Bundeswehr
Die Bundeswehr ist die erste deutsche Institution, welche regelmäßig und mit öffentlichem Auftrag Rettungsflüge mit speziell dafür ausgerüsteten und besetzten Hubschraubern durchgeführt hat. Bereits Jahre vor dem Entstehen ziviler Luftrettungsstationen baute sie einen sogenannten Such- und Rettungsdienst (SAR-Dienst) auf, um bei Unfällen in der Luft- und Seefahrt sowie im Gebirge Hilfe leisten zu können. Wie es dazu kam und wie sich dieses Rettungssystem bis heute entwickelt hat, soll im Folgenden dargestellt werden.
Die Ära "Bundeswehr in der Zivilluftrettung" ist am 01.07.2006 zu Ende gegangen. Mit der Übergabe des letzten bis dahin verbliebenen Rettungszentrums in zivile Hände stellte die Bundeswehr ihren Betrieb von Rettungshubschraubern ein. Sie bleibt jedoch vertreten mit den Hubschraubern des SAR-Dienstes. Diese sind zwar nicht mit Notärzten besetzt, werden jedoch regelmäßig in Amtshilfe für zivile Rettungseinsätze genutzt. Ihr originärer Einsatzzweck ist die Suche und Rettung vermisster Insasses von Wasser- und Luftfahrzeugen.
Hat sich auf die ursprünglichen SAR-Aufgaben zurückgezogen: Die Bundeswehr
Foto: Thomas Scholz
Historische Entwicklung
Deutsche Unabhängigkeit und Beitritt zur ICAO
Die Entlassung der Bundesrepublik Deutschland in die Unabhängigkeit (von den Westmächten) am 05. Mai 1955 ermöglichte die Aufstellung eigener Streitkräfte (Bundeswehr). Dies erfolgte im Rahmen der Westeuropäischen Union (WEU) und der NATO. Somit wurde auch die Wiederaufnahme des Flugbetriebes ermöglicht.
1956 trat die Bundesrepublik Deutschland dem Dachverband der Zivilluftfahrt, der ICAO bei. Damit verpflichtete sie sich unter anderem, einen Such- und Rettungsdienst (englische Abk. SAR: Search and Rescue = Suche und Rettung) einzurichten. ICAO ist die Abkürzung für International Civil Aviation Organization (übersetzt etwa: Internationale Zivil-Luftfahrt Organisation). Sie ist eine Unterorganisation der Vereinten Nationen (UN). Aufgaben der ICAO sind die Entwicklung einheitlicher, verbindlicher Normen im internationalen Luftverkehr. Insbesondere ist die Festlegung von technischen Standards eines der Ziele der ICAO.
Einrichtung eines SAR-Dienstes nötig
SAR-Dienst der Marine
Foto: Harald Rieger
Der SAR- Dienst hat seitdem u.a. die Aufgabe, in Not geratenen Luftfahrzeugen schnelle, kompetente Hilfe zu leisten, die anderen Hilfskräfte zu unterstützen und bei der Suche aus der Luft zu helfen. Dazu war auch der Aufbau eines flächendeckenden Netzes von Stützpunkten für Hubschrauber erforderlich. Diese Hubschrauber mussten in Bezug auf Einsatzmöglichkeiten und Ausrüstung entsprechend den Erfordernissen des (im Folgenden noch näher erläuterten) SAR-Auftrags ausgelegt werden. Beauftragt wurden mit der Durchführung der Aufgaben, die der SAR-Auftrag mit sich bringt, die Streitmächte der Bundesrepublik - sprich: Die eigentlich selbst 'gerade erst' aufgestellte Bundeswehr. Sie war damals die staatliche Institution, die wegen des vorhandenen Materials und der entsprechenden Logistik in der Lage war, solch ein Netz von SAR-Stützpunkten zu errichten.
Seither stellt die Bundeswehr sämtliche in den SAR- Dienst eingebundenen Hubschrauber. Die erste "Luftrettungs- und Verbindungsstaffel" wurde am 01. April 1959 in Fassberg (Lüneburger Heide/ Ndrs.) aufgestellt. Fast gleichzeitig wurde die Dienst- und Seenotgruppe der Marine in Kiel eingeweiht und auch die erste Außenstelle in Husum kam dazu. 1960 wurden die zweite und die dritte Luftrettungs- und Verbindungsstaffel in Lechfeld und Fürstenfeldbruck (beide nahe München) in Betrieb genommen. 1961 errichtete die Luftwaffe ihre ersten "SAR-Außenkommandos" in Nörvenich bei Köln (NRW) und Ahlhorn südlich von Bremen (Ndrs.). So erweiterte sich das Standortnetz sehr zügig.
SAR-Leitstellen gab es zunächst zwei: Nord in Hannover und Süd in Ramstein. Bis 1961 führten britische bzw. amerikanische Soldaten diese Leitstellen; dann übernahmen Bundeswehr-Soldaten diese Aufgabe. 1969 sollten die beiden Leitstellen dann zusammengelegt werden; neuer Standort wurde Köln-Wahn.
Jahre des Aufbaus
Die Sikorsky H-34 der Marine, hier 1972 bei einem Besuch beim "SAR-Meet" im britischen Lee-on-Solent, flog lange Jahre SAR-Dienst in Deutschland
Foto: Mike Freer – "Touchdown-aviation" via wikimedia commons, Lizenz GFDL
Begonnen wurde der Flugbetrieb im deutschen SAR- Dienst mit unterschiedlichen Hubschraubertypen - je nach Verfügbarkeit seitens der Bundeswehr. Eine maßgebliche Rolle spielte zunächst die Sikorsky S-58, NATO-Bezeichnung H-34. Auch die Bristol 171 Sycamore wurde im SAR-Dienst geflogen - sowohl von der Luftwaffe über Land, als auch von den Marinefliegern in der Seerettung. 62.000 Flugstunden kamen allein mit diesem Muster von 1957 bis 1969 zustande. 2.500 SAR-Einsätze wurden mit ihm wahrgenommen.
Der größte Hubschrauber des SAR-Dienstes dieser Epoche war die Vertol H-21. Dieses Fluggerät hatte eine Rumpfform, die an eine Banane erinnerte, und verfügte über zwei Hauptrotoren.
Selbst Exoten wie die Saunders Ro Skeeter aus Großbritannien flogen im deutschen Such- und Rettungsdienst: Einen Einheitstyp gab es in der Anfangszeit also noch nicht. Alle SAR-Hubschrauber wurden jedoch, soweit wie eben möglich, mit Material zur Suche und Ortung von vermissten / verunglückten Luft- und Wasserfahrzeugen ausgestattet. Hinzu kam Equipment zur Hilfeleistung bei der technischen Rettung und Bergung von Opfern und deren medizinischer Erstversorgung.
Bis zum 30. September 1961 gab es die Dienst- und Seenotgruppe der Marine. Ab dem darauf folgenden 01. Oktober hieß die Einheit "Marine-Dienst- und Seenotgeschwader"; so blieb der Name bis zum 30.09.1963. Schließlich änderte sich die Bezeichnung nochmals - zum vorerst letzten Mal. Seit dem 01. Oktober 1963 schließlich gibt es in Kiel-Holtenau das Marinefliegergeschwader 5. Es stellt die SAR-Mittel ersten Grades (Erklärung weiter unten) für die Seerettung.
Noch in den Jahren des Aufbaus wurden die ersten Großeinsätze geflogen. So half der SAR-Dienst maßgeblich bei der Flutkatastrophe Februar 1962 in Hamburg und um Weihnachten des gleichen Jahres mussten die durch Schnee- und Eismassen von der Außenwelt abgeschnittenen Bewohner der ostfriesischen Inseln notversorgt werden.
In den Anfangszeiten der westdeutschen SAR-Kommandos mussten die Besatzungen - genau wie der reguläre Rettungsdienst und der Brand- & Katastrophenschutz - mit vielen Provisorien leben. Doch infolge des deutschen Wirtschaftswunders kam mit der Zeit auch die junge Bundeswehr zu größeren finanziellen Mitteln. Dazu kamen erhebliche Finanzspritzen aus den USA, denn im Rahmen des so genannten Marshallplanes wanderten allein 1413 Millionen US-Dollar über den Atlantik nach Deutschland.
Unterstützung für den Rettungsdienst
1966 wurde die Grundsatz- Anweisung, welche die Aufgaben der SAR- Einheiten regelt, erweitert. Nun umfasste das Aufgabenspektrum des SAR-Dienstes vielmehr:
- Unterstützung des zivilen Rettungsdienstes am Boden, sofern Einheiten verfügbar sind und die Wetterlage es zulässt.
- Unterstützung verbündeter, eigener, befreundeter Streitkräfte und Organisationen,
- Unterstützung des Seenotrettungsdienstes der Nord- und Ostsee auf bzw. über den deutschen Hoheitsgewässern.
Durch diese Anordnung war eine rechtliche Grundlage gegeben für die bereits vorher praktizierte Luftrettung zur Unterstützung ziviler Einheiten ("SAR- Mittel zweiten Grades") sowie den Übersee- Einsatz.
Besonders Punkt 1 legitimierte, was längst von Rettungsdienst- Praktikern gefordert worden war: Die SAR- Maschinen konnten demnach nicht nur zu SAR- Zwecken eingesetzt werden, sondern auch außerhalb von den selten eintretenden Luftnotfällen als "normaler" Rettungshubschrauber.
Bell UH-1D im Einsatz
Foto: Harald Rieger
Damit unterstützte die Bundeswehr den zivilen Rettungsdienst erheblich. Vor allem bei dringenden Intensivverlegungen und im Falle eines Notarztmangels war der Hubschraubereinsatz ein Novum, das mit Freude vom noch jungen, schwachen und gerade erst aus den (Nach-)Kriegswirren herausgekommenen zivilen Rettungsdienst begrüßt wurde. Umgekehrt sollten die zivilen Einheiten als "SAR- Mittel zweiten Grades" ja seit dem ICAO Beitritt bei SAR- Notfällen mithelfen - warum nicht auch andersherum?
Drei Jahre später, also 1969, gab es dann endlich "den" Einheitstyp für den deutschen SAR-Dienst über Land. Im genannten Jahr wurde die Musterumstellung auf die Bell UH-1D abgeschlossen.
Einstieg in zivile Luftrettung
Im Jahre 1971: Erstes Bundeswehr-Rettungszentrum
Bis Ende 1970 hatte die Bundeswehr mit dem SAR-Dienst ein quasi-Monopol auf "Rettung aus der Luft". Der eigentliche Rettungsdienst zur Versorgung Verletzter und Erkrankter fand bis dahin ausschließlich bodengebunden statt. Wie erwähnt wurden SAR-Hubschrauber nur im zivilen Rettungsdienst eingesetzt, wenn Kapazitäten frei und schnell genug verfügbar waren. Doch ab 1970 wendete sich das Blatt grundlegend. Nicht nur, dass in dem genannten Jahr mit dem Münchner "Christoph 1" der erste Mosaikstein im deutschen Luftrettungsnetz gesetzt wurde. Nein, seitens der Bundeswehr wurde auch erkannt, dass der Rettungsdienst durch das Potenzial gut ergänzt werden könnte, den die SAR-Hubschrauber darstellten.
SAR Ulm 75
Foto: Olaf Tampier
So wurde 1971 in Ulm ein Pilotprojekt gestartet: Als bundesweit zweiter "Rettungshubschrauber" im eigentlichen Sinne stationierte die Luftwaffe einen SAR-Hubschrauber zu Testzwecken am Bundeswehr- Krankenhaus Ulm. Als erster Hubschrauber im deutschen SAR-Dienst war "SAR Ulm 75" ständig mit einem Notarzt besetzt. Die Testphase erstreckte sich über ein halbes Jahr; die erzielten Erfolge im Einsatzdienst fielen so positiv aus, dass der Betrieb nicht nur in Ulm fortgesetzt wurde. Vielmehr weitete die Bundeswehr ihr ziviles und außergewhönliches Engagement auch noch auf andere Regionen aus. Parallel zum Aufbau eines Netzes von Hubschraubern des Zivilschutzes durch das Bundesinnenministerium richtete die Bundesluftwaffe im Laufe der Zeit immer mehr Rettungszentren ein.
Seenotrettung der Marine
Bis 1975 setzte die Bundeswehr für den SAR-Dienst auf See die Sikorsky S-58 (H-34) ein. Mit der Durchführung des Auftrags waren die Marinefliegergeschwader drei (Nordholz) und fünf (Kiel-Holtenau) beauftragt. Ab 1975 operierte das MFG 5 von Kiel aus mit 22 neuen Hubschraubern vom Typ Westland SeaKing MK 41. Damit hatte die einmotorige und für den Seeflug eigentlich mehr schlecht als recht geeignete Sikorsky S-58 ausgedient.
Die Marineflieger aus Kiel betrieben drei Standorte für den Such- und Rettungsdienst: Borkum, Kiel und Helgoland. nach der Wiedervereinigung kam schließlich noch ein Standort in Warnemünde hinzu. Der Standort Borkum hingegen wurde aufgegeben.
Such- und Rettungsdienst von 1980 bis 1989
Bell UH-1D in SAR-Bereitschaft auf Fliegerhorst
Foto: Tobias Klein
1982 entschloss sich die Bundeswehr, dem weltweiten SAR-Satellitenprogramm SARSAT / COSPAS beizutreten. Das System stellt ein satellitengestütztes Hilfssystem dar, welches beim Lokalisieren ausgelöster Luftfahrzeug- Notsender die Einsatzkräfte des SAR-Dienstes maßgeblich unterstützen kann. Im Auftrag von SARSAT / COSPAS kreisen vier Satelliten (Stand: 10/1998) auf einer niedrigen Umlaufbahn um die Erde. Sie errechnen, sobald sie die Peilung eines Notsenders aufnehmen, per Bordcomputer dessen Position und senden diese dann an die über den Globus verteilten Bodenstationen. Eine besonders große Hilfe stellt SARSAT / COSPAS in schwer zugänglichen Geländestrukturen dar. Beispielhaft seien hier bezogen auf Deutschland die alpinen Regionen sowie stark bewaldete Landstriche genannt. Seit 1992 ist die Bundesrepublik offizieller "User-State" dieses Systems. SARSAT steht dabei für "Search and Rescue Satellite Aided Tracking" (Satellitengestützte Suche im SAR-Dienst). COSPAS stellt die russische Abkürzung für SARSAT dar.
Über den SAR-Dienst der Bundeswehr von 1980 bis zum Jahr 1989 suchen wir noch detailliertere Informationen. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns per EMAIL (Adressen vgl. Impressum) informieren könnten, sofern Sie noch mit Materialien helfen können!
Die Wiedervereinigung und ihre Konsequenzen
Das "Betreibermodell Koblenz" erregte international Aufsehen
Foto: Olaf Tampier
Im Jahre 1989 wurde der SAR- Dienst in Deutschland 30 Jahre alt.
Vor eine große Herausforderung wurden die deutsche Luftrettung wie auch die Bundeswehr (nicht nur bzgl. des SAR- Dienstes) gestellt, als 1989/ 90 die DDR aufgelöst wurde. Ohne größere Komplikationen hat es die Bundeswehr jedoch in vergleichsweise kurzer Zeit geschafft, entsprechendes Material und Personal in den neuen Bundesländern zu stationieren. Diverse Standorte wurden temporär mit Fluggerät der ehemaligen Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR betrieben. So kamen beispielsweise Mil-Mi 2 und Mil-Mi 8 zum Einsatz. Viele SAR-Kommandos wurden schon nach vergleichsweise kurzer Zeit verlegt oder wieder aufgegeben.
Nach der Wiedervereinigung: SAR Neustrelitz
Foto: Harald Rieger
Zum Beispiel steht am Flughafen in Laage (MVP) eine Bell UH-1D auf einem insgesamt hochmodernen Flughafenareal. All dies wurde nach der Wende modernisiert bzw. ganz neu aus dem Boden gestampft. Dabei wurden in sehr großem Umfang finanzielle Mittel vom Bund bereitgestellt. 1995 gab es wieder Grund zu feiern, denn in Deutschland war der 200.000. SAR- Einsatz geflogen worden.
1997 wurde dem Lufttransportkommando Münster die "Fachaufgabe SAR" zugeordnet. In diesem Zuge wurde auch die SAR-Leitstelle Goch nach Münster verlegt.
Bundeswehr in der Zivilluftrettung - "Rückzug auf der ganzen Linie"
Ab 1998 setzte die Bundeswehr ihren Plan in die Wirklichkeit um, sich aus der zivilen Luftrettung zurückzuziehen. Grund ist die stetig zunehmende anderweitige Bindung von Kräften, so z.B. durch die internationalen Verpflichtungen zur globalen Friedenssicherung (UNO, NATO, usw.). Die Konsequenz für die Bundeswehr-Luftrettung: Ein Rettungszentrum nach dem nächsten wurde an zivile Betreiber abgegeben. Als erster Standort ging "SAR Jena 77" an die ADAC Luftrettung. Sie fliegt dort seither mit einer EC 135 für die Luftrettung. Neuer Rufname ist seither "Christoph 70". Komplett abgegeben wurden in der Folgezeit auch die Standorte Würselen, Rheine und Nürnberg. Im Jahr 2000 folgte das Luftrettungszentrum in Bad Saarow, welches (wie schon in Nürnberg) die Deutsche Rettungsflugwacht übernahm.
SAR-Dienst über Nord- und Ostsee
Foto: Bundeswehr
Eine bemerkenswerte Lösung findet sich mittlerweile in Koblenz, Ulm und Hamburg: Die dortigen Hubschrauber der Bundeswehr wurden zwar abgezogen. Dennoch ist die Luftrettung dort nicht gänzlich aus den Händen der Bundeswehr gegangen: Das medizinische Personal stellt weiter das jeweilige Bundeswehrkrankenhaus, welches den Standort des Rettungshubschraubers beherbergt. Die beiden Hubschrauber sowie das fliegerische Personal stellt die ADAC Luftrettung, bzw. in Hamburg die Bundespolizei (vgl. rth.info-Nachrichtentext zum Thema). 2003 feierte man in der Hansestadt sowie in Koblenz das 30jährige Bestehen des Standortes.
Dem SAR-Dienst über Nord- und Ostsee bleibt die Marine stark verpflichtet, während sich die Luftwaffe im Jahr 2010 in Ermangelung der nötigen Kapazitäten von diversen Land-SAR-Kommandos zurückzog. Die Marine setzt wechselnd entweder von Kiel-Holtenau, oder von Helgoland und Warnemünde aus die Sea King im SAR-Dienst ein. Zu ihr gibt es auch kein Pendant in der zivilen Luftrettung, das ihre Aufgaben übernehmen könnte. Für weiter ausgedehnte Suchflüge können zudem seitens des Marinefliegergeschwaders MFG 3 in Nordholz Seefernaufklärer-Flugzeuge des Typs P-3C ORION (bis 2010: Breguet Atlantic) eingesetzt werden.
Zukunftsperspektiven
Auf ihn setzt die Bundeswehr: Der NH 90 Allzweckhubschrauber
Foto: Bundeswehr
Ein Joint-Venture mehrerer Mitgliedsstaaten ist das Hubschrauber-Projekt "NH 90". Es handelt sich um ein Militärluftfahrzeug; genauer ausgedrückt einen multifunktionalen Hubschrauber mittlerer Größenordnung. Der Vertrag zum serienmäßigen Bau und Betrieb dieses Musters wurde am 01. September 1992 unterzeichnet. Der offizielle Erstflug des neuen Hubschraubermusters "NH 90" als Serienmodell hat im Verlauf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung "ILA 2004" in Berlin stattgefunden (vgl. rth.info-Nachrichtentext vom 27.03.2004 im rth.info-Nachrichtenarchiv). Das erste seriengefertigte Exemplar ging mit der militärischen Kennung 98+91 an die deutschen Heeresflieger. Ein weiterer NH 90 der Herstellerfirma NH Industries war ebenfalls auf der ILA ausgestellt. Dieser Hubschraubertyp soll innerhalb der Bundeswehr die Westland SeaKing MK 41 der Marineflieger ersetzen. Darüber hinaus wird er auch in die Hubschrauberflotten der anderen Waffengattungen Heer und Luftwaffe integriert werden. Ausgerüstet wird er wohl zumindest in der SAR-Version mit einer Rettungswinde.
Wenngleich SAR-Hubschrauber und zivile Rettungshubschrauber teilweise gemeinsam im Einsatz stehen, unterscheiden sie sich doch in Beladung, Besatzung und Auftrag
Foto: Kinka Tadsen
Der NH 90 soll zum deutschen "SAR-Hubschrauber der Zukunft" werden und die Bell UH-1D auch auf diesem Sektor ersetzen. Damit ist jedoch erst mittel- bis langfristig zu rechnen. Das unverkennbare Betriebsgeräusch der bewährten "Huey" sowie das imposante Erscheinungsbild der SeaKing werden demnach noch lange das Bild des deutschen SAR-Dienstes prägen. In Erfüllung des Auftrags, dem sich die SAR-Flieger mit Leib und Seele verschrieben haben: "Fly for life - that others may live".
Bundeswehr-Hubschrauber bei Seenotrettungsübung
Foto: Bundeswehr
Letzte Textänderung: 30.06.2018
Derzeit betriebene Standorte
Details zu den Stationen finden Sie in der rth.info-Stationsinfothek!
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