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SAR-Dienst: Bundeswehr spart drastisch an Rettung

24.03.2010

Bonn (NRW) ::  Eine in den vergangenen Jahren für den SAR-Dienst beispiellose Sparmaßnahme hat die Luftwaffe jüngst ergriffen, um die Betriebskosten einzudämmen. Gleich vier Standorte des militärischen Such- und Rettungsdienstes (SAR) wurden kurzfristig geschlossen, lediglich mit dem vagen Verweis auf eine denkbare Wiedereröffnung. Die allerdings ist angesichts der geringen Anzahl verfügbarer Maschinen nicht absehbar. Auch sind die Personalkosten beträchtlich, da alle SAR-Kommandos rund um die Uhr betrieben werden.

Die Maschinen in Laage (LTG 63), Erfurt (LTG 62), Ingolstadt (LTG 61) und Diepholz (LTG 63) fliegen nicht mehr. Das bestätigt ein Bericht beim Online-Auftritt des "Rotorblatt".

Somit war die Schließung des Erfurter SAR-Kommandos ("SAR 89", rth.info berichtete) nur die Vorhut einer massiven Reduzierung der Präsenz in der flächendeckenden Versorgung des Bundesgebietes mit SAR-Rettungsmitteln ersten Grades. Die Luftwaffe demontiert damit ihr einstiges jahrzehntelanges Aushängeschild und vorbildliches Engagement zu einem bloßen Fragment, das kaum noch erahnen lässt, in welchem Umfang sich die Bundeswehr in früheren Jahren in den Dienst der Luftrettung stellte. Diese Allianz mit der zivilen Rettung hatte die Bundeswehr schon mit dem gänzlichen Rückzug aus der zivilen Luftrettung beendet.

Die ersatzlose Beendigung der Dienstbereitschaft den jahrelangen Verzögerungen und Finanzierungsproblemen des NH 90 geschuldet. Dieser Hubschraubertyp soll, wie weithin bekannt, die noch im Einsatz stehende Bell UH-1D ablösen. Wann die Ausphasung der UH-1D jedoch auch im SAR-Dienst greifen könnte, ist noch nicht abzusehen. Mittlerweile ist auch der Nachfolgetyp NH 90 viele Jahre alt, obwohl er nur in wenigen Exemplaren überhaupt zum Einsatz kommt – im SAR-Dienst noch gar nicht. Zu allem Überfluss ist der Hoffnungsträger NH 90, wie seit Mitte 2008 bekannt, nicht hinreichend CSAR-tauglich (rth.info berichtete am 08.08.2008), also für SAR-Einsätze in feindlicher Umgebung (CSAR = Combat Search And Rescue). Es scheint, dass der SAR-Dienst der Bundeswehr vor seinen seit Jahren bekannten technischen Problemen kapituliert hat.

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Quelle(n):
Rotorblatt online

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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