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Im Jubiläumsjahr: 50.000ster Einsatz des Ulmer Rettungshubschraubers “Christoph 22“

07.05.2021

Ulm (BWÜ) ::  Der am Ulmer Bundeswehrkrankenhaus stationierte Rettungshubschrauber „Christoph 22“ der gemeinnützigen ADAC Luftrettung ist in der ersten Maiwoche seinen 50.000. Einsatz geflogen. In den vergangenen Jahren rückte die Crew in Ulm zu durchschnittlich 1.400 Notfällen aus, bis 5. Mai waren es bereits 450.

Flog jetzt seinen 50.000sten Einsatz: der Rettungshubschrauber “Christoph 22“ über Ulm

Flog jetzt seinen 50.000sten Einsatz: der Rettungshubschrauber “Christoph 22“ über Ulm

Foto: Björn Hossfeld

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Die Rettungsleitstelle alarmierte am vergangenen Montag [03.05.2021] die Ulmer Crew auf der zweitältesten Luftrettungsstation Deutschlands. „Christoph 22“ wurde zu einem schwer verletzten Motorradfahrer auf die Schwäbische Alb gerufen. Nach der Erstversorgung wurde der Patient in das Klinikum am Steinenberg Reutlingen geflogen. Noch bevor der Hubschrauber wieder auf seine Station zurückkehren konnte, erreichte die Crew ein zweiter Notruf. Bei einem Kind mit gebrochenem Unterarm in Fehlstellung musste der Hubschrauber-Notarzt eine Reposition und Schienung vornehmen. Das Kind wurde anschließend in das Universitätsklinikum Tübingen gebracht.

Die Jubiläums-Crew von “Christoph 22“ (v.l.): Stabsfeldwebel Dirk Hornig (HEMS-TC), Willi Hospach (Pilot) Oberfeldarzt Dr. Mirjam Kauper

Die Jubiläums-Crew von “Christoph 22“ (v.l.): Stabsfeldwebel Dirk Hornig (HEMS-TC), Willi Hospach (Pilot) Oberfeldarzt Dr. Mirjam Kauper

Foto: Björn Hossfeld

„Wenn man 50.000 Einsätze in Relation zur Einwohnerzahl Ulms setzt, hätte nahezu jeder zweite Bürger Hilfe aus der Luft erhalten“, verdeutlicht Privatdozent Dr. Björn Hossfeld, Leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Bundeswehrkrankenhaus und Leitender Arzt an der Luftrettungsstation „Christoph 22“.

Bei den 50.000 Einsätze von „Christoph 22“ handelt es sich vorwiegend um Rettungseinsätze wegen internistischer Notfälle – wie zum Beispiel akuter Herzkreislauferkrankungen – oder Verkehrsunfällen, Schlaganfällen, Freizeit-, Arbeits- und häuslichen Unfällen. „Die ADAC Luftrettung ist seit 1970 bundesweit über 1.000.000 Rettungseinsätze geflogen. Die Station in Ulm hat zu diesem Meilenstein einen entscheidenden Beitrag geleistet. Sie ist in der Region als schneller Lebensretter aus der Luft nicht mehr wegzudenken“, erklärt Frédéric Bruder, Geschäftsführer der gemeinnützigen ADAC Luftrettung. Er lobte die hohe Professionalität und das große Engagement der Ulmer Crew: „Luftrettung ist Teamarbeit. Nur im Team können wir das höchste Maß an Patienten- und Flugsicherheit sicherstellen.“

Einsatzgebiete des “Christoph 22“ sind schwerpunktmäßig die Region Ulm/Neu-Ulm, die Schwäbische Alb sowie Teile von Oberschwaben und Bayerisch-Schwaben

Einsatzgebiete des “Christoph 22“ sind schwerpunktmäßig die Region Ulm/Neu-Ulm, die Schwäbische Alb sowie Teile von Oberschwaben und Bayerisch-Schwaben

Foto: Björn Hossfeld

Für „Christoph 22“ sind am Luftrettungszentrum Ulm insgesamt 28 Teammitglieder im wechselnden Einsatz: drei Piloten der ADAC Luftrettung sowie 18 Notärzte und sieben Notfallsanitäter (TC HEMS) der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Bundeswehrkrankenhauses Ulm. Der Einsatzradius umfasst circa 70 Kilometer. Einsatzgebiete sind schwerpunktmäßig die Region Ulm/Neu-Ulm, die Schwäbische Alb sowie Teile von Oberschwaben und Bayerisch-Schwaben. Dieses Jahr wartet ein besonderes Jubiläum auf den Ulmer Rettungshubschrauber: Am 2. November 2021 feiert „Christoph 22“ bereits 50 Jahre im Einsatz.

Luftrettung während der Coronapandemie 2020

Im vergangenen Jahr mussten die fliegenden Gelben Engel zu insgesamt 51.749 Einsätzen ausrücken. Mit 141 Notfällen pro Tag bewegt sich das Einsatzgeschehen damit weiter auf höchstem Niveau. Zwar gingen die Alarmierungen der ADAC-Rettungshubschrauber wegen des coronabedingten Rückgangs der Mobilität insgesamt um 2218 oder 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Die Crews waren im Jubiläumsjahr aber dennoch so gefordert wie noch nie. Das Coronavirus verlangt den Besatzungen alles ab und sorgt wegen der strengen Sicherheits- und Hygienekonzepte, sowie der ständigen Infektionsgefahr für eine deutlich stärkere Einsatzbelastung.

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Pressemitteilung “50.000 Einsätze des Ulmer Rettungshubschraubers“ der ADAC Luftrettung vom 7. Mai 2021

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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