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2. Christoph-Hessen-Tag: Fortbildungsveranstaltung mit Familientag

24.06.2012

Bereits zum zweiten Male nach 2010 veranstalteten die Johanniter am Sonntag, den 17. Juni 2012, ihren Christoph-Hessen-Tag an ihrem Luftrettungszentrum „Christoph Hessen“ auf dem Flugplatz in Reichelsheim in der Wetterau (EDFB). Nach Veranstalterangaben nutzten rund 3.500 Gäste den sommerlichen Tag, um sich auf dem Flugvorfeld über die breite Angebotspalette der Johanniter zu informieren. Aber auch die Freunde von Spielen, leckerer Verköstigung und Rundflügen kamen nicht zu kurz. Der Bundeskongress Polytrauma, die mit insgesamt 20 Punkten von der Landesärztekammer Hessen zertifizierte Fortbildungsveranstaltung für Notärzte und Rettungsfachpersonal (hier mit sechs Stunden Anerkennung), startete im Beisein des hessischen Sozialministers Stefan Grüttner bereits am 2. Juni. In verschiedenen Workshops ging es für die 200 Teilnehmenden unter anderem um das Gerätetraining (Intensivmonitoring, Sonografie und Inkubatortransport). Die Vorträge behandelten die S3-Leitlinie für Polytrauma sowie weitere spezielle Themen der Notfallversorgung.

Gab der Veranstaltung seinen Namen: Der Intensivtransporthubschrauber "Christoph Hessen" (hier die D-HJUH, die am Familientag Dienst als "Christoph Reichelsheim" hatte)

Gab der Veranstaltung seinen Namen: Der Intensivtransporthubschrauber "Christoph Hessen" (hier die D-HJUH, die am Familientag Dienst als "Christoph Reichelsheim" hatte)

Foto: Jörn Fries

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In Gießen fand bereits am 2. Juni der erste Teil der rundum gelungenen Veranstaltung statt. Am ITH "Christoph Hessen" stellen sich Hessens Sozialminister Stefan Grüttner und andere Laudatoren zum Gruppenfoto

In Gießen fand bereits am 2. Juni der erste Teil der rundum gelungenen Veranstaltung statt. Am ITH "Christoph Hessen" stellen sich Hessens Sozialminister Stefan Grüttner und andere Laudatoren zum Gruppenfoto

Foto: Katharina Gutsch/JUH

Schon bevor die Johanniter und das als Mitveranstalter auftretende Hubschrauberunternehmen Heli-Flight GmbH & Co. KG um 11.00 Uhr die Pforten offiziell öffneten, hatten sich die ersten Interessierten eingefunden, darunter eine nicht geringe Zahl so genannter Helispotter.

Schon früh fanden sich die ersten Helispotter ein und machten Aufnahmen von den drei rot-weißen Dauphins

Schon früh fanden sich die ersten Helispotter ein und machten Aufnahmen von den drei rot-weißen Dauphins

Foto: Jörn Fries

Immer wieder dicht umringt: der ITH "Christoph Reichelsheim" (D-HJUH)

Immer wieder dicht umringt: der ITH "Christoph Reichelsheim" (D-HJUH)

Foto: Jörn Fries

Eine große Hüpfburg, mehrere Wasserspiele, ein Malwettbewerb und eine Schminkstation machten den 2. Christoph-Hessen-Tag zu einem Fest für die ganze Familie. Besichtigt werden konnten zudem ein Ambulanzflugzeug und der Intensivtransporthubschrauber „Christoph Reichelsheim“ vom Typ AS 365 N Dauphin. An diesem Tag war es standesgemäß die D-HJUH), während der ITH „Christoph Hessen“ (D-HFHE, ebenfalls eine AS 365 N) etwas abseits vom Geschehen in Alarmbereitschaft stand. Darüber hinaus standen zwei R 44 und die AS 365 C3 Dauphin (D-HAAK) der ortsansässigen Firma Heli-Flight für Rundflüge über die Wetterau zur Verfügung. Bereits um die Mittagszeit standen viele in der langen Schlange, um für sich und Angehörige einen Rundflug zum Selbstkostenpreis zu buchen.

Spaß für Groß und Klein: Es war für alle etwas da

Spaß für Groß und Klein: Es war für alle etwas da

Foto: Jörn Fries

Etwas abseits vom Geschehen stand der ITH "Christoph Hessen" (D-HFHE), um im Einsatzfall schnell und gefahrlos starten zu können

Etwas abseits vom Geschehen stand der ITH "Christoph Hessen" (D-HFHE), um im Einsatzfall schnell und gefahrlos starten zu können

Foto: Jörn Fries

Vor dem großen Hangar präsentierten sich moderne Rettungsmittel der regionalen Johanniter-Verbände, so u. a. aus Gießen ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF), ein Schwerlast-Krankentransportwagen (SL-KTW) und ein Rettungstransportwagen (RTW). Aus Friedberg vom JUH-Regionalverband Rhein-Main waren ein weiteres NEF und ein weiterer RTW zu besichtigen. Das „Johanniter-Kaufhaus“ des JUH-Landesverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar war ebenfalls vertreten und lockte mit einer Tombola, dem druckfrischen Christoph-Hessen-Kalender (mit einer Laufzeit von 19 Monaten) sowie einer miniaturisierten Ausgabe der D-HJUH im Maßstab 1:43 zum Sonderpreis von nur 15 Euro.

Auch einen Transportinkubator konnte man aus der Nähe betrachten

Auch einen Transportinkubator konnte man aus der Nähe betrachten

Foto: Jörn Fries

Highlight der Veranstaltung war die Rettungsübung am Nachmittag, bei der die Rettung von eingeklemmten Verunfallten aus einem Fahrzeug sowie die Zusammenarbeit von Feuerwehr und JUH-Rettern realitätsnah geübt wurden. Zum Einsatz kam auch die D-HJUH. Sie war zuvor an ihre Warteposition auf dem Flugplatz in Gießen-Lützellinden geflogen und anschließend von der Übungsleitstelle als „Christoph Hessen“ (II) angefordert wurden. Der sommerliche Familientag endete mit dem Bekenntnis der Johanniter, dass dieser sicherlich nicht der letzte seiner Art gewesen sein wird.

Am Flugplatz in Gießen-Lützellinden checkt HCM Olaf Perez-Preiss noch einmal das medizintechnische Equipment des "Christoph Reichelsheim", ...

Am Flugplatz in Gießen-Lützellinden checkt HCM Olaf Perez-Preiss noch einmal das medizintechnische Equipment des "Christoph Reichelsheim", ...

Foto: Jörn Fries

... während Notarzt Dr. Christian Müller einem Flugplatz-Mitarbeiter den Heli erklärt

... während Notarzt Dr. Christian Müller einem Flugplatz-Mitarbeiter den Heli erklärt

Foto: Jörn Fries

Im Landeanflug auf den Flugplatz Reichelsheim kann man durch die getönten Scheiben des "Christoph Reichelsheim" den bisherigen Verlauf der Rettungsübung mitverfolgen, ...

Im Landeanflug auf den Flugplatz Reichelsheim kann man durch die getönten Scheiben des "Christoph Reichelsheim" den bisherigen Verlauf der Rettungsübung mitverfolgen, ...

Foto: Jörn Fries

... bei der es um die fachgerechte Versorgung mehrerer polytraumatisierter Kfz-Insassen durch Feuerwehr und Johanniter-Rettungsdienst ging

... bei der es um die fachgerechte Versorgung mehrerer polytraumatisierter Kfz-Insassen durch Feuerwehr und Johanniter-Rettungsdienst ging

Foto: Jörn Fries

Der Autor dankt dem ausrichtenden Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. sowie insbesondere dessen Pressereferentin Frau Katharina Gutsch für die perfekte Betreuung und das Ermöglichen eines Mitflugs im ITH „Christoph Reichelsheim“.

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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