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Faszination Luftrettung


30 Jahre Standort Bayreuth

20.11.2011

Bayreuth (BAY) ::  Am 16. November diesen Jahres konnte man in Bayern ein 30-jähriges Jubiläum feiern. Bayreuth ist ein Standort mit Geschichte und dieses in vielfacher Hinsicht. Nach Abschluss der Aufbauphase durch den Bund (Stichwort: Mehrzweckhubschrauber), wurde durch den ADAC die erste „eigene“ Station mit Bayreuth am 16. November 1981 in Dienst gestellt. Der Standort war durch seine damalige geographische Lage von einem besonderen Anspruch geprägt, da sich dieser einst unmittelbar vor dem sogenannten „eisernen Vorhang“ zur DDR und CSFR (ehemalige Tschechische Republik) befand. Hinzu kam der NATO Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Heute liegt die Station im Herzen von Europa.

Auch in Bayreuth war zu Beginn viel Improvisation gefragt, so vergingen vier Jahre bis am Klinikum die Infrastruktur für die Luftrettung bezogen werden konnte. Bayreuth gilt übrigens als Vorbild für die Krystof-Standorte in der damaligen CSFR (Rettungshubschrauber in der ehemaligen Tschechischen Republik). Einen Wehmutstropfen musste man in Bayreuth im Juni 1982 verkraften, durch menschliches Versagen stürzte die BO 105 ab und drei Personen verstarben.

„Yellow Bird“ – so nannten die US Streitkräfte und deren Angehörigen Mitte der 80ziger den „Gelben Engel“ und spätestens seit 1986 genoss das Luftrettungsmittel größten Respekt. Innerhalb weniger Stunden leisteten die Crews von „Christoph 20“ bei gleich fünf Hubschrauberabstürzen der US Army professionelle Hilfe. Für diesen Einsatz wurde die Station von den US Streitkräften ausgezeichnet. „Christoph 20“ wurde ab diesem Zeitpunkt für viele US-Amerikaner zu einem Freundschaftssymbol zwischen den beiden Staaten.

Mit der Wiedervereinigung stiegen auch die Einsatzzahlen innerhalb von zehn Jahren um über 75 Prozent. Seit 2003 pendelten sich diese auf rund 1.750 pro Jahr ein – ein deutschlandweit überdurchschnittlich hoher Wert.

rth.info sagt herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum und wünscht den Besatzungen von „Christoph 20“ auch weiterhin „many happy landings“.

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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