Waffensystemwechsel vollendet: Holzdorf verabschiedet Bell UH-1D
13.04.2021
Holzdorf (BRB) :: In Brandenburg ist die Ära der Bell UH-1D im militärischen Such- und Rettungsdienst (SAR) gestern zu Ende gegangen. Das berichtet die Bundeswehr – siehe Weblink. In ihrer Presseinformation teilt die Bundeswehr mit, dass der Waffensystemwechsel im Beisein von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer vollzogen worden sei. Die jahrzehntelange, bewegte Geschichte der Bell UH-1D fasst der Autor wie folgt zusammen:
“Die Maschinen kamen beim Personentransport, bei der Bekämpfung von Waldbränden und Hochwasser sowie im Such- und Rettungsdienst zum Einsatz. Jahrelang durch die Luftwaffe betrieben, wird der Auftrag Such- und Rettungsdienst (SAR, engl.: Search And Rescue) seit 2013 vom Deutschen Heer ausgeführt. Coronabedingt wurde die Ablösung der UH-1D am Montag nur in sehr kleinem Rahmen und unter umfassenden Auflagen vollzogen.“
Über weitere Details zum Nachfolger H145 “LUH SAR“ berichtete rth.info bereits anlässlich des Waffensystemwechsels in Niederstetten (Baden-Württemberg) im Juli 2020, zu welchem seinerzeit diverse Medienvertreter eingeladen werden konnten. In ihrer Mitteilung skizziert die Bundeswehr auch, wie es nun für die Besatzungen nach der Umstellung auf den neuen Hubschraubertyp weitergeht:
“[A]ls abgeschlossen sieht Göhringer [Oberst Peter Göhringer, der Kommandeur des Transporthubschrauberregiments 30] den Wechsel noch nicht. Sein Schwerpunkt im Jahr 2021 liegt bei einer weiteren Professionalisierung der Besatzungen sowie dem Ausbau der Fähigkeiten im Bereich Gebirgsflug.“
Trotz der nun vollständigen Umstellung auf die neuen Hubschrauber, die seit 2019 im Zulauf sind (rth.info berichtete damals ebenfalls), liegt also noch weitere Arbeit und zusätzliches Training vor den Crews, um den SAR-Auftrag mit den drei verbliebenen SAR-Kommandos sicherzustellen und dabei den modernsten Anforderungen Tag und Nacht bundesweit gerecht zu werden. Jetzt ist mit Spannung zu erwarten, wann die ebenfalls sehr betagte Sea King MK41 bei der Marine endgültig aus dem SAR-Dienst ausscheidet.
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Der SAR-Hubschrauber im brandenburgischen Holzdorf. Direkt am Fliegerhorst verläuft die Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt
Foto: Bundeswehr/Schmidt
Der Fliegerhorst Holzdorf liegt abseits größerer Städte, relativ genau inmitten des Dreiecks aus Berlin, Leipzig und Dresden
Foto: Bundeswehr/Schmidt
Training mit der H145 “LUH SAR“ stand im Jahr 2020 bereits an; hier Gebirgsausbildung bei Kaufbeuren
Foto: Bundeswehr/Neumann
In früheren Jahren hatten die SAR-Hubschrauber durch ihre Rettungswinde abseits der Alpen fast überall ein Alleinstellungsmerkmal; hier eine Übung in Niederstetten
Foto: Bundeswehr/Stollberg
Mittlerweile gibt es mehr und mehr zivile Rettungshubschrauber; in Mittelgebirgen teilweise auch mit Seilwinde. Die SAR-Kommandos fliegen seit Jahren jeweils unter 100 Einsätzen p.a.
Foto: Bundeswehr/Straub
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