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Verzögerungen bei Ausschreibung der Flugrettung

05.01.2015

Innsbruck (A) ::  Vergangenen Februar hatte das Land Tirol die Ausschreibung ihrer Flugrettung beschlossen (rth.info berichtete). Diese muss noch in diesem Jahr abgeschlossen sein, da die seit 2012 geltende Vereinbarung, die mehrere Hubschrauberbetreiber betrifft, 2015 ausläuft.

Für die Ausschreibung wird von der „Gesundheit Österreich GmbH“ eine Bedarfsrechnung durchgeführt, durch die ersichtlich werden soll, wie viele Hubschrauber betrieben werden müssen, um eine ausreichende Einsatzbereitschaft, aber auch eine gewisse Auslastung erzielen zu können.

Denn einer der Hintergründe ist nicht nur der durch den Standort Mayrhofen ausgelöste Streit (rth.info berichtete), sondern auch die Problematik der Finanzierung der Hubschrauberstandorte. So sei es aufgrund einer zu geringen Auslastung der Notarzthubschrauber zu einem finanziellen Defizit gekommen, da die für die Deckung der Fixkosten benötigten rund 700 jährlichen Einsätze oftmals nicht erreicht werden konnten.

Doch laut einer Pressemeldung der Tiroler Tageszeitung kam es bei den erwähnten Bedarfsschätzungen zu Verzögerungen, was vom Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg bestätigt wurde. Man sei aber optimistisch, dass man den Zeitplan für die Ausschreibung und Vergabe noch einhalten könne, da parallel bereits weitere Schritte, wie die Schaffung einer gesetzlichen Grundlage, unternommen worden seien. Aktuell werden ganzjährig neun Notarzthubschrauber vorgehalten, weitere sechs Stück werden während der Saisonzeit zusätzlich stationiert. Nach der erfolgten Ausschreibung, so vermutet man, werde es über das gesamte Jahr neun Stück, zur Unterstützung während der tourismusintensiven Zeiten weitere sechs bis acht Hubschrauber geben.

An der Ausschreibung teilnehmen werde unter anderer einen Bietergemeinschaft aus ÖAMTC mit Schider Helicopter, Wucher, ARA Flugrettung und Schenk. Roy Knaus, Firmenchef von Heli Tirol, wird sich ebenfalls um Standorte bewerben. Erwähnt sei, dass letzterer bereits wieder einen Notarzthubschrauber in Mayrhofen betreibt, der von der Rettungsleitstelle disponiert wird und seit Saisonbeginn mehrere Einsätze geflogen hat. Den Landeplatz übernommen hat Knaus selbst, mit der Bedingung, dass auch die Hubschrauber anderer Betreiber landen und starten dürfen, jedoch ausschließlich Maschinen der Luftrettung.

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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