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Steigende Zahlen von Hubschraubereinsätzen im Aargau

20.08.2015

Aargau (CH) ::  Seit 2013 kann für Einsätze im Kanton Aargau neben dem in Basel stationierten REGA-Hubschrauber auf einen Rettungshubschrauber des TCS zurückgegriffen werden. Dass dies auch vermehrt getan wurde, zeigen die kürzlich veröffentlichten Einsatzzahlen. So startete der TCS-Hubschrauber im vergangenen Jahr 177-mal zu Einsätzen, verglichen mit dem Jahr zuvor ein Plus von 31. Weitaus weniger Aufträge im Kanton Aargau erhielt der Basler Hubschrauber "REGA 2", er wurde 2014 zu 99 Aufträgen angefordert, 2014 waren es 92 Stück.

Grund dafür, dass öfter auf den Birrfelder Hubschrauber als auf den REGA-Hubschrauber aus Basel zurückgegriffen werde, dürfte aus dem deutlich näheren Standort von "Lions 1" und der damit kürzeren Anflugzeit hervorgehen.

Dass auch insgesamt mehr Einsätze geflogen werden, sei zum einen der steigenden Patientenzahl durch Alterung der Bürger und dem Bevölkerungswachstum geschuldet, so der Regierungsrat. Außerdem werde durch die Rettungskräfte am Boden häufiger auf ein Luftrettungsmittel zurückgegriffen, da durch Vorhaltung beider Hubschrauber eine höhere Verfügbarkeit gewährleistet werde. Dies begünstige auch das im Kanton Aargau herrschende, nicht flächendeckende System bodengebundener Notärzte.

Auch nicht zu unterschätzen sei die womöglich herrschende Angst, bei schweren Fällen keinen Hubschrauber zur Unterstützung oder für einen schnellen Transport des Patienten in eine geeignete Spezialklinik anfordern zu können, wie der Regierungsrat weiter gegenüber der Presse erklärt. Womöglich wird hier auf den schweren Unfall im März 2013 angespielt, bei dem ein 5-jähriger Junge von einem LKW überrollt und tödlich verletzt wurde. Dieser Fall hat weite Wellen in der Presse geschlagen und durchaus auch die Einbindung des TCS-Hubschraubers in den primären Luftrettungsdienst vorangetrieben (rth.info berichtete).

Die Luftrettungseinsätze im Kanton Aargau hätten laut Regierungsrat im Jahr 2014 Kosten von insgesamt 860.000 Franken verursacht. Dies mache gerade einmal 0,02 Prozent der Gesamtkosten des Aargauer Gesundheitswesens, das 4,2 Milliarden Franken betrage, aus.

So gäbe es aus finanzieller Sicht keinen Anlass, die Luftrettung im Kanton Aargau zu regulieren.

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Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

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Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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