Bautzen: “Christoph 62“ mit Rettungswinde statt Fixtau
03.07.2016
Bautzen (SN) :: Der Bautzener Rettungshubschrauber “Christoph 62“ versorgt die sächsische Schweiz mit vielen schwer zugänglichen Einsatzorten. Der Rettungshubschrauber führt seit Juni eine Rettungswinde mit, wie der ADAC Sachsen in einer Pressemitteilung vom 17. Juni mitteilte.
Die ADAC Luftrettung hatte den Standort von der Firma Elbe Helicopter übernommen und zunächst, wie zuvor bereits praktiziert, in Bautzen weiterhin ein Fixtau mitgeführt. Das Tau ermöglicht das Ein- und Ausfliegen von Personal und Patienten, muss jedoch erst montiert werden, kann nicht an Bord hochgezogen werden und erfordert auch wieder die Demontage nach dem Ausfliegen.
Mit der jetzt erfolgten Umstellung konsolidiert die ADAC Luftrettung auch ihr Einsatzgerät für die Rettung aus besonders schwierigen Umgebungen. Nach München, Murnau und Sanderbusch ist Bautzen der 4. Standort mit einer Rettungswinde bei der ADAC Luftrettung. Ein Fixtau gibt es nun auf keiner Einsatzmaschine der ADAC Luftrettung mehr.
Bevor der Einsatz der Seilwinde starten konnte, “haben die ADAC Hubschrauber-Crews und die Luftretter der Bergwacht Sachsen einen Monat lang in Bautzen und Umgebung Rettungsmanöver mit der Rettungswinde trainiert“, teilte der ADAC Sachsen mit. In seiner Presseinformation zitiert der ADAC Sachsen auch Pilot Olaf Iltzsche mit Bezug auf die Übungen:
“Wir sind gut trainiert durch die umfassende, gründliche und doch sehr anstrengende Ausbildung der letzten Wochen und damit bestens vorbereitet. (...) Das war schon eine Extrembelastung für die Anwohner der erschiedenen Übungsgebiete. Aber bis auf wenige Ausnahmen habe ich von Seiten der Bevölkerung nur Zustimmung und Verständnis erfahren. Allen hier im Landkreis sind die Bilder der letzten Flutkatastrophen, als wir die Menschen mit unserem Hubschrauber von Dachfirsten retten mussten, noch in Erinnerung. Gern aber auch von dieser Stelle aus im Namen der gesamten Crew ein herzliches Dankeschön für die Toleranz der Betroffenen.“
Der ADAC Sachsen verwies auch auf erweiterte Einsatzmöglichkeiten durch die Umstellung auf die Rettungswinde, und zitiert dabei abermals Pilot Iltzsche: “Wir sind schneller einsatzbereit und das Absetzen der Rettungs-Crew ist unkompliziert möglich. Neben der größeren Seillänge bietet die Winde auch den Vorteil, Personen aus dem Wasser oder von Türmen und Windkraftanlagen zu retten.“
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Christoph 62 beim Training mit der Rettungswinde
Foto: ADAC
Christoph 62 beim Training mit der Rettungswinde
Foto: ADAC
Dieses Bild kannte man bisher im Einsatzgebiet von “Christoph 62“: Fixtau, hier beim Zusammenspiel mit der Bergwacht
Foto: Thomas Scholz
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- Quelle(n):
- Pressemitteilung des ADAC Sachsen vom 17. Juni 2016