Rettungshubschrauber in den Abruzzen abgestürzt (ergänzt)
24.01.2017
L’Aquila (I) ::
In Italien ist am Dienstag ein Rettungshubschrauber abgestürzt. Die Maschine sei aus rund 600 Metern Höhe in der Nähe der Abruzzen-Hauptstadt L’Aquila in Mittelitalien auf den Boden gestürzt, nachdem es laut Zeugen einen Knall gegeben hätte. Die Crew hatte in der Skiregion von Campo Felice einen verletzten Wintersportler aufgenommen. Erst vor wenigen Tagen erlangte die Region durch das Lawinenunglück, bei dem ein Hotel verschüttet wurde und zahlreiche Menschen starben, traurige Berühmtheit. In Verbindung mit diesem Einsatz stehe es aber nicht, wie ein Polizeisprecher gegenüber den Medien betonte.
Das zerstörte Wrack der Maschine, von der bislang noch keine weiteren Details bekannt wurden, sei in der Nähe von Campo Felice gefunden worden. Die Bergungsarbeiten gestalten sich aufgrund des schwer zugänglichen Gebietes und der schlechten Wetterlage mit Nebel und tiefen Wolken nicht leicht. Laut den Bergrettern seien alle sechs Personen an Bord – darunter auch der Patient – ums Leben gekommen. Eine offizielle Bestätigung gibt es jedoch nicht.
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Ergänzung 25.01.2017, 9.30 Uhr
Mittlerweile bestätigte ein Polizeisprecher gegenüber der Presse, dass es bei dem Absturz keine Überlebenden gegeben habe. Bei den sechs Toten handele es sich um die zwei Piloten, einen Arzt, eine Krankenschwester, einen Bergretter sowie den Patienten.
Der Ort L'Aquila nahe der gemeldeten Absturzstelle
Foto: openstreetmaps-Mitwirkende, unter freier Lizenz – Link zur Lizenz: ODbL-1.0
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
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