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EC 145 T2 für die Südtiroler Flugrettung

04.03.2015

Bozen (I) ::  Am 1. März 2015 ging eine rund 20-jährige Ära in der Flugrettung in Südtirol zu Ende. Bisher wurde das Bild der Flugrettung durch die Hubschrauber des Typs BK 117 geprägt, die jahrzehntelang ein verlässliches Rettungsmittel für alle beteiligten Einsatzkräfte waren.

Jetzt auch in in Südtirol im Einsatz: die neue EC 145 T2, von der erst wenige Exemplare ausgeliefert wurden (rth.info berichtete)

Jetzt auch in in Südtirol im Einsatz: die neue EC 145 T2, von der erst wenige Exemplare ausgeliefert wurden (rth.info berichtete)

Foto: heli2015

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Nun werden die beiden Pelikan-Hubschrauber mit dem Nachfolgemodell der BK 117, der EC 145 T2, ersetzt. Dieser Hubschrauber ist der leiseste seiner Klasse und erfüllt modernste Sicherheitsbestimmungen. Der drehende Heckrotor zählte bisher zu den größten Gefahrenquellen für die Personen am Boden. Bei der EC 145 T2 ist der Heckrotor (FENESTRON®) eingekapselt, was neben der Lärmreduktion eine höhere Sicherheit bei Landungen und eine geringe Anfälligkeit gegenüber Fremdkörpern (z.B. Steinschlag im Gebirge) bedeutet.

Die neuen Hubschrauber verfügen über mehr und größere Fenster, wodurch das Auffinden des Einsatzortes beschleunigt sowie die Suche nach vermissten Personen erleichtert werden soll. Die Seilwinde arbeitet im Vergleich zu den vorher verwendeten Modellen mit doppelter Geschwindigkeit. Dadurch kann die heikle Phase des Auf- und Abwinchens bei einer Rettungsaktion deutlich verkürzt und damit letztlich das Risiko halbiert werden.

Durch die höhere Leistung der beiden baugleichen Turbinen, können die neuen Hubschrauber auch beim Ausfall einer Turbine dennoch alle Rettungseinsätze problemlos zu Ende bringen.

Die Maschinen mit den Rufnamen „Pelikan 1“ und „Pelikan 2“ sind in Bozen und Brixen stationiert

Die Maschinen mit den Rufnamen „Pelikan 1“ und „Pelikan 2“ sind in Bozen und Brixen stationiert

Foto: heli2015

Die EC 145 T2 verfügt über ein System, das andere Flugobjekte in der Umgebung orten kann. Damit können Gefahren in der Luft früher erkannt und gemieden werden. So steht der Besatzung und allen anderen Rettungskräften, die mit der Flugrettung zusammenarbeiten, aber vor allem den Patienten, eines der modernsten Rettungsmittel zur Verfügung, das derzeit zugelassen ist.

Auf diese Weise kann ein weiterer Beitrag geleistet werden, um die Sicherheit aller Beteiligten bei Rettungseinsätzen zu erhöhen.

Deutlich zu sehen ist die Ausstattung der Maschine u.a. mit einer Winde und Kabelcuttern

Deutlich zu sehen ist die Ausstattung der Maschine u.a. mit einer Winde und Kabelcuttern

Foto: heli2015

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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