1994-2014: 20 Jahre ITH Murnau
16.10.2014
Heute vor genau 20 Jahren, am 16. Oktober 1994, wurde eine Bell 222 UT der Firma Helicopter-Service Mitte (HSM) als Intensivtransporthubschrauber „ITH Murnau“ mit dem Kenner „D-HUKM“ in Dienst gestellt. Mit dieser speziell auf die Anforderungen des schnellen und schonenden Intensivtransports umgebauten Maschine konnten schwerst verletzte Patienten von und zur Murnauer BG-Unfallklinik geflogen werden - und dies auch über sehr weite Strecken.
Mit einem Hubschrauber vom Typ Bell 222 wurde am Standort Murnau in den ersten fünf Jahren geflogen
Foto: Jürgen Handrich
- Anzeige -
An der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik (BGU in Murnau am Staffelsee, Landkreis Weilheim-Schongau) wurde der ITH allerdings erst Mitte April 1995 stationiert, nachdem dort ein provisorischer Hangar errichtet worden war.
Hier zu sehen am Universitätsklinikum der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen (aus dem Jahre 1997)
Foto: Jürgen Handrich
“Christoph Murnau“, wie der BOS-Funkrufname des ITH erst seit Übernahme der Station durch die damalige ADAC-Luftrettung GmbH Gemeinnützige Gesellschaft im Auftrag des Bayerischen Staatsministerium des Innern zum 1. Juli 1999 lautet, war anfangs rund um die Uhr im Einsatz, seit 1998, also noch vor der Übergabe der Station an den ADAC, wurde diese 24-Stunden-Einsatzbereitschaft aufgegeben. Seit dieser Zeit fliegt der Murnauer ITH nunmehr im Tagbetrieb. Eingesetzt wird seit der Stationsübernahme durch den ADAC eine BK 117.
Ein gewohntes Bild: die gelbe ADAC-Maschine vom Typ BK 117 vor der Station an der BGU Murnau – hier jedoch mit einer Ersatzmaschine „D-HDPS“
Foto: Jörn Fries
Christoph Murnau im Einsatz: Die BK 117 (D-HBKK) im Sommer 2010 in der Nähe der Knorrhütte im Zugspitzgebiet (2052m)
Foto: Daniel Ickstadt
Die Station in Murnau hat deutschlandweit die meisten Windeneinsätze
Foto: Jörn Fries
Am 26. Oktober 2013 hat der zuständige Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Oberland mit Sitz in Weilheim den Betrieb der ITH-Station EU-weit ausgeschrieben, Laufzeit: 5 Jahre. Gefordert war unter anderem eine EC 145 T2 mit Rettungswinde. Als Gewinner ging aus der nur wenigen bekannten Ausschreibung die heutige ADAC Luftrettung gGmbH hervor. Übergangsweise und zwar bis zum 31. Juli 2016 darf an diesem Standort noch die BK 117 oder ein vergleichbarer Hubschraubertyp eingesetzt werden. Wie der Vizepräsident für Technik des ADAC e. V., Herr Thomas Burghardt, bei der Übernahme der ersten Maschine vom Typ EC 145 T2 von Airbus Helicopters am 12. September mitteilte, soll der Typwechsel allerdings schon Ende dieses, Anfang nächstes Jahres stattfinden.
Noch Zukunftsmusik: die erste EC 145 T2 der ADAC Luftrettung gGmbH – dieses Muster soll, mit Windenausstattung, auch in Murnau fliegen
Foto: Frank Schumann
Koordiniert werden die Intensivtransport-Einsätze des ITH “Christoph Murnau“ von der bei der Berufsfeuerwehr in München untergebrachten Koordinierungsstelle für Intensivtransporthubschrauber (KITH), Primäreinsätze (speziell Bergrettungseinsätze) für den mit einer Rettungswinde ausgestatteten ITH erfolgen durch die Integrierte Leitstelle Oberland.
Herbststimmung in Murnau – die Standardmaschine (D-HMUM) ist einsatzbereit am Stützpunkt
Foto: Jürgen Handrich
Seit dem Jahr 2002 fliegt “Christoph Murnau“ jährlich über 1.000 Einsätze; im Jahr 2013 waren es 1.315 (ein neuer Rekord in der Historie dieses Standorts), im ersten Halbjahr 2014 waren es bereits 626 Einsätze. Zusammen kommt er damit in den vergangenen zwanzig Jahren auf fast 15.000 Einsätze.
Christoph Murnau im Landeanflug
Foto: Harald Rieger
Autor und rth.info-Redaktion gratulieren der Besatzung des ITH “Christoph Murnau“, der BGU Murnau und der ADAC Luftrettung ganz herzlich zu diesem Jubiläum.
Autor
- Wir danken:
- Herrn Werner Wolfsfellner vom gleichnamigen Medizin-Verlag aus München für die Bereitstellung umfangreicher Archivalien über den ITH-Standort Murnau