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Rettungswagen touchiert bei Notfalleinsatz “Christoph 80“

27.07.2017

Schwandorf (BAY) ::  Am gestrigen Mittwochnachmittag (26.07.2017) kam es auf der Autobahn A 93 bei Schwandorf zu einem schweren Unfall, bei dem zwei Personen lebensgefährlich verletzt wurden. Zur Notfallversorgung und zum Transport der Verletzten in geeignete Kliniken wurden auch die beiden Luftrettungsmittel “Christoph 80“ aus Weiden und “Christoph Regensburg“ eingesetzt. Wie die Verkehrspolizeiinspektion Amberg mitteilte, kam es dabei zu einem Zwischenfall: Ein Rettungswagen des Bayerischen Roten Kreuzes touchierte an der Unfallstelle ein Rotorblatt des Weidener Rettungshubschraubers (RTH) der DRF Luftrettung. Die Autobahn blieb daraufhin mehrere Stunden gesperrt.

Hier zu sehen: die DRF-Station Weiden mit RTH “Christoph 80“ und einer Backup-Maschine (Archivaufnahme aus dem April 2012)

Hier zu sehen: die DRF-Station Weiden mit RTH “Christoph 80“ und einer Backup-Maschine (Archivaufnahme aus dem April 2012)

Foto: Jörn Fries

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Der Helikopter wurde unverzüglich außer Dienst genommen, die herbeigerufenen Techniker der DRF Luftrettung aus Baden-Württemberg entschieden, die Rotorblätter auszubauen und den Helikopter mit einem Tieflader in die Werkstatt zu bringen. Derweil übernahm der Dual-Use-RTH “Christoph Regensburg“ den für “Christoph 80“ vorgesehenen Notfallpatienten und brachte ihn ins Krankenhaus. Für den beschädigten “Christoph 80“ wurde eine Ersatzmaschine bereitgestellt.

Fliegen ist nicht ungefährlich, die Rettungsfliegerei erst recht nicht. Erst kürzlich hatten Helikopter von ADAC und Johanniter Luftrettung bei Landevorgängen Bäume touchiert, und ein Zivilschutz-Hubschrauber blieb mit einem technischen Defekt auf einer Autobahn liegen (siehe Weblinks im Kontextbereich dieser News). Im Vergleich zum täglichen Wahnsinn auf den bundesdeutschen Straßen sind Zwischenfälle mit Rettungs- und Intensivtransporthubschraubern äußerst selten – nur die Medien berichten darüber ausführlicher.

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Quelle(n):
Polizeimeldung auf www.mittelbayerische.de vom 26. Juli 2017 (http://www.mittelbayerische.de/polizei/schwandorf-nachrichten/sattelzug-schiebt-auto-unter-auflieger-23531-art1545345.html)

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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