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Badens Hauptstadt und seine Luftrettung

25.11.2007

Natürlich ist Baden und Württemberg längst ein Bundesland, doch gilt Karlsruhe auch weiterhin als heimliche Hauptstadt von Baden. Auf dem Aufnäher der Luftrettungs-Station von „Christoph 43“ ist der Rhein, die Pyramide (das Wahrzeichen der Stadt Karlsruhe) und der Rettungshubschrauber zu sehen, nicht mehr und nicht weniger! Schnell könnte man zu der Ansicht kommen: „An Selbstverständnis mangelt es dem Standort nicht“. Mit dieser Reportage zur Geschichte des Standortes Karlsruhe soll der Versuch gestartet werden, einige Gründe zu nennen, warum dieser Eindruck falsch ist... obwohl „Christoph 43“ durchaus einen sehr festen Platz neben den beiden anderen Symbolen hat.

Ab welchem Zeitpunkt die ersten Gespräche von Seiten des Präsidenten der Björn Steiger Stiftung, Siegfried Steiger und der Stadt Karlsruhe stattgefunden haben, kann heute nicht wiedergegeben werden. Jedoch konnte man am 21. August 1975 der Lokalpresse folgende Informationen entnehmen:

"In Karlsruhe wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein Rettungshubschrauber stationiert werden. [...] Siegfried Steiger, kommt heute zu abschließenden Gesprächen ins Neue Vincentius Krankenhaus, wo der Hubschrauber gegebenenfalls Quartier nehmen soll."

Im weiteren Verlauf des Artikels wurde damals darauf verwiesen, dass es gar nicht so einfach gewesen sei, ein geeignetes Krankenhaus zu finden. So soll es nicht nur Gespräche in Karlsruhe, sondern auch mit anderen Krankenhäusern im Landkreis gegeben haben. Letztendlich fiel die Vorentscheidung aber auf das Krankenhaus an der Steinhäuser Straße.

Man sollte an dieser Stelle einmal darauf verweisen, dass es im Südwesten entlang des Rheintals kein Luftrettungsmittel gab. Lediglich der in Ludwigshafen stationierte „Christoph 5“ sowie „Christoph 41“ (damals in Esslingen), sowie die REGA aus Basel kamen hin und wieder zum Einsatz. Aber zurück nach Karlsruhe: Die Tatsache, dass bereits am 17. September 1975 – also nicht einen Monat nach der Veröffentlichung des oben aufgeführten Zeitungsartikel – ein Luftrettungsmittel in Karlsruhe stationiert wurde, zeigt, welche Dynamik von allen Beteiligten an den Tag gelegt wurde. Anzumerken ist an dieser Stelle auch, dass es in Karlsruhe erst wenige Tage zuvor den ersten Einsatz eines Luftrettungsmittels überhaupt gab. Ein Patient musste von Karlsruhe in eine Spezialklinik verlegt werden. Weil man aber zu diesem Zeitpunkt noch über keine geeignete Landemöglichkeit in Karlsruhe verfügte, wurde die Steinhäuser Straße von der Polizei gesperrt, so dass der Patient dort aufgenommen werden konnte. Wenig später wurde „Rot-Kreuz Baden- Württemberg 06“ die „D–HJEF“, im Park des neuen Sankt Vincentius Krankenhaus (dem heutigen Standort) der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Einsatzbetrieb wurde zu Beginn jedoch noch vom Flugplatz Karlsruhe- Forchheim durchgeführt.

Die „D-HJEF“ als erst eingesetzter RTH in Karlsruhe wurde zeitweise gechartert

Die „D-HJEF“ als erst eingesetzter RTH in Karlsruhe wurde zeitweise gechartert

Foto: Roland Voigt

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Die Maschine war damals gechartert worden, da Karlsruhe von Beginn an erst einmal als befristeter Versuch galt. Grundsätzlich sollte nach sechs Monaten überlegt und ausgewertet werden, ob sich die Nähe zum Mehrzweckhubschrauber "Christoph 5" in Ludwigshafen nicht nachteilig auswirken würde und ob es gegebenenfalls nicht sinnvoller sei, ein Luftrettungszentrum weiter südlich in Baden-Baden einzurichten. Doch die Rettungsdienste in Karlsruhe (hier war neben dem DRK auch der ASB eine Organisation, die sich für den RTH stark machte) und speziell das Vincentius Krankenhaus (an der Spitze der damalige Verwaltungsdirektor Orth), kämpften um „ihren“ Rettungshubschrauber. Bereits nach vier Monaten wurde ein ausführlicher Erfahrungsbericht vorgelegt, in welchem man unter anderem auch lesen konnte: „...So habe man bereits vor der Stationierung von „BW 6“ Erfahrungswerte mit den beiden Standorten (Anmerkung der Redaktion: Ludwigshafen und Esslingen) in rund 20 Fällen gesammelt und zu Primäreinsätzen in den Großraum Karlsruhe angefordert. Die Auswertung dieser Anforderungen habe ergeben, in allen Fällen habe die Zeitspanne zwischen der Anforderung und dem Eintreffen des Rettungsmittels von 20 Minuten und mehr gelegen. Auch die Theorie, dass Baden-Baden als Standort besser geeignet sei, habe widerlegt werden können. Im ausgewerteten Zeitraum (17. September 1975 bis 28. Januar 1976) seien von 97 Einsätzen lediglich drei Einsätze dabei gewesen, welche ein RTH von einem Standort Baden-Baden aus schneller erreicht worden wären.“ Fazit aus der Studie: „Die gesammelten Erfahrungen weisen Karlsruhe als den einzig richtigen Standort aus!“

Im März 1976 schlugen die „politischen“ Wellen hoch, während ein Landtagsabgeordneter aus Baden-Baden die Information veröffentlichte: „...nach einer ministeriellen Entscheidung sei in der Standortfrage um das Luftrettungsmittel die Entscheidung zu Gunsten von Baden-Baden gefallen“ widersprach ein Mitarbeiter des Fachministeriums in Stuttgart mit den Worten: „...Das Ministerium werde keine Einwände gegen Karlsruhe als endgültigen Standort für einen Rettungshubschrauber erheben, sofern sich Karlsruhe als `richtiger Standort` erweisen wird.“ In einer Landtagsdebatte wurde heftig über den Standort des „BW6“ diskutiert, als Ergebnis kam man zu folgenden Erkenntnissen. Zum einen werde man weiterhin prüfen, ob sich nun Karlsruhe oder Baden-Baden als besser geeigneter Standort ausweisen wird. Zum anderen musste man erkennen, dass sich die Landtagsabgeordneten bitter zerstritten hatten. Hierbei war die politische Couleur sekundär, es ging vielmehr um die Parole: „Die oder wir!“. Zumindest aber war etwas ganz anderes deutlich geworden: Der Gedanke von Siegfried Steiger, im Landesteil von Baden ein Luftrettungsmittel zu stationieren, erwies sich als richtig!

Im April 1976 verlegte man die Basis des „BW 6“ während der Einsatzzeit vom Flugplatz Forchheim in die Parkanlage des Krankenhauses an der Steinhäuser Straße. Lediglich zur Nachtruhe und zum Tanken wurde der Flugplatz in Anspruch genommen. Eine Luftrettungs-Stafette sorgte für eine Meldung in den TV– Nachrichten: Weil ein dringendes Medikament in Norddeutschland benötigt wurde, welches jedoch nur im Großraum Karlsruhe vorhanden war, erfolgte zur damaligen Zeit eine logistische Meisterleistung. Die Polizei übergab an einem Treffpunkt dem „BW 6“ das Medikament woraufhin das Luftrettungsmittel zum Flughafen Karlsruhe– Forchheim flog. Dort übergab man dieses einer Propellermaschine der Flugbereitschaft der Bundeswehr. Die Flugbereitschaft flog zum Bundeswehrstandort Bremgarten, wo bereits ein Bundeswehr Jet (Kampfflugzeug) bereitstand, welcher mit dem Medikament nach Norddeutschland flog. In Norddeutschland wurde das Medikament dann vom Flughafen bis zum Zielkrankenhaus mit einer SAR- Maschine transportiert. Der Patient hat Dank diesem sehr gut koordinierten Einsatz überlebt.

Als wohl eher ungewöhnlich kann man hier anmerken, dass in Karlsruhe erst der Rettungshubschrauber und danach die bodengebundene Variante – der Notarztwagen – stationiert wurde. Letzterer wurde am 01. März 1977 in Dienst gestellt.

Mit der Stationierung der „D-HDRF“ (einer Bell 206 L) im Juni 1977 war auch die Zeit der Charterung von Maschinen beendet. Alle bis zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Standorte der DRF verfügten nun über eine eigene Maschine. In großen Buchstaben konnte man im Oktober 1977 aus der Regionalpresse entnehmen: „Rettungshubschrauber hat sich bestens bewährt, die fliegenden Retter starteten zum 1.000 Notfalleinsatz!“ Wenige Tage später folgt ein tragisches Ereignis. Beim Anflug auf den Flugplatz Karlsruhe- Forchheim gerät der Hubschrauber im Nebel in eine Hochspannungsleitung. Der Hubschrauber explodiert und alle drei Insassen (Pilot Trompeter, Notarzt Eisenberg und Rettungssanitäter Eisele) kommen ums Leben. Etwa 14 Tage nach dem tragischen Unfall stellt die Björn Steiger Stiftung eine Ersatzmaschine, welche rund zehn Monate später durch die „D-HCAA“ abgelöst wird. Karlsruhe hat wieder eine Standortmaschine und die bis dahin eingesetzte Ersatzmaschine bleibt als Reservemaschine bei der DRF.

Die „D-HCAA“ löst die Ersatzmaschine nach dem Absturz im Oktober 1977

Die „D-HCAA“ löst die Ersatzmaschine nach dem Absturz im Oktober 1977

Foto: Roland Voigt

Auch vier Jahre nach der Dienstaufnahme des „RK BW 6“ gilt weiterhin: „Karlsruhe ist immer noch kein anerkannter Luftrettungsstandort“. Ein daraus resultierendes Problem war die Verzögerung der Bearbeitung am Standort. So lange dieser Punkt nicht geklärt ist, konnte man mit dem Bau der dringend benötigten Infrastruktur am Standortkrankenhaus nicht beginnen. Noch nicht einmal Baupläne konnten zu diesem Zeitpunkt vorgelegt werden. Die erlösende Nachricht aus der Landeshauptstadt Stuttgart kommt im Oktober 1979: „Laut Rettungsdienstplan des Landes ist Karlsruhe nun anerkanntes Luftrettungszentrum“. Erstmalig werden im Jahre 1980 auch Patienten nach Straßburg geflogen, vor dem Hintergrund, dass sich zahlreiche Krankenhäuser gerade am Wochenende bei den Rettungsleitstellen abmelden und die Kapazitäten in den Sommermonaten schnell erschöpft sind. Die hoffnungsvollen Ansätze auch in Frankreich mit dem RTH Rettung aus der Luft durchzuführen (bereits innerhalb des 30 Kilometer Radius beginnt das französische Staatsgebiet) scheitern am Zuständigkeitsgerangel. Bereits 1981 wurde das erste Hearing zu dieser Thematik durchgeführt – geändert hat sich selbst nach mehr als 25 Jahren nichts dazu – leider!

Am 25. November 1982 erhielt der Standort seine erste BO 105 mit der Tripple Mike, an diesem Tag wurde auch ein Inkubator der Station übergeben.

Im November 1982 bekommt „Christoph 43“ erstmals eine BO 105

Im November 1982 bekommt „Christoph 43“ erstmals eine BO 105

Foto: Roland Voigt

Der erste „Christoph“-Titel war damals mit der Nr. 27 versehen.

Der erste „Christoph“-Titel war damals mit der Nr. 27 versehen.

Foto: Roland Voigt

Auch wenn nun alle Voraussetzungen geradezu optimal waren (anerkannter Luftrettungsstandort, modernster Rettungshubschrauber) forderte die nötige Infrastruktur (Hangar, Unterkunft, etc.) noch einiges an Geduld. Nicht zuletzt auch deswegen, weil man von Seiten des Landes schlicht und einfach die Fördermittel für eine solche Anlage zur Verfügung stellen konnte. Und das dauert erfahrungsgemäß immer ein bisschen... Inzwischen wurde aus „RK BW 06“ ein echter Christoph und zwar mit der Ziffer 27.

Eine erneute Umbenennung von „Christoph 27“ auf „Christoph 43“ erfolgte im Zeitraum zwischen dem 23. Juni und 20. August 1984. In diesem Jahr war dann nun auch offiziell vom Baubeginn der fehlenden Infrastruktur für 1985 die Rede. Weitere vier Jahre vergehen, bis am 10. Juni 1987 der Standort offiziell „komplett“ war.

Der Standort in Karlsruhe Ende der Neunziger Jahre

Der Standort in Karlsruhe Ende der Neunziger Jahre

Foto: Roland Voigt

Die Tatsache, dass es so lange gedauert hat, ändert jedoch nichts an einer erfreulichen Weiterentwicklung. Lange Jahre über war der Standort, bezogen auf die Einsatzstatistiken, führend in Baden Württemberg und unter den DRF- Standorten regelmäßig unter den Erstgelisteten. An einem Tag mit Schnapszahl, dem 08.08.1988, verbucht der Standort seinen 10.000sten Einsatz. Inzwischen sind bald 35.000 Einsätze erreicht.

Luftbild des Sankt Vincentius Krankenhaus

Luftbild des Sankt Vincentius Krankenhaus

Foto: Roland Voigt

Der Standort Karlsruhe war in der Vergangenheit auch immer wieder von Interesse, wenn es um verschiedene Dokumentationen ging. So wurden in den 80ern mehrere Studien von Mitarbeitern der Uni Mainz erstellt, woraus mehrere Doktorarbeiten entstanden. Ebenso wurde das Einsatzverhalten des Standortes von der Bundesanstalt für Straßenwesen in einer wissenschaftlichen Studie untersucht und dokumentiert.

„Nur Angst darfst Du nicht haben“ so die Headline eines Berichtes über „Christoph 43“ in der Jugendzeitschrift "BRAVO". Den Standort konnte man in der Vergangenheit als einen Geheimtipp ansehen, was den Einsatz von unterschiedlichen Rettungshubschraubern sowohl vom Typ als auch in der Farbgestaltung anbelangt. Hier eine kleine Auswahl, eine BK wäre wohl gerne von vielen abgelichtet worden, doch aus „Medicopter 117“ wurde nie ein „Christoph 43“.

Abflug der „D-HAUN“ aus dem Parkgelände des Krankenhauses

Abflug der „D-HAUN“ aus dem Parkgelände des Krankenhauses

Foto: Roland Voigt

„Doppeltes Lottchen“ am Standort Karlsruhe

„Doppeltes Lottchen“ am Standort Karlsruhe

Foto: Roland Voigt

Die Frage, wie sich denn nun die Nähe zum Standort Ludwigshafen in der Vergangenheit auswirkte, ist kurz und schnell geklärt: Beide Standorte widerlegten sehr schnell die Befürchtungen man sei zu dicht am Nachbarn. Hin und wider reichten die beiden Einsatzmittel nicht aus, wie auf dem Foto unter diesem Abschnitt zu sehen ist. Auch die Umstellung des Einsatzauftrages von „Christoph 53“ in Mannheim ist keineswegs kritisch zu sehen, im Gegenteil. Bezogen auf die Einsatzzahlen der jüngeren Vergangenheit ist klar erkennbar, dass in erster Linie die Patienten davon profitieren – und so sollte es ja auch sein!

„Gemeinsam sind wir stark“ - drei RTH bei einem schweren Verkehrsunfall.

„Gemeinsam sind wir stark“ - drei RTH bei einem schweren Verkehrsunfall.

Foto: Roland Voigt

Eine neue Zeitrechnung begann mit der Landung der „RP“ am 20. April 2007 am Standort Karlsruhe. Die EC 135 wurde der neue Hubschraubertyp. Wie man am nachfolgenden Foto erkennen kann, wurde die neue Maschine nicht nur von interessierten Laien unmittelbar nach der Landung in Augenschein genommen... Entschuldigung an die Besatzung, aber das Bild musste an dieser Stelle erscheinen :-)
Übrigens: Für Experten beginnt mit der Umstellung auf das neue Muster die Lösung einer völlig neuen Aufgabe. Denn in Karlsruhe gibt es „diese Experten“ wirklich. Diejenigen, die in der Vergangenheit am Fluggeräusch erkennen konnten, welcher Pilot gerade Dienst am Standort tut. Mit der BO 105 soll es am einfachsten gewesen sein, doch schon die BK 117 sorgte da für größere Anstrengungen. Bei der EC 135 wird man in Zukunft wohl noch genauer hinhören müssen.

Seit dem 20.04.2007 fliegt man auf einer EC135

Seit dem 20.04.2007 fliegt man auf einer EC135

Foto: Roland Voigt

Sicherlich ist an dieser Stelle bei weitem nicht alles Wissenswertes und Interessante über den Standort Karlsruhe wiedergegeben worden, das würde garantiert den Rahmen sprengen. Aber „Christoph 43“ gehört zu Karlsruhe wie der Rhein und die Pyramide. Diese Aussage wird auch immer dann deutlich, wenn man sich einmal in der Bevölkerung in und um Karlsruhe zum Rettungshubschrauber kundig macht, es ist und bleibt „der Karlsruher Hubschrauber“!

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

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Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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