Direkt zum Inhalt...

rth.info

Faszination Luftrettung

rth.info - Faszination Luftrettungzur Startseite


Zivilschutz-Hubschrauber leisteten 16.087 Mal schnelle Hilfe aus der Luft

05.03.2023

Bonn (NRW) ::  Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe verzeichnet für das vergangene Jahr einen Einsatzzuwachs der Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH): Die auf zwölf Luftrettungszentren im gesamten Bundesgebiet verteilten ZSH flogen im vergangenen Jahr 16.087 Einsätze. Das sind 646 Einsätze mehr als im Vorjahr mit 15.441 Einsätzen.

Hier im Einsatz: Christoph 7 aus Kassel

Hier im Einsatz: Christoph 7 aus Kassel

Foto: Jörn Fries

- Anzeige -

Mit 5.425 Flugstunden waren die Hubschrauber damit mehr als 226 Tage am Stück in der Luft. Insgesamt haben die orangefarbenen Hubschrauber des Zivilschutzes im vergangenen Jahr bei ihren 16.087 Einsätzen 4.337 Patientinnen und Patienten transportiert. Damit sind die Zahlen gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen, als rund 4.080 Menschen transportiert wurden.

Spitzenreiter im Jahr 2022 ist Christoph 29 aus Hamburg mit 1661 Einsätzen, gefolgt von der Station in der Alpenregion, Christoph 17 in Kempten mit 1632 Einsätzen und Christoph 3 in Köln mit 1551 Einsätzen. Die meisten Sucheinsätze (12) flog ebenfalls Christoph 29 aus Hamburg, Christoph 14 aus Traunstein hob elfmal und Christoph 17 aus Kempten siebenmal ab, um Menschen zu finden.

Zwei ZSH-Jubiläen im Jahr 2023

In diesem Jahr feiern gleich zwei ZSH-Stationen im Bundesgebiet ihr Jubiläum:

Am 3. Juli ist es auf den Tag genau 50 Jahre her, dass das Luftrettungszentrum am Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg in Dienst gestellt worden ist. Seither nimmt es mit über 83.000 Einsätzen einen festen Platz in der notärztlichen Versorgung der Menschen im Hamburger Großraum ein. Bekannt ist die Station auch durch das Flugzeug „Bell UH 1D“ der Luftwaffe, die in der Fernsehserie „Die Rettungsflieger“ eine wichtige Rolle spielt und bis 2006 im realen Einsatz für das Bundeswehrkrankenhaus war. Seit nun schon 17 Jahren ist die Station fester Teil der orangefarbenen ZSH-Luftrettungsflotte.

Das Jubiläumsjahr wird mit den Freunden und Partnern im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums, der ZSH-Jahresfortbildung und anderen Veranstaltungen gefeiert. Nach Bewältigung der besonderen Anforderungen der Pandemie ist nun die zukunftsweisende Weiterentwicklung der ZSH-Luftrettung eine der Hauptaufgaben.

Die Station in Hamburg flog auch 2022 bundesweit die meisten Einsätze der ZSH-Flotte

Die Station in Hamburg flog auch 2022 bundesweit die meisten Einsätze der ZSH-Flotte

Foto: Harald Rieger

Rund 300 Kilometer weiter süd-östlich feiert Christoph 35 aus Brandenburg an der Havel ebenfalls Jubiläum: Seit 30 Jahren ist der Rettungshubschrauber nahe dem örtlichen Universitätsklinikum auf dem Marienberg stationiert und flog im Jahr 2022 insgesamt 1385 Einsätze - das sind durchschnittlich drei bis fünf Einsätze pro Tag. Die Crew besteht aus einem Notarzt des Universitätsklinikums Brandenburg an der Havel, einem Notfallsanitäter der Johanniter-Unfall-Hilfe und der Feuerwehr Brandenburg an der Havel sowie einem Piloten der Bundespolizei. Ein Highlight der Station ist die Landeplattform mit Drehschreibe, die ein perfektes Ausrichten des Christoph 35 von der aktuellen Windrichtung ermöglicht.

Einsatzzahlen auf Vor-Pandemie-Niveau

Während der Pandemie sind die Einsatzzahlen im Vergleich zu den Vorjahren leicht gesunken. Mittlerweile sind die Zahlen der vom Bund zur Verfügung gestellten 18 ZSH an zwölf Luftrettungszentren wieder auf einem hohen Niveau angekommen.

Alle Einsatzzahlen in der Übersicht:

  • Christoph 2 Frankfurt am Main: 1122
  • Christoph 3 Köln: 1551
  • Christoph 4 Hannover: 1359
  • Christoph 7 Kassel: 1289
  • Christoph 9 Duisburg: 994
  • Christoph 12 Siblin: 1044
  • Christoph 13 Bielefeld: 1410
  • Christoph 14 Traunstein: 1524
  • Christoph 17 Kempten: 1632
  • Christoph 29 Hamburg: 1661
  • Christoph 34 Güstrow: 1116
  • Christoph 35 Brandenburg: 1385

Nachrichten zu diesem Thema im Archiv

Autor

Info-Abschnitt überspringen

Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

Alle Fachbegriffe...