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Brandneuer norwegischer SAR-Heli kippt auf die Seite

25.11.2017

Oslo (NO) ::  Schwerer Zwischenfall in Norwegen: Der skandinavische Staat führt in diesen Monaten die AW 101 als Nachfolgerin der hochbetagten “Sea King“-Hubschrauber ein. Innerhalb der ersten Woche nach seiner Auslieferung stürzte eine neue AW 101 während einer Bodenrotation auf die Seite. Das norwegische Militär (“forsvaret“) bestätigte bereits gestern (24.11.) den Vorfall, der sich am gestrigen Freitag ereignet und zu erheblichen Sachschäden geführt habe – aber glücklicherweise seien keine Personen verletzt worden, obwohl zwei Besatzungsmitglieder sich an Bord befunden hätten. Das Militär betonte, die Einsatzbereitschaft des SAR-Dienstes mit “Sea-King“-Hubschraubern sei nicht beeinträchtigt – was auch nicht verwundert, denn in den Einsatzdienst sollen die AW 101 laut “Leonardo Helicopters“ erst im Jahr 2018 gehen. Die Mitteilung finden Sie in den Weblinks dieses Artikels (in norwegischer Sprache).

Weiter berichtet das norwegische Militär, dieser erste von 16 auszuliefernden SAR-Hubschraubern sei am Freitag zuvor in Empfang genommen worden, und diese erste Maschine habe vor dem Zwischenfall vier Flugstunden absolviert. Die Neuzugänge würden eingehend vor Inbetriebnahme geprüft und man habe Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.

Das Ereignis wurde von norwegischen wie auch internationalen Medien aufgegriffen, teilweise mit Bildmaterial.

Die AW 101 wurde am Freitag zuvor ausgeliefert

AW steht für Agusta Westland. Die AW 101 werden unter der Marke “Leonardo Helicopters“ vermarktet. Erst am 20.11.2017 hatte Leonardo Helicopters eine Pressemitteilung über die Auslieferung der Maschine publiziert (siehe Weblink), und hob die technische Ausstattung hervor:

“(...) three-engine safety, a full ice protection system for flight in known icing conditions, (...) 30 minute “run dry” gearbox as well as multiple redundancy features (...). The aircraft is equipped with (...) a multi-panel Osprey AESA surveillance radar system from Leonardo that provides 360° coverage, 4-axis digital Automatic Flight Control System (AFCS), two rescue hoists, searchlight, electro optical device and a fully integrated avionics and mission system. Other systems and equipment include a mobile telephone detection system, obstacle proximity warning system, weather radar, complete medical station and mission console.“

So bleibt zu hoffen, dass die Umstellung auf die AW 101 trotz dieses herben Rückschlags zügig weitergehen kann, und sich die Maschinen fortan in der Praxis bewähren können.

“Sea King“ Hubschrauber stellen auch in Deutschland den SAR-Dienst sicher – an der Nord- und Ostsee. Ihre Ablösung durch MH 90 hat sich verzögert und der Klarstand der betagten “Sea Kings“ ist seit vielen Jahren besorgniserregend schlecht, da die Maschinen sehr wartungsintensiv geworden sind.

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