Mit einer neuen Bell 429 stockt der Schweizer Helikopterbetreiber „Air Zermatt“ seine Flotte auf. Neben Transport- und Touristenflügen führt „Air Zermatt“ auch vermehrt Rettungs- und Überführungsflüge von Verletzten durch – diese stellen das zweitgrößte Flugaufkommen dar.
Vor allem für die Rettung von Verletzten in den Bergregionen, unter Umständen auch aus Gletscherspalten, soll sich der neue Hubschrauber bewähren. Mit der speziell ausgerüsteten Maschine, welche die Kennung „HB-ZSU“ trägt und ab Mitte September in Dienst gestellt werden soll, können unter anderem auch komplizierte Rettungsaktionen in der Dunkelheit durchgeführt werden. Neben mehreren Vorrichtungen für den Blindflug sollen mit dem Suchscheinwerfer „SX-5 Starbust“, der auch bei einigen Maschinen in der deutschen Luftrettung zum Einsatz kommt, Nachteinsätze sicherer gemacht werden. Außerdem können eine Infrarotkamera und Restlichtverstärkerbrillen (Night Vision Goggles) eingesetzt werden.
Für Bergungseinsätze ist eine 90 Meter lange Winde an der Maschine montiert; moderne medizinische Ausstattung ist für eine umfassende Behandlung der Patienten vorhanden.
Mit dem Einsatz in der Schweiz hofft Bell Helicopter auf neue Chancen im europäischen Markt. Bei Air Zermatt kommt wie auch bei den größten deutschen Luftrettungsbetreibern überwiegend eine EC 135 von Eurocopter für die Notfallrettung zum Einsatz.
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Die Bell 429 des US-amerikanischen Herstellers Bell Helicopters wird seit 2009 serienmäßig produziert
Foto: Air Zermatt - www.air-zermatt.ch
Das Modell beruht auf der Bell 427, verfügt jedoch über eine größere Kabine mit bis zu acht Sitzplätzen
Foto: Air Zermatt - www.air-zermatt.ch
Am 24.08.2012 wurde die Maschine auf der Basis Zermatt offiziell den Medien vorgestellt – hier gemeinsam mit weiteren Hubschraubern der „Air Zermatt“
Foto: Air Zermatt - www.air-zermatt.ch
Der neue Hubschrauber wurde eingeweiht von (von links): Patrick Moulay (Bell Managing Director), Luisa Perren, Beat H. Perren, Sébastien Moulin (Bell Regionalmanager Europe)
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.