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Offshore-Rettung: ADAC und Wiking kooperieren

18.09.2012

Bremerhaven (BRE) ::  Rund um die Uhr stehe seit Kurzem ein Helikopter vom Typ S-76 an der deutschen Küste bereit um die medizinische Notfallversorgung der Windparks – bzw. deren Baustellen – zu gewährleisten. Die Sikorsky S-76 wird in einer Kooperation von der Firma Wiking und dem ADAC betrieben. Das berichtet die Nordsee Zeitung in einem Artikel vom 14.09.2012. Kostenträger für den Betrieb seien – außer bei besonders großen Notfällen – die Windparkbetreiber.

Die Bestzung erfolge bereits auf medizinischer Seite durch einen Notarzt und einen Rettungsassistenten; hinzu kommen solle später eine noch nicht in Betrieb genommene "technische Komponente aus zwei Höhenrettern", wie die Zeitung AGF-See-Sprecher Steffen Lutter zitiert. Die AGF ist die Arbeitsgemeinschaft der Feuerwehren See.

Laut Artikel beträgt die Ausrückzeit nach Alarm ca. eine halbe Stunde (Korrektur: beachten Sie unsere Ergänzung zum Artikel!) und ist demnach mit den Standards der öffentlich-rechtlichen Luftrettung (max. 3 min.) und selbst denen des militärischen Such- und Rettungsdienstes (max. 15 min.) nicht vergleichbar. Inwiefern die Vorlaufzeit zwischen Tag- und Nachtbereitschaft variiert und welche Ausrüstung mitgeführt wird, darüber liegen noch keine Angaben vor.

Allem Anschein nach handelt es sich um eine Konkurrenz oder zumindest ein sehr ähnliches Angebot wie die Firma NHC es von Emden aus mit ihrer AS 365 "Rettung Emden 14-81" anbietet.

In den 1990er Jahren stellte das Unternehmen Wiking für einige Zeit eine S-76 in der Sekundärluftrettung, dem damaligen Ambulanzflugdienst.

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Ergänzung von Mitte Oktober 2012

Wir haben mittlerweile ein Interview mit Dr. med. Matthias Ruppert, dem Leiter Medizin auf der Seite des ADAC, führen können. Unter anderem hat er darin Angaben zu den Ausrückezeiten korrigiert (tagsüber 15 min., nachts ca. 45 min.) und erklärt in groben Zügen auch wie diese zustande kommen.

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Quelle(n):
Nordsee Zeitung

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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