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Schweizer RTH-Disposition wird überdacht

31.03.2013

Windisch (CH) ::  Tragischer Unfall im schweizerischen Windisch: Ein 5-jähriger Junge wird am vergangenen Montag in unmittelbarer Nähe des Kindergartens von einem LKW überrollt und schwer verletzt. Unter anderem wird ein Rettungshubschrauber der REGA zur Unfallstelle alarmiert. Der Helikopter fliegt das Kind ins Universitätsspital Zürich, wo es kurze Zeit darauf seinen Verletzungen erliegt. Der in Basel stationierte Hubschrauber erreichte den Einsatzort in knapp 15 Minuten – eine gute Zeit, jedoch wäre es deutlich schneller gegangen: Gerade einmal zwei Flugminuten von der Einsatzstelle entfernt ist in Birrfeld ein Helikopter der TCS-Partnerfirma „Alpine Air Ambulance“ (AAA) stationiert. Dieser war zu dem Unfallzeitpunkt ebenfalls einsatzbereit gewesen.

Der Mediensprecher der TCS, Moreno Volpi, betonte dabei, dass sich die „AAA“ in erster Linie auf Sekundärflüge (Verlegung von Patienten von Krankenhaus zu Krankenhaus) konzentriere, allerdings ist die Station seit Jahresanfang auch für Notfälle rund um die Uhr mit einem Piloten, einem Rettungssanitäter sowie einem Notarzt besetzt.

Dennoch wurden sie nicht zu dem schweren Kindernotfall alarmiert. Verantwortlich hierfür ist vermutlich die Tatsache, dass die Einsätze der Luftrettungsmittel nicht direkt von der zuständigen Rettungsleitstelle, sondern von der REGA-Koordinationsstelle gesteuert werden. Die Software der Rettungsleitstelle sei gar nicht für Luftrettungsmittel ausgelegt, so Thomas Kamber, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes und der Einsatzleitstelle 144. Dass nun auch die gelben Hubschrauber der „AAA“ für Notfälle einsatzbereit sind, sei der REGA gar nicht offiziell mitgeteilt worden, so REGA-Sprecher Sascha Hardegger.

Lösen soll das Problem eine Kooperation beider Betreiber, so Kamber. Demnach soll die REGA-Koordinationsstelle in Zukunft die Hubschrauber beider Betreiber disponieren. Hoffnung macht die Bereitschaft zu Gesprächen, sowohl von der REGA als auch seitens der „Alpine Air Ambulance“ der TCS.

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Quelle(n):
Aargauer Zeitung

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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