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ADAC-Luftrettung betreibt künftig LRZ Dinkelsbühl

18.12.2014

Ansbach / Dinkelsbühl (BAY) ::  Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Ansbach (ZRF AN) hat sich auf ihrer letzten Sitzung im Dezember für die ADAC Luftrettung gGmbH als neuen Betreiber der Luftrettungsstation in Dinkelsbühl-Sinbronn entschieden.

„Wir freuen uns, dass wir mit der ADAC Luftrettung gGmbH einen kompetenten und zuverlässigen Partner zur Abdeckung der Luftrettungslücke an unserer Seite haben“, so Landrat Dr. Jürgen Ludwig (CSU) laut einer am Abend des 16. Dezember verbreiteten Pressemitteilung des Landratsamtes Ansbach.

Voraussichtlich ab Sommer 2015 wird der Rettungshubschrauber (RTH) des Typs EC 135 von Sonnenaufgang (frühestens 7 Uhr) bis Sonnenuntergang im Einsatz sein. Dies geht so aus dem Festsetzungsbescheid des Bayerischen Staatsministeriums des Innern hervor, der für die Station einen Tagflugbetrieb genehmigte, wie die Pressestelle des Ansbacher Landratsamtes auf Anfrage von rth.info am heutigen Donnerstag (18.12.2014) mitteilte. Der laut Pressemitteilung des ADAC e. V. vom 17. Dezember noch namenlose “Christoph“ –- der ZRF AN hatte auf Anfrage von rth.info bereits “Christoph 81“ als künftigen Rufnamen genannt –- wird als schneller Notarztzubringer und für den raschen Transport von Notfallpatienten in Westmittelfranken und Nordschwaben, aber auch Ländergrenzen überschreitend im Nordosten von Baden-Württemberg eingesetzt.

Susanne Matzke-Ahl, Geschäftsführerin der ADAC Luftrettung gGmbH, betonte: „Wir freuen uns sehr über den Zuschlag und das uns damit entgegengebrachte Vertrauen. Der neue Rettungshubschrauber in Dinkelsbühl wird sich zum unverzichtbaren Bestandteil der medizinischen Versorgung der Menschen in der Region und in ganz Bayern entwickeln.“ Mit dem neuen ADAC-Rettungshubschrauber werde die letzte „Versorgungslücke“ in Bayern geschlossen und die Notfallversorgung in Westmittelfranken und im Landkreis Donau-Ries weiter optimiert.

Ungeklärt ist allerdings nach wie vor die Finanzierung der Dinkelsbühler Station. Das Landratsamt Ansbach teilte auf Anfrage von rth.info mit, dass es zwischen Freistaat, ZRF AN und den Krankenkassen als Kostenträger weiterhin keine Einigung über die Kostenaufteilung gebe.

Die Station in Dinkelsbühl ist der 15. und vorerst letzte bayerische RTH-Standort und wurde Ende Juli 2014 vom ZRF AN ausgeschrieben. Die Stationierung dieses zusätzlichen RTHs war notwendig geworden, nachdem sich Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) über das Votum von Experten hinweg gesetzt hatte und den für das nördliche Schwaben vorgesehenen RTH “Christoph 40“ unbedingt am Klinikum Augsburg haben wollte.

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Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

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Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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