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Ochsenfurt: DRF Luftrettung über Betreiberwechsel

28.07.2010

Filderstadt (BWÜ) ::  Anlässlich der Tatsache, dass die DRF Luftrettung ihren Rettungshubschrauber-Standort Ochsenfurt in einem Ausschreibungsverfahren an die ADAC Luftrettung verloren hat, stellten wir von rth.info der Pressestelle (die zur DRF Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG gehört) dazu einige Fragen, die wir für Sie nachfolgend bereitstellen.

Die Fragen

Mit Überraschung haben wir festgestellt, dass die DRF Luftrettung tatsächlich, wie vorab gerüchteweise vermutet wurde, den Standort Ochsenfurt hat abgeben müssen.

Hierzu würden wir gern für unsere Berichterstattung von Ihnen wissen, inwieweit Sie das Ausschreibungsverfahren kritisch sehen, und ob Sie jetzt an Ihren anderen Standorten Konsequenzen aus diesem Ergebnis ziehen (wenn ja, welche).

"Die DRF Luftrettung wurde vom Zweckverband Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung des Landkreises Würzburg am 15. Juli 2010 informiert, dass die Station Ochsenfurt aufgrund eines billigeren Angebots ab dem 1. Januar 2011 durch die ADAC Luftrettung betrieben werden wird. Diese Mitteilung hat uns angesichts der bekannten Kostenproblematik in der Luftrettung, die in anderen Bundesländern u. a. zu Schiedstellenverfahren der nichtstaatlichen Luftrettungsbetreiber mit den Kostenträgern führt, natürlich überrascht. Eine detaillierte Bewertung des Ausschreibungsergebnisses können wir jedoch erst vornehmen, wenn uns dazu alle notwendigen Informationen zur Verfügung stehen."

Insbesondere wäre interessant, ob Sie für andere Standorte, die ebenfalls regelmäßig ausgeschrieben werden, jetzt hinsichtlich der Investitionssicherheit an den Standorten vorsichtiger agieren werden. Letzteres wäre ja für die Ausstattung der einzelnen Stationen möglicherweise zum Nachteil, aber betriebswirtschaftlich sehr verständlich.

"Die DRF Luftrettung hält die von ihr betriebenen Luftrettungsstationen in einem Zustand, der in allen Bereichen - Flugbetrieb, Technik und Medizin - die gesetzlichen Bestimmungen erfüllt und einen reibungslosen Dienstbetrieb an 365 Tagen im Jahr sicherstellt. Notwendige Investitionen werden selbstverständlich getätigt."

Sehen Sie durch die Ausschreibungen eine verschärfte Konkurrenz zwischen den nichtstaatlichen Luftrettungsbetreibern, oder setzen Sie auf eine stärkere Kooperation?

"Zu staatlichen wie nichtstaatlichen Luftrettungsbetreibern im In- und Ausland steht die DRF Luftrettung in einem regelmäßigen fachlichen Austausch. Davon ungeachtet befindet sich unsere Organisation in puncto europäische Ausschreibungen von Luftrettungsstandorten natürlich im Wettbewerb mit anderen Betreibern."

Schlussbemerkung

rth.info dankt Frau Hentschel (Leiterin der Pressestelle) für diese Auskünfte und die Erlaubnis, diese wörtlich zu zitieren.

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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