischen Voraussetzungen vorliegen, werden in den kommenden Wochen die ersten Piloten die erforderlichen Theorie- und Praxisschulungen absolvieren. Die erste Station, die mit Night Vision Goggles den 24-Stunden-Betrieb aufnehmen kann, wird Christoph 71 im brandenburgischen Senftenberg sein."

Bislang kommen Nachtsichtbrillen bei "Christoph München" in München-Großhadern zum Einsatz. Weitere 24h-Standorte der HDM Luftrettung bereiten den Einsatz im betrieblichen Alltag vor. Als außerhalb Deutschlands ansässiger Betreiber setzt die schweizerische REGA ebenfalls die NVG-Technik ein; sie fliegt mit mehreren ihrer Helikopter auch regelmäßig nächtliche Einsätze in Südwestdeutschland. Bisher standen in der Bundesrepublik gesetzliche Regelungen dem nichtstaatlichen Einsatz von Nachtsichtbrillen entgegen. Die in der Anschaffung sehr teuren Nachtsichtbrillen erlauben es den Luftrettungsbetreibern, seit entsprechende verwaltungsrechtliche Neuregelungen vorliegen, ihr Tätigkeitsspektrum während der Nachtstunden auszuweiten.

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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