Direkt zum Inhalt...

rth.info

Faszination Luftrettung

rth.info - Faszination Luftrettungzur Startseite


Hessens Luftretter mit neuem Einsatzrekord

04.02.2013

Gießen (HES) ::  Im vergangenen Jahr wurden die hessischen Luftretter durch die zuständigen Rettungsleitstellen insgesamt 5.080 Mal zu Einsätzen angefordert. Im Jahr 2011 waren es nur 4.675 Einsätze, was eine Steigerung von rund neun Prozent ausmacht. Hessenweit stehen an den Standorten Frankfurt am Main, Fulda und Kassel drei Rettungshubschrauber (RTH) und in Reichelsheim (Wetterau) ein Intensivtransporthubschrauber (ITH)-System zur (notfall-)medizinischen Versorgung der Bevölkerung bereit. Durchschnittlich vierzehn Mal pro Tag war im Jahr 2012 ein RTH oder ITH im Einsatz. Diese beeindruckenden Zahlen veröffentlichte das hessenweit für die Luftrettung zuständige Gießener Regierungspräsidium (RP) am vergangenen Freitag, den 1. Februar 2013. Die Mittelbehörde verwaltet auch die beiden mit Zivilschutz-Hubschraubern des Bundes betriebenen Luftrettungszentren in Frankfurt am Main und in Kassel.

Die Zahlen im Einzelnen:

  • Christoph 2 (Frankfurt am Main): 1.422 Einsätze (im Vorjahr: 1.227, ein Plus von 195 Einsätzen)
  • Christoph 7 (Kassel): 1.168 Einsätze (2011: 1.279, ein Minus von 111 Einsätzen)
  • Christoph 28 (Fulda): 1.349 Einsätze (2011: 1.302, ein Plus von 47 Einsätzen)
  • Christoph Hessen (Reichelsheim): 777 Einsätze (2011: 794, ein Minus von 17 Einsätzen)
  • Christoph Rhein-Main (Reichelsheim): 364 Einsätze (2011: 87 Einsätze, ein Plus von 277 Einsätzen)

Auf Anfrage von rth.info teilte die stellvertretende Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Ina Velte am heutigen Montag, den 4. Februar 2013 weitere Detailzahlen zu den beiden auf dem Flugplatz in Reichelsheim (Wetterau) stationierten ITH “Christoph Rhein-Main“ und “Christoph Hessen“ mit: Von den 364 Einsätzen des ITH “Christoph Rhein-Main“ waren 209 Verlegungsflüge und 133 Primäreinsätze, der Rest waren Fehlalarmierungen. Der ITH “Christoph Hessen“ wurde 278 Mal zu Primäreinsätzen und 414 Mal zu Sekundärtransporten alarmiert. Auch hier waren einige Fehlalarmierungen zu verzeichnen.

Der sprunghafte Anstieg der Gesamteinsatzzahlen kommt für die Luftrettungsexperten beim RP Gießen aber nicht überraschend. Besonders im Bereich der Kliniktransfers (Intensiv- und Verlegungstransporte) sei diese Tendenz im Laufe des Jahres bereits deutlich geworden. Allein hierbei verzeichnete man 915 Einsätze, ein Viertel mehr als im Vorjahr. Auch die RP-Luftrettungsexperten sind der Ansicht, dass sich die Strukturveränderungen und Spezialisierungen in der Kliniklandschaft auch auf die Notfallversorgung auswirken. Zum Patiententransport in die geeignete Klinik müssten immer weitere Strecken zurückgelegt werden, die nicht mehr einsatztaktisch sinnvoll durch die reguläre Bodenrettung bedient werden könnten. Dieser Aspekt lässt Regierungspräsident Dr. Lars Witteck nochmals betonen, „dass sich die Luftrettung gerade im ländlichen Bereich als unverzichtbare Ergänzung und Unterstützung zur Bodenrettung vielfach bewährt hat“. Er gehe davon aus, dass die Rettung über den Luftweg weiter an Bedeutung gewinnen werde. Vor diesem Hintergrund sei auch die Standortverlegung des ITH-Systems nach Gießen zu sehen, die noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll. Damit werde, so Regierungspräsident Dr. Witteck, die letzte Lücke im „Luftrettungsnetz“ in Hessen geschlossen.

- Anzeige -

Autor

Quelle(n):
Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Gießen vom 01.02.2013

Info-Abschnitt überspringen

Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

Alle Fachbegriffe...