Zürich (CH) ::
In der aktuellen Jahresstatistik der REGA (Rettungsflugwacht la Garde Aérienne) sind über 19 Prozent aller Hubschraubereinsätze als Nachteinsätze ausgewiesen. Nicht nur in Hinblick auf das in Hessen ab dem 1. Juli geplante Pilotprojekt (rth.info berichtete), sondern auch die Kooperation bei nächtlichen Einsätzen in Baden-Württemberg mit der REGA sind Grund genug, sich einmal etwas genauer mit dieser Thematik auseinander zu setzen.
Die heute selbstständige Stiftung REGA geht auf das Datum 19. März 1960 zurück. Gegründet als Schweizer Rettungsflugwacht am 27. April 1952 war diese einst eine Unterorganisation der Schweizer Lebensrettungsgesellschaft.
Im Jahr 1986 vermeldete die REGA rund 500 Nachteinsätze mit damals einem Primäranteil von 39,5 Prozent. Ein Jahr später konnte die Organisation als weltweit erster ziviler Hubschrauberbetreiber die Nutzung von Night Vision Goggles (NVG) auf allen Hubschrauberbasen vermelden.
Auf den gesamten Zeitraum von 2000 bis 2014 bezogen werden im Schnitt 19,4 Prozent der Gesamteinsätze nachts geflogen. Im direkten Vergleich der Jahre 2000 zu 2014 stiegen die Einsätze insgesamt um 23,2 Prozent, der Nachtanteil blieb nahezu konstant.
Insgesamt wurden mit Einführung der NVG bereits über 40.000 Einsätze durchgeführt. Leider ist nicht im Detail bekannt, in welchem Umfang - sowohl im genannten Gesamtzeitraum als auch besonders in den letzten Jahren - nächtliche Einsätze in Deutschland durchgeführt wurden. Gerade auch die Aufteilung sekundär/primär wäre sicherlich von Interesse.
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Die REGA setzt NVG bereits seit fast 30 in der Flugrettung Jahren ein
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.