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Polnische Luftrettung stellt auf Agusta um

07.07.2005

Warschau (PL) ::  Der nordöstliche Nachbarstaat der Bundesrepublik rüstet auf - in der Rettungsfliegerei. Fliegt die dortige Luftrettungsorganisation LPR (Lotnicze Pogotowie Ratunkowe) bislang mit dem aus Zeiten des kalten Krieges stammenden Hubschrauber-Baumuster "Mil Mi-2 Hoplite", so sind dessen Tage nun offenbar gezählt. Beschafft wurde das erste Exemplar des Nachfolgemodells vom italienischen Typ Agusta A 109 E Power. Ein erstes Foto ist bereits online zu sehen (siehe Weblink dorthin). Das prinzipiell rot-gelbe Design ihrer Flotte will die LPR offensichtlich trotz der aktuell beginnenden Neustrukturierung beibehalten. Es war auch erst vor wenigen Jahren eingeführt worden.

Auffällig ist, dass die LPR damit ganz andere Wege einschlägt als die Luftrettungs- Betreiber vieler anderer europäischer Länder. Während unter anderem in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, der Tschechischen Republik und Österreich die Eurocopter "EC 135" gleichsam einen Siegeszug in der Rettungsfliegerei antrat in der Ablösung älterer Hubschraubertypen, setzt man in Polen nun auf die A 109: Diese ist bereits seit Jahren auf dem Markt und hat sich unter anderem im Betrieb in der Schweiz bei der Rega sowie in ihrem Herkunftsland Italien bewährt. Die A 109 E Power ist dabei einer der neuesten Ableger des Modells.
Der Zweiturbinen-Hubschrauber A 109 ist prinzipiell gleichermaßen für primäre Rettungseinsätze als Notarztzubringer wie auch als Intensivtransporthubschrauber für interklinische Patiententransferflüge geeignet - wenn es auch für letzteres Aufgabenspektrum noch wesentlich geräumigere und größere Baumuster auf dem Markt gibt.
Die Agusta A 109 wurde mit Räderfahrwerk, Vierblattrotor und Zweiblatt-Heckrotor entwickelt als "klassischer" Vielzweckhubschrauber. Der Hersteller wirbt vor allem mit dem Hinweis auf die Einsatzfähigkeit der A 109 unter extremen klimatischen und Witterungsbedingungen. Mehr zur A 109 allgemein finden Sie in unserem Infotext über das Baumuster unter Hubschraubertypen / A 109.

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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