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“Christoph 35“ zieht am 11. Mai vorübergehend um

09.05.2020

Brandenburg an der Havel (BRB) ::  Der am Städtischen Klinikum in Brandenburg an der Havel stationierte Zivilschutz-Hubschrauber “Christoph 35“ bekommt ab kommendem Montag, dem 11. Mai 2020, für voraussichtlich drei Monate einen Interimsstandort am nur wenige Kilometer entfernten Asklepios Fachklinikum, das sich ebenfalls im Stadtgebiet von Brandenburg an der Havel befindet. Grund dafür sind umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Luftrettungsstation. Bereits im April 2018 wurden bei einer Baugrunduntersuchung erhebliche Schäden an der Beton-Landefläche festgestellt (rth.info berichtete).

Wird ab 11. Mai vorübergehend disloziert: der ZSH “Christoph 35“ aus Brandenburg an der Havel (Archivaufnahme aus dem April 2010)

Wird ab 11. Mai vorübergehend disloziert: der ZSH “Christoph 35“ aus Brandenburg an der Havel (Archivaufnahme aus dem April 2010)

Foto: Jörn Fries

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Nachdem die Stadt Brandenburg an der Havel in den letzten 15 Monaten mehrere Ausweichstandorte geprüft hatte, entschied sie sich letztendlich für das Asklepios Fachklinikum als Übergangslösung. Der private Klinikbetreiber hatte bereits im November 2014 eine Genehmigung gemäß § 6 Luftverkehrsgesetz (LuftVG) für die Anlage und den Betrieb eines Hubschrauber-Sonderlandeplatzes auf dem Klinikgelände beim zuständigen Landesamt für Bauen und Verkehr (LBV) beantragt (siehe externer Link im Kontextbereich dieser News) und dieser konnte jüngst in Betrieb genommen werden.

Durch die vorübergehende Stationierung des ZSH “Christoph 35“ am Asklepios Fachklinikum Brandenburg gingen “mit [der] Einrichtung [der Übergangs-Luftrettungsstation] gewisse infrastrukturelle Anforderungen an die Flugplatzanlage einher, deren Planung und Bewältigung der zuständigen Gemeinsamen Oberen Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg (GOLBB) im Rahmen einer Änderungsanzeige nach § 41 i.V.m. § 53 der Luftverkehrs-Zulassungs-Ordnung darzulegen waren“, heißt es in einer am gestrigen Freitag (08.05.2020) veröffentlichten Mitteilung der Feuerwehr der Stadt Brandenburg an der Havel. So wurde mit Hilfe der Bundeswehr ein Hangarzelt errichtet, vom Technischen Hilfswerk (THW) Brandenburg an der Havel wurden mobile Fahrplanplatten, von der Bundespolizei ein Tankwagen bereitgestellt. Weitere Unterstützung kam von verschiedenen städtischen Ämtern.

Von den Sanierungsarbeiten an der Brandenburger Luftrettungsstation wird auch die Crew profitieren. Denn auch Hangar und Sozialtrakt werden modernisiert.

Die Landeplattform am Städtischen Klinikum Brandenburg an der Havel weist zahlreiche Risse und Unebenheiten auf

Die Landeplattform am Städtischen Klinikum Brandenburg an der Havel weist zahlreiche Risse und Unebenheiten auf

Foto: Jörn Fries

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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