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ÖAMTC-Flugrettung: Im Einsatz für Österreich

09.01.2020

Wien (A) ::  Die Crews der ÖAMTC-Flugrettung hoben im vergangenen Jahr zu 18.921 Einsätzen ab. Mit durchschnittlich 52 Einsätzen pro Tag war die Christophorus-Flotte 2019 so gefragt wie noch nie. “Diese Zahlen zeigen deutlich, dass die ÖAMTC-Flugrettung einen festen Platz in der medizinischen Notfallversorgung Österreichs hat“, hält Geschäftsführer Reinhard Kraxner fest. “Sie bestärken uns aber auch darin, uns zum Wohle der Patienten kontinuierlich weiterzuentwickeln, damit diese zu jeder Tages- und Nachtzeit schnellstmöglich notärztlich versorgt und in eine für sie optimal geeignete Klinik gebracht werden.“ So stieg 2019 auch die Anzahl der nächtlichen Einsätze auf 870. Mit einem 24-Stunden-Stützpunkt sowie drei weiteren mit ausgeweiteten Dienstzeiten bis in die Nachtstunden, verfügt die ÖAMTC-Flugrettung über die größte Nachtflugerfahrung in Österreich.

Einsatzursache Nummer eins waren bei den oft lebensrettenden Einsätzen mit 47 Prozent wieder internistische und neurologische Notfälle. 16 Prozent der Einsätze galten Unfällen die sich bei der Arbeit, in der Freizeit oder im häuslichen Umfeld ereignet haben und 12 Prozent der Einsätze wurden nach Freizeitunfällen im alpinen Bereich geflogen. Lediglich jeder 15. Flug war aufgrund eines Verkehrsunfalls notwendig. Die Auswertung der Zahlen zeigt auch, dass mit 61 Prozent wesentlich mehr Männer als Frauen versorgt werden mussten. In Summe mussten die Christophorus-Crews auch knapp 1.600 Kinder oder Jugendliche versorgen. “Gerade wenn es um Leben oder Tod geht, kommt der schnellstmöglichen Versorgung schwer verletzter oder erkrankter Personen durch einen Notarzt große Bedeutung zu“, erklärt Kraxner. “Unsere Crews bringen täglich medizinische Hilfe aus der Luft genau dorthin, wo sie dringend gebraucht wird.“

Die Liste der Bundesländer führt Niederösterreich mit 4.189 Einsätzen an. Dahinter folgen die Steiermark mit 2.940, Tirol mit 2.781 und Oberösterreich mit 2.587 Einsätzen. Bei den Stützpunkten liegt Christophorus 9 mit 1.724 Einsätzen vorne, gefolgt von Christophorus Europa 3 (1.613) sowie Christophorus 6 (1.512).

Die Einsatzzahlen der ÖAMTC-Notarzthubschrauber – in Klammern die Zahlen aus 2018

  • Christophorus 1 Innsbruck 813 (806)
  • Christophorus 2 Gneixendorf 1.468 (1.339)
  • Christophorus 3 Wiener Neustadt 1.361 (1.335)
  • Christophorus 4 Reith 935 (1.015)
  • Christophorus 5 Zams 835 (860)
  • Christophorus 6 Salzburg 1.512 (1.406)
  • Christophorus 7 Lienz 701 (711)
  • Christophorus 8 Nenzing 818 (851)
  • Christophorus 9 Wien 1.724 (1.610)
  • Christophorus 10 Linz 1.185 (1.204)
  • Christophorus 11 Klagenfurt 1.332 (1.253)
  • Christophorus 12 Graz 1.482 (1.395)
  • Christophorus 14 Niederöblarn 877 (828)
  • Christophorus 15 Ybbsitz 943 (921)
  • Christophorus 16 Oberwart 1.053 (1.096)
  • Christophorus Europa 3 Suben 1.613 (1.565)
  • Christophorus 99 Niederöblarn 266 (223)
  • Zusatzmaschine 3 (6)

Ultraschall an Bord

Gerade in der Notfallmedizin können Minuten über Leben und Tod entscheiden. Damit die Notärzte der ÖAMTC-Flugrettung schnell und zuverlässig eine richtige Diagnose stellen können, benötigen sie neben Erfahrung auch die perfekte Ausrüstung. “Unser Bestreben ist es, Patienten eine Versorgung nach den höchsten medizinischen Standards zukommen zu lassen“, stellt Wolfgang Voelckel, leitender Notarzt der ÖAMTC-Flugrettung, fest. “Aus diesem Grund haben wir im vergangenen Jahr die medizinische Ausrüstung unserer Notarzthubschrauber um mobile Ultraschallgeräte erweitert.“ Die Ultraschalltechnologie ermöglicht den Rettungsteams unter anderem das Erkennen von lebensbedrohlichen Verletzungen wie Blutungen in Brust-und Bauchraum. “So gewinnen unsere Crews wertvolle Zeit, die lebensrettend sein kann“, erklärt Voelckel.

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Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

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