Weiden/Opf. (BAY) ::
Die Besatzung des Weidener Rettungshubschraubers „Christoph 80“ konnte bereits am 04. Dezember 2011 die neu errichtete Station am Flugplatz Latsch beziehen. Mit der Inbetriebnahme des neusten RTH-Standorts Deutschlands am 1. April 2011 musste die Besatzung zunächst eine Containerunterkunft beziehen, der Hubschrauber wurde in einem Zelthangar untergestellt. Während der normale Einsatzbetrieb trotz des Provisoriums erfolgreich aufgenommen wurde ging indes direkt angrenzend der Bau der neuen Luftrettungsstation in großen Schritten voran.
So wurde am 2. August letzten Jahres Richtfest gefeiert und nach gerade einmal rund achtmonatiger Bauzeit konnte die vom Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Nordoberpfalz in Auftrag gegebene Station ihren Nutzern übergeben werden. Die von der Sigma Plan Weimar GmbH entworfene Anlage entspricht dabei den aktuellsten Standards und bietet den Besatzungen somit ein ideales Arbeitsumfeld. Auch wenn noch letzte Restarbeiten vollendet werden müssen hat sich die Crew um Stationsleiter Otto Hartmann bereits in den neuen Räumlichkeiten eingelebt. Die offizielle Einweihung ist im Mai diesen Jahres geplant.
Als Besonderheit bleibt zu erwähnen, dass die Station für den Nachtflugbetrieb ausgelegt ist. Auch wenn „Christoph 80“ in der näheren Zukunft wohl wie gehabt täglich von 7 Uhr bis 30 Minuten nach Sonnenuntergang für Einsätze bereit stehen wird, zieht der ZRF die Etablierung eines rund um die Uhr einsatzbereiten Luftrettungsmittels als Option für die Zukunft nach wie vor in Betracht.
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„Christoph 80“ vor der neu errichteten Station
Foto: Johannes Herrmann
Das bis Anfang Dezember genutzte Provisorium mit Containerunterkunft und Zelthangar
Foto: Johannes Herrmann
Die großzügige, auch für den Nachtflug ausgelegte Anlage
Foto: Johannes Herrmann
„Christoph 80“ einsatzbereit auf seiner schienengeführten Plattform
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.