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Christoph 25: drei Jahrzehnte Luftrettung in Siegen

09.01.2012

Dreißig Jahre ist es nun her: Am 28. Dezember 1981 um 12:03 Uhr landet eine gelbe BO 105 CB mit der Kennung D-HDMA auf dem neuen Anbau des Siegener Jung-Stilling Krankenhauses. Sie wird fortan von hier aus als „Christoph 25“ zu ihren Einsätzen in Siegen und Umgebung starten. Das Sieger- und Sauerland, der Westerwald, Wittgenstein sowie ein Teil des bergischen Landes machen das Einsatzgebiet 50 km rund um Siegen aus. Damit wird der neue Rettungshubschrauber Bundesländer-übergreifend in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz eingesetzt.

Zuvor kam bereits in den siebziger Jahren im Kreis Siegen immer wieder der in Nörvenich stationierte SAR – Hubschrauber, meist für Verlegungen, zum Einsatz. Problematisch war dabei die lange Anflugzeit, die der Hubschrauber bis nach Siegen und das Umland benötigte. Zudem waren Siegen und seine Umgebung ein regelrechtes „Loch“ auf der Luftrettungskarte. Umliegende Standorte waren Köln, Koblenz, Frankfurt, Kassel und Lünen sowie Nörvenich. Infolge dessen entstand die Idee, einen Hubschrauber direkt von Siegen aus einzusetzen.

Werner Heissler, Dr. Wrbitzky und Theo Uhr vom Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus zeigten sich für dieses Vorhaben sehr engagiert und auch der damalige Kreisdirektor, Landrat Hermann Schmidt, war der Sache gegenüber sehr aufgeschlossen. Im Bund-Länder-Ausschuss Luftrettung entschied man sich 1978 für die Stationierung eines Rettungshubschraubers in Siegen. Kriterien wie Nähe zur Autobahn, Knotenpunkt-Funktion und geographische Gegebenheiten spielten bei der Entscheidung eine Rolle. Was für den Standort nun noch fehlte war ein Betreiber. Ins Gespräch kamen der ADAC, die Deutsche Rettungsflugwacht und die SOS – Flugrettung e.V. Entschieden wurde zugunsten des ADAC.

Die „Mike Alpha" im Anflug auf das Landedeck des Siegener Jung-Stilling Krankenhauses, hier noch ohne die später übliche ADAC-typische Beschriftung an den vorderen Türen. Im ersten Jahr ist ein Feuerwehr-Aufkleber an der Stelle des späteren roten Kreuzes

Die „Mike Alpha" im Anflug auf das Landedeck des Siegener Jung-Stilling Krankenhauses, hier noch ohne die später übliche ADAC-typische Beschriftung an den vorderen Türen. Im ersten Jahr ist ein Feuerwehr-Aufkleber an der Stelle des späteren roten Kreuzes

Foto: Archiv rth.info

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Gut drei Jahre lang ist „Christoph 25“ auf dem Landedeck auf Höhe des 5. Stockwerks des Krankenhauses stationiert. Alarmiert wird er durch „Florian Siegen“, der Einsatzleitstelle der hauptamtlichen Wache der Siegener Feuerwehr. Die medizinische Besatzung setzt sich von Beginn an aus Sanitäter (dem späteren Luftrettungsassistenten), gestellt von der Siegener Feuerwehr, und einem Arzt aus der Anästhesie des Ev. Jung-Stilling Krankenhauses zusammen. Die Piloten stellt der ADAC. Untergebracht ist die Besatzung anfangs in einem relativ kleinen Büro gleich neben dem Landeplatz. In einer „Nacht- und Nebelaktion“ hatte man die Räumlichkeiten zwischen den Feiertagen im Dezember `81 hergerichtet.

„Christoph 25“ im Februar 1982 einsatzbereit auf dem Dach des Siegener Jung-Stlling Krankenhauses

„Christoph 25“ im Februar 1982 einsatzbereit auf dem Dach des Siegener Jung-Stlling Krankenhauses

Foto: Archiv rth.info

Gewissermaßen als Ostergeschenk erhält der Siegener Standort im April 1983 eine nagelneue BO 105 CBS. Die Kabine ist um 25cm länger als bei ihrer Vorgängerin und bietet dem Arzt damit ein wenig mehr Platz und Bewegungsfreiheit im hinteren Teil der Kabine. Die neue Maschine trägt die Serialnummer 603 und das Kennzeichen D-HLRG. Diese Maschine wird bis ins Jahr 2000 – mit einigen Unterbrechungen – die meiste Zeit die Siegener Stationsmaschine sein. Sie ist zu diesem Zeitpunkt die zweite BO 105 CBS beim ADAC.

Die „Romeo Golf“ während eines Einsatzes in den achtziger Jahren. Hier am Krankenhaus in Olpe nach der Übergabe eines Patienten. Diese BO 105 ist über lange Zeit der Siegener Stammhubschrauber.

Die „Romeo Golf“ während eines Einsatzes in den achtziger Jahren. Hier am Krankenhaus in Olpe nach der Übergabe eines Patienten. Diese BO 105 ist über lange Zeit der Siegener Stammhubschrauber.

Foto: Archiv rth.info

Während der achtziger Jahre wächst die Flotte der ADAC-Luftrettung GmbH von anfangs zwei Hubschraubern auf eine Flotte von insgesamt neun Maschinen an. Gleichzeitig steigt die Anzahl der Standorte von zwei auf acht. Damit ist der Spielraum für Ersatz bei wartungs- und anderweitig bedingten Ausfällen relativ gering. Aus diesem Grunde kommt es immer wieder zum Einsatz diverser Ersatzhubschrauber. Dies gilt für die Siegener Station ganz besonders. Denn die Siegener Piloten haben neben ihrem Rating für die BO 105 auch ein AS 350-Rating und „verleihen“ des Öfteren ihre BO 105 an andere ADAC-Stationen, wenn für die dortige BO 105 kurzfristig Ersatz gebraucht wird. So trifft man bei einem Besuch bei „Christoph 25“ in den achtziger Jahren nicht selten ein „Eichhörnchen“ an. Bis ins Jahr 1985 ist dies in erster Linie die in Privatbesitz befindliche D-HHSB. In der darauf folgenden Zeit bis 1993 sind die beiden AS 350 der Firma Heli-Flight aus Reichelsheim - meist die D-HFGD - sehr häufige Vertretung der gelben BO 105.

Ersatzmaschine von 1982 bis 1985

Ersatzmaschine von 1982 bis 1985

Foto: Archiv rth.info

Dieses „Eichhörnchen“ ist zwischen 1985 und 1993 recht häufig als „Christoph 25“ im Einsatz. Im Hintergrund zu sehen ist das Schwesternwohnheim (das später auch als Hospiz dienen wird), welches der Besatzung bis in die neunziger Jahre als Unterkunft dient

Dieses „Eichhörnchen“ ist zwischen 1985 und 1993 recht häufig als „Christoph 25“ im Einsatz. Im Hintergrund zu sehen ist das Schwesternwohnheim (das später auch als Hospiz dienen wird), welches der Besatzung bis in die neunziger Jahre als Unterkunft dient

Foto: Archiv rth.info

Im Frühjahr 1985 wird dann der neue Hangar neben dem Schwesternwohnheim in Betrieb genommen und das erste Provisorium auf dem Krankenhausdach hat ein Ende. Damit ist auch die Zeit der abendlichen Flüge zur Feuerwehr bzw. zu den Hallen der Dekra zwecks Unterbringung des Hubschraubers vorbei. Gleiches gilt für die Betankungsflüge zum fünf Flugminuten entfernten Siegerlandflughafen. Dank der neuen Tankanlage am Standort sind diese Flüge nicht mehr erforderlich. Ähnlich wie zu dieser Zeit in Lünen gibt es trotz Hangar auch in Siegen keine eigene Unterkunft für die Besatzung unmittelbarer neben dem Hubschrauberhangar. Stattdessen dienen einige Räume des etwa 50m vom Hubschrauber entfernten Schwesternwohnheims der Besatzung als Unterkunft. Über einen Überwachungsmonitor kann die Besatzung die Maschine von hier aus im Auge behalten.

Gegen Ende der achtziger Jahre richtet der ADAC ein eigenes Schulungszentrum auf dem nahegelegenen Siegerlandflughafen ein. Das bedeutet für die Piloten, dass sie ihre halbjährlich fälligen Checkflüge von nun an hier absolvieren können. Bislang waren diese beim Hersteller MBB (heute Eurocopter) in Ottobrunn durchgeführt worden. Für diese Checkflüge „auf Siegerland“ werden die ADAC-eigenen Maschinen verwendet, bei welchen sich ein für die Checkflüge erforderliches Doppelsteuer einbauen lässt. Dazu gehören 1989 die D-HHBG, die D-HDPS sowie die D-HDMA. Weil die IFR-taugliche „Bravo Golf“ fest in Hamburg als „Christoph Hansa“ stationiert ist, wird vorrangig die ebenfalls für den Instrumentenflug ausgestattete „Mike Alpha“ für die Schulung genutzt. So kommt es, dass man die „Mike Alpha“ Ende der Achtziger und zu Beginn der Neunziger sehr oft als „Christoph 25“ in Siegen einsetzt. Sie kann so für die Zeiten von Check- und Schulungsflügen schnell zum Siegerlandflughafen überführt werden. Damit spart man sich teure Überführungsflüge von weiter entfernten ADAC-Standorten. Während der Schulungszeiträume kommt dann in Siegen i.d.R. das Eichhörnchen oder eine der anderen BOs als „Christoph 25“ zum Einsatz. Wegen der Nähe zu Bonn-Hangelar, wo die Maschinen des ADAC gewartet werden, bringt man zu dieser Zeit auch gerne die Hubschrauber anderer Standorte zum „Abfliegen“ (d.h. abfliegen von noch wenigen verbleibenden Stunden bis zur fälligen Wartung) nach Siegen.

Im April 1994 wird schließlich der Anbau neben dem Hangar fertiggestellt. Der ehemalige Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales Franz Müntefering hatte diesem Bauprojekt im Haushaltsjahr 1993 die höchste Priorität gegeben. Die Zeit der Provisorien ist damit endgültig vorbei. Von nun an haben Arzt und Rettungsassistent ihre eigenen Ruheräume. Ein größeres Büro und ein größerer Aufenthaltsraum stehen jetzt ebenfalls zur Verfügung.

Mitte der Neunziger: der Hangar mit dem neuen Anbau. Davor einsatzbereit die BO 105 CBS.

Mitte der Neunziger: der Hangar mit dem neuen Anbau. Davor einsatzbereit die BO 105 CBS.

Foto: Olaf Tampier

Hauptdarsteller einer Dokumentation wird „Christoph 25“ im April 1995. Zwei Reporter begleiten die Besatzung zwei Wochen lang mit ihren Kameras. Sie arbeiten an der fast zweistündigen ARD-Reportage „Eiserne Engel“, die im Sommer 1995 ausgestrahlt wird. Sie ist bis heute eine der ausführlichsten und objektivsten Reportagen über Rettungshubschrauber. Im Jahr 1997 darf sich die Siegener Hubschrauberbesatzung über eine großzügige Spende eines Unternehmers aus Haiger freuen. Mit dieser Spende wird ein Kapnometer zur Messung des Kohlendioxidgehalts in der Ausatemluft (meist bei beatmeten Patienten), ein GPS-Navigationsgerät, sowie Rettungsgerät zur Rettung von ins Eis eingebrochenen Menschen angeschafft. Zu Letzterem gehören u.a. ein Kälteschutzanzug und ein Schlitten, der einem Schlauchboot ähnelt.

Rückkehr von einem Einsatz im Skigebiet auf der Lützel

Rückkehr von einem Einsatz im Skigebiet auf der Lützel

Foto: Matthias Böhl

Erfreuen können sich die Siegener Luftretter auch über eine gute Nachbarschaft, große Beliebtheit in der Bevölkerung und eine stets positive Presse. Probleme mit Anwohnern auf Grund von Lärmbeschwerden gibt es bis Ende der neunziger Jahre gar nicht. Ganz im Gegenteil: Ein in der Einflugschneise lebender Nachbar lässt sich 1993 zu einem runden Geburtstag Geld schenken. Die so zusammen gekommenen 6.000 DM nutzt er um ein Pulsoxymeter zu kaufen, welches er der Besatzung von „Christoph 25“ übergibt. Einzige Ausnahme in Punkto gute Nachbarschaft bleibt Anfang der Zweitausender ein in direkter Nachbarschaft zum Krankenhaus lebender Anwohner. Er ist der Auffassung, der RTH fliege zu tief, wenn er von einem Einsatz zur Station zurückkehrt. Durch einen Sachverständigen des Luftfahrtbundesamtes (LBA) werden diese Beschuldigungen jedoch schnell widerlegt.

„Christoph 25“ gemeinsam im Einsatz mit „Christoph 3“ aus Köln und einem Polizeihubschrauber während einer Personenbergung aus der Sieg in Au an der Sieg

„Christoph 25“ gemeinsam im Einsatz mit „Christoph 3“ aus Köln und einem Polizeihubschrauber während einer Personenbergung aus der Sieg in Au an der Sieg

Foto: Archiv rth.info

Die Siegener Rettungshubschrauberstation wird im April 2000 saniert: Die Plattform und die Tankanlage werden erneuert, die Fläche vor dem Hangar wird versiegelt und im Hangar selbst wird ein Hygiene- und Desinfektionsraum zur Unterbringung der Medikamente eingerichtet. Während der Zeit dieser Umbauarbeiten werden die Einsätze vom Siegerlandflughafen aus geflogen. Auch ein Abschied fällt in diesen Zeitraum: Die „Romeo Golf“, die langjährige Siegener Stationsmaschine, wird nach Südafrika verkauft. Dort wird sie ab August unter dem Funkrufnamen „Skymed 1“ rund um Kapstadt Rettungseinsätze fliegen. Für die verbleibende Zeit bis zur Einführung der EC 135 fliegt die D-HGYN als Stationsmaschine in Siegen.

Noch mit der BO 105 erfolgt im Sommer 2002 eine groß angelegte Übung an der Biggetalsperre bei Olpe. Unter Zuhilfenahme eines Stehhaltegurtes üben die Besatzungen von „Christoph 25“ und „Christoph 28“ das Bergen von Personen im Wasser.

Übung zur Rettung von Personen aus dem Wasser mit Hilfe des Stehhaltegurtes

Übung zur Rettung von Personen aus dem Wasser mit Hilfe des Stehhaltegurtes

Foto: Matthias Böhl

Zum Wechsel des Hubschraubermusters kommt es im gleichen Jahr am 30. August 2002: Gegen 13 Uhr landet die D-HPMM an der Station in Siegen. Sie trägt die Serialnummer 242 und bleibt fortan die Stationsmaschine in Siegen. Die bis Dato eingesetzte D-HGYN wird noch im gleichen Jahr zusammen mit drei weiteren BOs nach Spanien verkauft, wo sie weiterhin als Rettungshubschrauber Verwendung finden wird.

Ankunft der neuen EC 135 am 30. August 2002

Ankunft der neuen EC 135 am 30. August 2002

Foto: Uwe Röcher

Die Einsatzzahlen des Siegener Rettungshubschraubers entwickeln sich im Laufe der Jahre stetig nach oben. Rund 500 Einsätze fliegt man im ersten Jahr. Die Tendenz ist in den folgenden Jahren steigend: Im Laufe der neunziger Jahre wird die Marke von 1.000 Einsätzen geknackt und im Jahr 2011 absolviert man über 1.200 Einsätze.

Als besondere Einsätze in der dreißigjährigen Geschichte von „Christoph 25“ kann man u.a. das Geiseldrama von Gladbeck, das Tanklastunglück in Herborn, eine gelungene Rettung einer in der Dill treibenden Person mit Hilfe des Stehhaltegurtes, sowie auch das Massenunglück während der Love-Parade 2010 in Duisburg nennen.

Bei einem Primäreinsatz bereitet die Besatzung den Transport eines Patienten vor

Bei einem Primäreinsatz bereitet die Besatzung den Transport eines Patienten vor

Foto: Matthias Böhl

Immer wieder besonders sind auch die gelegentlichen Inkubatortransporte für die Siegener Kinderklinik. Dabei fliegt der Pilot zusammen mit dem Hubschrauberarzt zum Kinderkrankenhaus, um dort dann einen Arzt der Kinderklinik sowie einen kleinen Patienten im Inkubator aufzunehmen und in eine Spezialklinik zu transportieren.

Flüge von Patienten in Spezialkliniken, also Sekundärtransporte, haben in letzter Zeit in Siegen etwas zugenommen. Dies scheint u.a. auch dadurch bedingt zu sein, dass das von der Firma „Heli-Charter“ eingesetzte „Eichhörnchen“ für Sekundärtransporte nicht mehr zur Verfügung steht. Die zunehmende Anzahl solcher Patientenverlegungen bringt den großen Nachteil mit sich, dass „Christoph 25“ während dieser Zeit für dringende Primäreinsätze nicht zur Verfügung steht. Ebenfalls als problematisch erweist sich der zunehmende Ärzte-, im speziellen Notärztemangel, auf dem Land. Durch die sinkende Anzahl verfügbarer bodengebundener Ärzte greift man immer häufiger auf den Rettungshubschrauber zurück. Er muss dann gewissermaßen „in die Bresche“ springen. Für viele dieser Einsätze hätte man zu früheren Zeiten keinen Hubschrauber herangezogen. Als Beispiel sei an dieser Stelle der Kreis Altenkirchen im Westerwald genannt. Die zunehmende Anzahl der RTH-Einsätze in diesem Gebiet zieht sogar schon die Aufmerksamkeit der lokalen Presse auf sich.

"Christoph 25" bei einem Einsatz in Wittgenstein. Aufgrund der höheren Lage ist es manchmal nicht möglich, hier her zu fliegen. Eine Nebelwand vor der Lützel macht einen Weiterflug in solchen Fällen schwierig. Dann heißt es häufig umdrehen, oder aber den

"Christoph 25" bei einem Einsatz in Wittgenstein. Aufgrund der höheren Lage ist es manchmal nicht möglich, hier her zu fliegen. Eine Nebelwand vor der Lützel macht einen Weiterflug in solchen Fällen schwierig. Dann heißt es häufig umdrehen, oder aber den

Foto: Matthias Böhl

Zum offiziellen Geburtstag am 1. Januar 2012 wird die Stationsmaschine D-HPMM von einer Springermaschine, der D-HKUG, vertreten. Die „Papa Mike Mike“ wird gerade einer großen Kontrolle unterzogen und dabei auch mit dem neuen Filtersystem IBF (Inlet Barrier Filter) ausgestattet.

„Christoph 25“ und seinen Besatzungen wünschen wir an dieser Stelle auch für die nächsten dreißig Jahre alles erdenklich Gute und vor allen Dingen „many happy landings“!

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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