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15 Jahre ARA Flugrettung in Reutte

08.04.2017

Reutte (A) ::  Seit dem 29. März 2002 bringen sie schnelle, oft lebensrettende Hilfe in die engen Täler und auf die hohen Berggipfel rund um Reutte: Die Tiroler Besatzung der ARA Flugrettung. 365 Tage im Jahr steht sie für Einsätze bereit, um verunglückte oder verletzte Menschen schnellstmöglich notärztlich zu versorgen.

Rund 12.500 Notfall- und Intensivpatienten kamen die Besatzungen des Notarzthubschraubers „RK-2“ seit ihrer Gründung zur Hilfe. Dabei ist ihr Einsatzspektrum vielseitig: Zu den häufigsten Alarmierungsgründen zählen lebensbedrohliche Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, verunfallte Menschen auf Straßen sowie Sport- und Freizeitunfälle wie abgestürzte Bergsteiger. Christian Brunnlechner, Stationsleiter und Pilot in Reutte, unterstreicht die besondere Rolle von „RK-2“ im alpinen Gelände: „Da wir über eine Rettungswinde verfügen, erreichen wir Verletzte auch in sehr schwierig zugänglichen Gegenden, können sie versorgen und in eine Klinik transportieren. Im Durchschnitt hilft die Winde bei jedem siebten Einsatz von „RK-2“, wertvolle Zeit zu sparen und dadurch Leben zu retten.“

Im Gegensatz zu Hubschrauberbetreibern, die nur in der Wintersaison zu Einsätzen fliegen, leistet die ARA Flugrettung das ganze Jahr über täglich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang schnelle Notfallhilfe. Der Reuttener Notarzthubschrauber ist mit erfahrenen Piloten, Notärzten, Winchoperators/Notfallsanitätern und Flugrettern besetzt und mit modernsten Medizingeräten ausge­stattet. Er wird in den Leitstellengebieten Tiroler Außerfern und Oberland, Bayerisches Oberland, Ostallgäu und Vorarlberg alarmiert. In diesen Gebieten ist „RK-2“ auch ein wichtiger Partner im Katastrophenfall, wie 2005 nach dem Jahrhunderthochwasser. Notfallorte im Umkreis von 60 Kilometern kann der Hubschrauber in maximal 15 Flugminuten erreichen. Außerdem ist an der Reuttener Station ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) stationiert, mit dem bei Notfällen im Stadtgebiet die medizinische Besatzung an den Einsatzort gebracht werden kann.

Für die entstehenden Kosten der Flugrettung kommen teilweise die Sozialversicherungen mit einem Pauschaltarif auf. Die Restkosten versucht die ARA Flugrettung über eventuell vorhandene Zusatzversicherungen der Patienten und durch eine Unterstützung des Landes Tirol zu begleichen. Die dadurch noch nicht abgedeckten Ausgaben müssen die Hubschrauberbetreiber tragen. Nur bei alpinen Freizeitunfällen müssen die Patienten selbst für die Rettungskosten aufkommen, sofern sie über keine Zusatzversicherung verfügen.

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Quelle(n):
DRF Luftrettung

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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