Sauerstoffflaschen-Unglücke: Kein Zusammenhang
23.05.2009
München (BAY) :: Die ADAC Luftrettung hat unter Bezugnahme auf das aktuelle Unfallgeschehen am Stuttgarter Flughafen gegenüber rth.info explizit darauf verwiesen, dass sie einen Zusammenhang zwischen dem dortigen Unfall und der unlängst explodierten Sauerstoffflasche an Bord eines Münchner Rettungswagen ausschließt:
"Die Flasche aus dem Münchener RTW ist ein altes Modell aus Stahl. Diesen Flaschen liegt ein völlig anderes technisches Konzept zu Grunde."
Einen solchen Zusammenhang suggeriert BILD online aktuell durch gemeinsame Nennung und mutmaßt:
"Zufall oder Produktionsfehler? Sowohl in einem Rettungswagen als auch einem Hubschrauber flogen jetzt Sauerstoffflaschen in die Luft!"
Der BILD-online-Redakteur gesteht aber im gleichen Artikel abschließend ein:
"Die Ursache für die beiden Unglücke ist noch unklar."
Richtig ist, dass noch keine Aussagen zu den - möglicherweise verschiedenen - Unfallursachen vorliegen. Die Kriminalpolizei ermittelt, hieß es dazu von der Polizeidirektion Esslingen.
Warum sich indes die ADAC Luftrettung zu dem Zwischenfall bei den Kollegen der DRF Luftrettung zu Wort meldet, ist schnell erklärt:
"Die ADAC-Luftrettung hat vor einem Jahr ein neu entwickeltes System eingeführt. Die Sauerstoffflasche von Christoph 51 der DRF Luftrettung gehört zum selben System wie die Sauerstoffflaschen der ADAC-Luftrettung. Das neue System ist ausführlich getestet und überprüft worden und ist für den Luftrettungsdienst zugelassen."
(Zitat Pressestelle, Abteilung Public Affairs)
Konkret geht es um Carbonflaschen, die in der Luftrettung zum Einsatz kommen, und die Stahlmantelflaschen abgelöst haben. Auf die im Raum stehende, bislang ungestellte Frage, ob bei der ADAC Luftrettung ähnliche Vorfälle möglich sind, gibt die ADAC Luftrettung ebenfalls eine Antwort:
"Die Sauerstoffflaschen der ADAC-Luftrettung werden regelmäßig überprüft. Wir erwarten keine Zwischenfälle mit den Sauerstoffflaschen unserer Hubschrauber. Trotzdem haben wir unsere Stationen angewiesen alle Sauerstoffflaschen sofort einer gründlichen Überprüfung zu unterziehen."
Man sehe beim ADAC keine Veranlassung für eine vorübergehende Stilllegung der Flotte. Seitens der DRF ist online noch keine Stellungnahme abrufbar; möglicherweise wird dies somit bis nach dem Wochenende dauern.
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