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„Christoph 39“: Mehr als 10.000 Einsätze zum Jubiläum

02.06.2018

Perleberg (BRB) ::  ADAC-Rettungshubschrauber in Perleberg feiert zehnjähriges Bestehen / Luftrettung im ländlichen Raum immer wichtiger / Regionen schneller und besser notfallmedizinisch versorgt

(ADAC Luftrettung gGmbH) Im Juni 2008 startete „Christoph 39“ vom brandenburgischen Perleberg aus zu seinem ersten Rettungseinsatz. Der ADAC-Rettungshubschrauber wurde damals am Kreiskrankenhaus Prignitz stationiert, um eine bis dahin klaffende Lücke im Luftrettungsnetz zu schließen. Am heutigen Samstag feiert die ADAC-Luftrettungsstation in Perleberg ihr zehnjähriges Bestehen. Den Festtag eröffnen Frédéric Bruder, Geschäftsführer der gemeinnützigen ADAC Luftrettung, Katrin Lange, Staatssekretärin im Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg, der Prignitzer Landrat Torsten Uhe sowie Karsten Krüger, Geschäftsführer des Kreiskrankenhaus Prignitz.

Am Standort Perleberg sind insgesamt 20 Teammitglieder im wechselnden Einsatz

Am Standort Perleberg sind insgesamt 20 Teammitglieder im wechselnden Einsatz

Foto: ADAC Luftrettung

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Bis zur Indienststellung von „Christoph 39“ waren die Regionen um Perleberg in der rettungsdienstlichen Unterstützung durch Luftrettungsmittel benachteiligt gewesen. Der ADAC-Rettungshubschrauber war somit ein großer Gewinn für die Bewohner der dünn besiedelten Flächen der Prignitz und ländlich strukturierten Regionen Nordwest-Brandenburgs, da diese nun notfallmedizinisch schneller und besser versorgt werden konnten. Zudem liegt der Standort im Vier-Länder-Eck: Auch Ziele in Mecklenburg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt werden angeflogen. Notfallrettung kennt keine Bundesland-Grenzen.

Zum Geburtstag von „Christoph 39“ gibt es einiges zu feiern. Seit dem Jungfernflug des Hubschraubers der ADAC Luftrettung wurden rund 10.000 Einsätze absolviert. Allein im vergangenen Jahr wurde der Rettungshubschrauber 1.023-mal alarmiert. Die Zahlen unterstreichen vor allem eines: „Christoph 39“ stellt in der ländlich strukturierten Region Brandenburgs eine markante Verbesserung und eine deutliche Entlastung des bodengebundenen Rettungsdienstes dar. Der Helikopter vom Typ EC 135 ist nach einem Notruf in etwa zwei Minuten in der Luft und somit in der Lage, jeden Ort im Umkreis von 50 Kilometern in rund 15 Minuten zu erreichen.

Innenstaatssekretärin Katrin Lange betonte: „Mit Hilfe von ‚Christoph 39‘ werden Menschenleben gerettet. Er ist Garant dafür, dass verunfallte oder akut erkrankte Menschen auch im dünn besiedelten Nordwesten des Landes schnell medizinisch versorgt werden. Die vergangenen zehn Jahre haben gezeigt, was für ein starker und verlässlicher Partner die ADAC Luftrettung im Versorgungssystem im Nordwesten Brandenburgs ist. Der Hubschrauberbesatzung gilt dafür mein herzlicher Dank.“

Am Standort Perleberg sind insgesamt 20 Teammitglieder im wechselnden Einsatz – 14 Notärzte des Kreiskrankenhauses Prignitz sowie aus der Region, drei Rettungsassistenten/Notfallsanitäter und drei Piloten der ADAC Luftrettung. Eine Crew besteht aus jeweils einem Piloten, einem Rettungsassistenten und einem Notarzt. Der Hubschrauber startet täglich bei Sonnenaufgang, frühestens um 7 Uhr. Die Koordinierung der Einsätze erfolgt über die Regionalleitstelle Nordwest in Potsdam.

Die ADAC Luftrettung ist Bauherr und Finanzier der Station. „Verlässlichkeit und Sicherheit haben im Rettungsdienst ihren Wert“, betonte Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, und warnte vor diesem Hintergrund erneut davor, sich bei Ausschreibungen von Rettungsdienstleistungen allein dem Diktat des Preises unterzuordnen. „Es darf nicht das billigste Angebot im Vordergrund stehen, es zählt die optimale Versorgung des Patienten“, stellt er auch beim Festakt in Perleberg klar.

Die ADAC Luftrettung ist Bauherr und Finanzier der vor zehn Jahren errichteten Station (Archivbild aus dem Jahr 2009)

Die ADAC Luftrettung ist Bauherr und Finanzier der vor zehn Jahren errichteten Station (Archivbild aus dem Jahr 2009)

Foto: Jörn Fries

Einsatzursache Nummer eins waren bei den Rettungseinsätzen 2017 in und um Perleberg mit 57 Prozent internistische Notfälle wie akute Herz- und Kreislauferkrankungen, gefolgt von neurologischen Notfällen (Schlaganfälle) mit 17 Prozent. Acht Prozent der Einsätze gingen auf Verkehrsunfälle und fünf Prozent auf Freizeit- und Sportunfälle zurück. Je vier Prozent gingen auf häusliche Unfälle und Kindernotfälle zurück.

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Pressemitteilung “‘Christoph 39‘: Mehr als 10.000 Einsätze zum Jubiläum“ der ADAC Luftrettung vom 02.06.2018

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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