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Südtirol: “GRS - Heli Doctor“ nimmt am 1. November Probebetrieb auf

06.11.2017

Bozen (I) ::  Am 1. November 2017 hat die Genossenschaft Rettung Südtirol (GRS), eine Genossenschaft ohne Gewinnabsicht nach italienischem Recht, den Probebetrieb mit einem eigenen Rettungshubschrauber aufgenommen. Dieser soll zum 1. Dezember 2017 in den Regelbetrieb überführt werden, wie Stefan Hofer, Präsident der GRS-CSA auf Anfrage von rth.info mitteilte. Eingesetzt wird zurzeit eine Bell 412EP, die die deutsche Kennung D-HAFE trägt und von Global Helicopter Service (GHS) betrieben wird. Die Basis befindet sich am Airport Bozen (LIPB). Als Funkrufname wird “GRS - Heli Doctor“ verwendet.

Hier landet die Bell 412 mit dem Kenner D-HAFE im Oktober 2017

Hier landet die Bell 412 mit dem Kenner D-HAFE im Oktober 2017

Foto: GRS-CSA

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Als Einsatzgebiet des Hubschraubers gibt Hofer den gesamten norditalienischen Raum an, wobei man sich in Südtirol vorerst auf den Transport von und zu Privatkliniken spezialisiert habe. “Unser Dienst widmet sich im Moment vor allem dem Sekundärtransport. Wir sind mit Italiens größten, klerikalen Rettungsorganisation „Misericordie d’Italia“ gemeinsam tätig“, so Hofer. Damit werde, so Hofer, eine Lücke in der (notfall-)medizinischen Versorgung geschlossen, da Privatkliniken aufgrund der Gesetzgebung “nicht von im Alarmplan fix aufgenommenen Hubschraubern angeflogen werden“ dürften. Aus diesem Grund verstehe man sich “derzeit bewusst auch nicht [als] Teil des öffentlichen Gesundheitswesens“. Nichtsdestotrotz stehe der Dienst – boden- wie luftgebunden – auch für die lokale Bevölkerung und Touristen zur Verfügung. Man habe hierfür ein eigenes Versicherungssystem entwickelt. Kern des Finanzierungssystems ist eine GRS-Clubmitgliedschaft. Details dazu finden Sie unter dem Link www.heli-doctor.com im Kontextbereich dieser News.

Der Helikopter fliegt von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Besetzt wird er mit einem Piloten, einem Co-Piloten und einem als Rettungssanitäter ausgebildeten Flughelfer. Dazu kommen je nach Bedarf speziell ausgebildete Ärzte und Pfleger. Diese sind auf freiberuflicher Basis bei GRS-CSA angestellt und kommen aus Norditalien, viele davon aus Südtirol, aus Österreich und aus dem süddeutschen Raum. Die Teams werden je nach Einsatzart zusammen gestellt. ECMO-Transporte oder pädiatrische Verlegungen mit Transportinkubatoren seien auch jederzeit durchführbar, so Hofer gegenüber rth.info.

Bereits im Dezember 2016 gelang dem Fotografen die Aufnahme der Bell 412 mit dem Kenner D-HAFL

Bereits im Dezember 2016 gelang dem Fotografen die Aufnahme der Bell 412 mit dem Kenner D-HAFL

Foto: Tobias Klein

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Wir danken für Unterstützung:
Stefan Hofer, Präsident der GRS-CSA

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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