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Großhadern: Hoffnungsschimmer für Landeplatz-Gegner

25.11.2013

München (BAY) ::  Über 1.300 Einsätze ist er letztes Jahr geflogen: der Intensivtransporthubschrauber (ITH) “Christoph München“. Stationiert ist er am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) im Münchner Stadtteil Großhadern. Der ITH kann von dort aus rund um die Uhr zu Einsätzen starten, sofern es die Wetterlage zulässt. Doch ist der stetig steigende, oftmals lebensrettende Einsatz des Hubschraubers des Patienten Freud, so ist der dadurch entstehende Fluglärm des anderen Leid.

Die Anwohner des Klinikums fühlen sich durch die Flugbewegungen am Landeplatz, der auch von auswärtigen Rettungshubschraubern angeflogen wird, vor allem in ihrer Nachtruhe gestört. Denn der rot-weiße Hubschrauber vom Typ EC 145 ist einer von nur drei in Bayern stationierten Luftrettungsmitteln, die auch bei Dunkelheit fliegen dürfen, sodass der ITH zunehmend auch nachts alarmiert wird. Dies lässt sich auch durch die Einsatzzahlen eindrucksvoll belegen: Waren es im Jahr 2005 noch 356 nächtliche Flugbewegungen, so waren es im vergangenen Jahr bereits 494, was eine Steigerung von 39 Prozent ausmacht.

Dass es sich oftmals um so genannte Primäreinsätze handelt, also der Hubschrauber beispielsweise zu Verkehrsunfällen oder Patienten mit schweren Verletzungen in abgelegenen Ortschaften gerufen wird, trage zu einer noch größeren Lärmbelästigung bei, so Anwohner von Martinsried gegenüber dem “Münchner Merkur“. Denn hierbei müssten nicht die vorgegebenen Flugschneisen, die der Lärmreduzierung dienen sollen, eingehalten werden. Außerdem kritisieren sie, dass “Christoph München“ nur einen sehr kleinen Bruchteil der Patienten, zu denen er startet, ans Klinikum Großhadern transportiere – der Großteil werde in andere Krankenhäuser verbracht, wie die Klinikleitung den aufgebrachten Bürgern, die eine Verlegung des Landeplatzes fordern, bestätigte.

Bereits im Jahr 2006 wurde diesbezüglich eine Petition an den Landtag gerichtet, jedoch ohne Erfolg. Doch nun ist die Hoffnung groß bei den betroffenen Bürgern: Der Landtag reagierte jüngst auf einen schon im Mai eingereichten neuen Antrag und will sich bei einem Ortstermin ein genaues Bild von der Lage am Landeplatz machen. Wann genau dieser stattfinden wird, steht allerdings noch nicht fest.

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Artikel “Fluglärm: Hoffnung für die Anwohner“ auf merkur-online.de vom 21.11.2013

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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