Hubschrauberpilot bricht sich im Einsatz sein Bein
25.02.2013
Pößneck (THÜ) ::
Wie eine Thüringer Zeitung jüngst in ihrer online-Ausgabe berichtete, brach sich vor Kurzem ein Pilot der ADAC Luftrettung während eines Sekundäreinsatzes ein Bein.
Der Unfall ereignete sich kurz nachdem der am Flugplatz Schöngleina bei Jena stationierte Rettungshubschrauber „Christoph 70“ auf dem Dachlandeplatz einer rund 30 Kilometer entfernten Klinik in Pößneck gelandet war. Er sollte einen Patienten mit inneren Blutungen zur weiteren Versorgung nach Bad Berka transportieren. Vermutlich beim Verlassen der Maschine brach sich der Luftfahrzeugführer den Unterschenkel, ein Weiterflug war somit nicht mehr möglich.
Ein Rettungswagen brachte den eigentlichen Hubschrauber-Patienten in die Zielklinik. Der Bruch wurde direkt in der Klinik operiert, ein zur Einsatzstelle gefahrener Ersatzpilot flog anschließend die Maschine zurück zum Standort.
Ob das Unglück womöglich durch Eisglätte auf dem Landeplatz zurückzuführen ist, wurde aus dem Artikel nicht ersichtlich. Die Bemühungen, witterungsbedingte Unfälle zu vermeiden, zeigt beispielsweise ein aktueller Bericht einer Stuttgarter Tageszeitung über den Dachlandeplatz des Klinikums Esslingen. Hier gibt es für einen sicheren Flugbetrieb neben der Enteisung des Landeplatzes – ähnlich wie an Flughäfen mittels Harnsäure – einen 24-stündigen Winterbereitschaftsdienst.
- Anzeige -
Auch im harten Winter fliegen die Rettungshubschrauber, um Menschenleben zu retten oder dringliche Verlegungsflüge durchzuführen (hier der Leipziger RTH “Christoph 63“ am “Tag der Luftrettung 2013“)
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.