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REGA setzt erstmals Roll-In-Trage ein

15.05.2015

Zürich (CH) ::  Anfang April hat die Schweizerische Rettungsflugwacht REGA die an ihren Flachlandbasen in Zürich (REGA 1), Basel (REGA 2), Bern (REGA 3) und Lausanne (REGA 4) stationierten Rettungshelikopter vom Typ EC 145 mit einer so genannten Roll-In-Trage ausgerüstet. Dank einklappbarem Fahrgestell ermöglicht diese einen komfortableren Patiententransport.

Bekannt sind Roll-In-Tragen vor allem aus der so genannten Bodenrettung. Dort sind sie seit rund 20 Jahren Standard. Auch die DRF Luftrettung hat bereits vor Längerem ihre EC 145 mit Roll-In-Tragen der Firma Stryker ausgestattet (siehe Weblink im Kontextbereich dieser News). In der Schweizer Luftrettung suchte man sie bislang allerdings vergeblich.

In einem zweijährigen Projekt entwickelte die REGA in enger Zusammenarbeit mit der Firma Aerolite ein maßgeschneidertes und zertifiziertes System für ihre EC 145-Flotte. Dabei wurde viel von den bewährten Lösungen übernommen, wie die beiden Fotos zeigen.

Sofern es der Untergrund zulässt, kann die REGA-Crew dank der neuen Trage den Patienten zum Helikopter rollen, anstatt ihn wie bisher tragen zu müssen. Beim Einladen in die Kabine klappt sich das Fahrgestell unter die Liege. Auf dem Kliniklandeplatz wiederum muss die Besatzung den Patienten nicht mehr wie bisher auf einen separaten Transportwagen laden, sondern kann ihn auf derselben Vorrichtung direkt ins Gebäude fahren - eine körperliche Entlastung für die Crew und mehr Komfort für den Patienten.

Anstelle der Liege kann auf der Roll-In-Trage beispielsweise auch ein Transportinkubator für Neugeborene montiert werden, zudem ist sie kompatibel mit den REGA-Ambulanzjets - ohne zusätzliches Umladen kann nun ein Patient vom Jet direkt dem Helikopter übergeben werden.

Im Zusammenhang mit der neuen Trage wurde zudem die Halterung für den Transport der medizinischen Geräte, das so genannte Pack Rack, neu konzipiert. Eigenen Angaben zufolge hat die REGA damit “den weltweit ersten zugelassenen luftfahrttauglichen Gerätetisch im Einsatz“.

Sollte sich das Roll-In-Tragen-System auch bei der REGA bewähren, dürfte es schon in Bälde zum Standard in der weltweiten Luftrettung werden.

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Quelle(n):
Pressemitteilung “Rollen statt Tragen: Rega lanciert neue Roll-In-Trage“ der REGA vom 11.05.2015

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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