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Jahresbilanz der ADAC Luftrettung

25.01.2018

München (BAY) ::  Die Hubschrauber der gemeinnützigen ADAC Luftrettung sind im Jahr 2017 zu rund 54.500 Notfällen gestartet. Damit blieb die Zahl der Einsätze gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Bei ihren oft lebensrettenden Einsätzen legten die ADAC Rettungshubschrauber rund 3,6 Millionen Kilometer zurück– oder flogen fast 90 Mal um die Erde. Die durchschnittliche Flugzeit bei einem Einsatz betrug rund 30 Minuten.

Bayern an der Spitze

Die Liste der Einsatzorte in den Bundesländern führt Bayern mit 12.971 Einsätzen an, hier befinden sich acht der 37 ADAC Luftrettungsstationen. Dahinter folgen Rheinland-Pfalz mit 7.325, Nordrhein-Westfalen mit 6.425 und Niedersachsen mit 5.381 Einsätzen.

Nordbayerischer Spitzenreiter ist, wie auch im letzten Jahr, „Christoph 18“ in Ochsenfurt mit 1.926 Flügen, bei „Christoph 20“ in Bayreuth waren es 1.688. Der im Jahr 2015 in Betrieb genommene „Christoph 65“ am Standort Dinkelsbühl, die nach Bayreuth und Ochsenfurt dritte ADAC Luftrettungsstation in Nordbayern, leistete in ihrem dritten Jahr 1.540 Einsätze. Von den insgesamt 5.154 Einsätzen waren die drei Rettungshubschrauber 4.411 Mal in Bayern im Einsatz, die restlichen Einsätze entfallen auf die angrenzenden Bundesländer Baden Württemberg (724), Hessen (7), Thüringen (6), und Sachsen (6). Die hohe Anzahl der Einsätze im benachbarten Baden Württemberg ist auf die grenznahe Lage des „Christoph 65“ zurückzuführen.

Einsätze der ADAC-Luftrettungsstationen im Jahr 2017

Einsätze der ADAC-Luftrettungsstationen im Jahr 2017

Foto: ADAC Luftrettung

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Internistische Notfälle weiterhin häufigste Einsatzursache

Einsatzursache Nummer eins waren erneut die internistischen Notfälle. Fast 50 Prozent aller Primäreinsätze galten z.B. akuten Herz- und Kreislauferkrankungen. Wie wichtig hierbei schnelles Handeln und professionelles Zusammenspiel aller Einsatzkräfte sind, zeigt ein Einsatz des „Christoph 18“ Ochsenfurt im November 2017.

Bei Freizeitaktivitäten klagte ein Mann mittleren Alters über Schmerzen in Rücken und Brust. Seine Freunde riefen daraufhin den Notarzt. Dieser schätzte die Situation sofort richtig ein: ihm war klar, dass man den Patienten nur in einem geeigneten Krankenhaus würde retten können. Da das jedoch für den kritischen Zustand des Patienten unerreichbar weit entfernt war, entschied er sich frühzeitig, den Hubschrauber zu alarmieren. Und der Notarzt vor Ort sollte Recht behalten: zeitgleich mit Eintreffen des „Christoph 18“ erlitt der Patient einen Herzstillstand und musste mit Herzdruckmassage behandelt werden. Unter Verwendung eines Thoraxkompressionsgerätes der ADAC Luftrettung konnte der Patient schnell und sicher in das Universitätsklinikum Würzburg geflogen werden. Dank der dort lückenlosen fortgesetzten Behandlung konnte der Mann die Klinik noch im Jahr 2017 ohne bleibende Schäden verlassen.

Die ADAC Luftrettung gGmbH ist mit mehr als 50 Hubschraubern an 37 Stationen eine der größten zivilen Luftrettungsorganisationen in Europa. Seit 2017 gehört sie zur gemeinnützigen ADAC Stiftung unter der Geschäftsführung von Dr. Andrea David: „Das Thema Hilfe ist für die ADAC Stiftung mit dem Satzungszweck ‚Rettung aus Lebensgefahr‘ allgegenwärtig. Jeder weiß, dass bei einem Herzinfarkt oder schweren Unfall jede Sekunde zählt. Die ADAC Luftrettung leistet hier mit ihrer Arbeit einen entscheidenden Beitrag für das deutsche Rettungsdienstsystem.“

Anforderungsgründe bei Einsätzen der ADAC Luftrettung im Jahr 2017

Anforderungsgründe bei Einsätzen der ADAC Luftrettung im Jahr 2017

Foto: ADAC Luftrettung

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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