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Durach: BRK will vollständige Kostenerstattung

22.11.2014

München (BAY) ::  Seit der Aufgabe des vormaligen Standortes am Oberallgäu-Klinikum Kempten, bedingt durch Erweiterungsarbeiten, im Jahr 2012 startet der Allgäuer Rettungshubschrauber „Christoph 17“ vom nur wenige Flugminuten entfernten Sportflugplatz Durach aus zu seinen oftmals lebensrettenden Einsätzen. Diese Übergangslösung, bestehend aus einem Hangar sowie einer Containerunterkunft für die Besatzung, stellte das Bayerische Rote Kreuz (BRK) zur Verfügung. Die Baukosten beliefen sich damals auf knapp 810.000 Euro. Diese nicht unerhebliche Summe will das BRK von den Krankenkassen vollständig erstattet bekommen und reichte deshalb Klage vor Gericht ein.

Die Krankenkassen waren und sind jedoch der Meinung, dass diese Übergangslösung zu teuer sei und werfen dem zuständigen Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Oberallgäu zudem massive Planungsfehler vor.

Das Verwaltungsgericht in München hatte die Klage des Bayerischen Roten Kreuzes abgewiesen. Bei der Gerichtsverhandlung am vergangenen Dienstag schlugen die Krankenkassen darüber hinaus den Kompromiss vor, die Hälfte der Kosten für die provisorische Station zu übernehmen. Dieses Vergleichsangebot war jedoch für die Vertreter des BRK nicht zufriedenstellend.

Im Vorhinein hatte der Geschäftsführer des BRK-Kreisverbandes Oberallgäu dem Bayerischen Rundfunk erklärt, dass eine Übergangslösung fast genauso kostenaufwändig sei, wie gleich einen dauerhaften Landeplatz zu bauen, da auch für die provisorische Station eigene Zufahrtswege und eine eigene Tankstelle errichtet werden müssten.

Das BRK äußerte sich bisher noch nicht zu seinem weiteren Vorgehen bezüglich der Kostenübernahme und will das gesprochene Urteil prüfen. Das wohl für die Besatzung selbst nicht minder bedeutsame Problem, nämlich die Frage, wann endlich ein neuer, dauerhafter Stationierungsort für den vom BMI betriebenen Hubschrauberstützpunkt gefunden wird, ist ebenfalls noch nicht geklärt.

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