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40 Jahre “Christoph 16“ – Tag der offenen Tür am Saarbrücker Winterberg

12.06.2018

Saarbrücken (SAA) ::  Rund 52.000 lebensrettende Einsätze, dies ist die Bilanz der vergangenen 40 Dienstjahre des Saarbrücker Rettungshubschraubers (RTH) “Christoph 16“. In Dienst gestellt wurde der seit Anfang an am Saarbrücker Winterberg stationierte Hubschrauber am 14. April 1978 (rth.info berichtete am 40. Geburtstag). Zunächst kam ein Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH) vom Typ BO 105C in cadmiumgelber Lackierung zum Einsatz, bereits ein Jahr später schließlich in dem für die ZSH charakteristischen Orange. Die Piloten waren zu dieser Zeit Beamte des Bundesgrenzschutzes, die Rettungssanitäter kamen von der Berufsfeuerwehr Saarbrücken.

Nachdem sich der Bund aus Kostengründen immer mehr aus der Luftrettung zurückzog, übernahm im Jahr 1996 schließlich die ADAC-Luftrettung GmbH gemeinnützige Gesellschaft die Station im kleinsten Flächenbundesland Deutschlands. Die Rettungsassistenten werden seither vom DRK-Landesverband Saarland gestellt, das ärztliche Personal kommt weiterhin vom Städtischen Klinikum Saarbrücken auf dem Winterberg. Auch der ADAC setzte zunächst noch für drei Jahre eine BO 105 ein. Diese ersetzte er 1999 durch das bis heute in Dienst befindliche Baumuster EC 135. Ein weiterer Meilenstein in der Stationsgeschichte ist der 2012 fertiggestellte Umbau der Station und der daran angegliederten Integrierten Leitstelle (ILS) des Saarlandes. Zu 1.412 Einsätzen ist “Christoph 16“ im letzten Jahr abgehoben, von denen internistische und neurologische Notfälle den Großteil ausmachen. “Christoph 16“ bedient einen etwa 70 Kilometer großer Radius um Saarbrücken, wodurch er das komplette Saarland und Teile der benachbarten Pfalz abdeckt. Einsätze im unmittelbar benachbarten Frankreich sind jedoch die absolute Ausnahme.

Tag der offenen Tür am Klinikum Saarbrücken

Am Sonntag, dem 27. Mai öffneten die heutige ADAC Luftrettung gGmbH und das Städtische Klinikum Saarbrücken, welches in diesem Jahr sein 50. Jubiläum feiert, schließlich die Pforten für die interessierte Bevölkerung. Rund 3.000 Besucher strömten im Laufe des Tages auf den Winterberg, um einen Blick hinter die Kulissen des Klinikums und der Hubschrauberstation zu werfen.

Im Rahmen der 50-Jahr-Feier des Klinikums Saarbrücken Ende Mai öffnete auch die ADAC-Luftrettungsstation “Christoph 16“ ihre Pforten

Im Rahmen der 50-Jahr-Feier des Klinikums Saarbrücken Ende Mai öffnete auch die ADAC-Luftrettungsstation “Christoph 16“ ihre Pforten

Foto: Tobias Klein

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Angeboten haben die Gastgeber neben einer Fahrzeugausstellung von Feuerwehr und Rettungsdienst auch Führungen durch diverse Abteilungen der Klinik, Erste-Hilfe-Trainings für Erwachsene und Kinder sowie Vorführungen zur Versorgung eines Verletzten. Besonderes Highlight war eine realistische Notfallübung der Feuerwehr Saarbrücken, bei der sie die Bergung eines Verletzten aus einem Unfallwrack zeigte.

Die ADAC Luftrettung stellte außerdem die bereits von anderen Veranstaltungen bekannte BK 117 “D-HTIB“ aus, welche seit ihrer Ausmusterung als Mockup dient. Im Hangar von “Christoph 16“ zeigten die Luftretter verschiedene Diashows mit historischen Aufnahmen und Videos der Stationsgeschichte. “Christoph 16“ war für die Dauer der Veranstaltung etwas abseits auf dem Landeplatz abgestellt, damit die Einsatzbereitschaft und die damit verbundenen Ausrückzeiten für etwaige Notfalleinsätze gewahrt werden konnten.

Zu sehen gab es einige bodengebundene Rettungsmittel ...

Zu sehen gab es einige bodengebundene Rettungsmittel ...

Foto: Tobias Klein

... sowie das Mockup der BK 117 “D-HTIB“ ...

... sowie das Mockup der BK 117 “D-HTIB“ ...

Foto: Tobias Klein

“Christoph 16“ war für die Dauer der Veranstaltung etwas abseits auf dem Landeplatz abgestellt

“Christoph 16“ war für die Dauer der Veranstaltung etwas abseits auf dem Landeplatz abgestellt

Foto: Tobias Klein

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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