Göttingen (NDS) ::
Ein gut gemeinter Satz zur falschen Zeit hat einer Notärztin des Göttinger Rettungshubschraubers der DRF Luftrettung unfreiwillige Prominenz in der ZDF-Satiresendung “heute show“ eingebracht. Alarmiert zu einem Kindernotfall hatte die Crew von Christoph 44 einen zweijährigen Jungen und seine Mutter in einem DRK-Rettungswagen in eine Klinik begleitet. Ein Fernsehteam der Sendung “hallo Deutschland“ hatte die Luftretter begleitet, so auch auf dieser Fahrt. Und so präsentierte Moderator Oliver Welke am gestrigen Freitagabend seinem amüsierten Publikum folgenden Kurzausschnitt aus der Sendung vom 11. April:
[Welke:] “...Und nun noch ein schönes Beispiel für pädagogisches Einfühlungsvermögen: Diese Notärztin zeigt auf sehr bewundernswerte Weise wie man mit Kindern in Stresssituationen richtig umgeht.“
“[Notärztin in die Kamera] ...dann bin ich eher jemand der das Kind in der Obhut der Mutter lässt und gar nicht viel macht. Ich bin eher eine angsteinflößende Person in meiner Uniform und jetzt warten wir einfach, dass er sich ein bisschen beruhigt. [Zum Kind gewandt] Nico möchtest du eine Spritze haben?“
Eine kurze Recherche in der Mediathek des Senders zeigt indes, dass die Ärztin ihren Fauxpas nach einem Augenblick bemerkte. “Hinterher vielleicht? ... Zum Spielen!“, ergänzte sie eilig, als der kleine Patient nur noch lauter schrie. In der Satiresendung war das freilich nicht mehr zu sehen. Laut Sprecher der Reportage glückte die Beruhigung des Kindes dann aber doch noch – ohne Injektion.
Solange der Sender die Reportage online verfügbar lässt, ist der Ausschnitt in “hallo Deutschland“ ab 05:38 und in der “heute show“ ab 33:50 zu sehen. Die meisten Sendungen bleiben aber dauerhaft als Aufzeichnungen bei youtube einsehbar. Die heute show erreichte in jüngster Vergangenheit über drei Millionen Zuschauer. Der beteiligte Rettungswagen war, soweit auf dem Bildmaterial erkennbar, übrigens der Northeimer 46/83/1.
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.
