Koblenz (RPF) ::
Nach Abzug der Bundeswehr von den Luftrettungszentren Würselen, Nürnberg und Rheine kam doch die Ankündigung des Bundesministerium für Verteidigung (BMVg) vom Februar 1997 überraschend: Auch am Bundeswehr-Zentralkrankenhaus (BwZK) in Koblenz werde man sich in absehbarer Zeit aus der Luftrettung zurückziehen. Eine Überraschung war diese Ankündigung insofern, als man doch davon ausging, dass die SAR-Maschinen an den Bundeswehrkrankenhäusern länger stationiert bleiben würden.
In wie weit damals Wünsche bezüglich Platzangebot in dem neuen Hubschrauber für zusätzliches – zu Ausbildungszwecken mitfliegendes – militärisches Personal bestanden haben, und ob diese Berücksichtigung fanden, kann heute nicht wieder gegeben werden.
Als sicher – weil es umgesetzt wurde – kann man das Ansinnen des Bundeswehr-Zentralkrankenhauses bezeichnen, auch beim neuen Hubschrauberbetreiber das med. Personal durch die Bundeswehr zu stellen.
Am 08. April 1999 erfolgte dann die offizielle Zusammenarbeit am Standort Koblenz zwischen den Beteiligten: Gestellt wurde eine EC 135 der ADAC Luftrettung. Dieser Maschinentyp ist auch heute noch im Einsatz. Eine Überlegung aus den damaligen positiven Erfahrungen des LRZ Mainz ( "Christoph 77") war auch, den Standort Koblenz als Rund-um-die-Uhr-Standort auszuweisen. Diese Idee ein Luftrettungsmittel 24h/Tag am BwZK zur Verfügung zu haben - hatte durchaus einen gewissen Reiz. Wie bekannt wurde dies jedoch nicht umgesetzt.
In Koblenz fiel jedoch mit dem beschriebenen Betreibermodell der Startschuss für zwei weitere Kooperationen zwischen der Bundeswehr und anderen Betreibern (Ulm, Hamburg). Aus dem Versuchsprojekt ist eine Konstellation geworden, die in der Luftrettung bewährte und anerkannt gute Ergebnisse hervorgebracht hat.
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Als "Betreibermodell" gestartet: Der Christoph 23, er startet auf diesem Bild in der morgendlichen Sonne zu einem internistischen Notfall
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.