An die ADAC Luftrettung: Airbus Helicopters liefert 1.500ste H135 aus
31.08.2023
Donauwörth (BAY) :: Die ADAC Luftrettung hat den 1.500. Hubschrauber des Typs H135 von Airbus Helicopters erworben. Der Hubschrauberhersteller übergab das Jubiläumsmodell am gestrigen Mittwoch* in Donauwörth an das gemeinnützige Unternehmen. Bei der Feierstunde betonte der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH Frédéric Bruder:
“Mit der Investition in die neueste Version der H135 erhöhen wir ein weiteres Mal die Versorgungsqualität und Flugsicherheit und sind dabei mit innovativen Nachrüstungen auch Vorreiter in Deutschland. Denn Bestehendes weiterzuentwickeln und Herausforderungen im Rettungsdienst proaktiv zu lösen, sind Kern unseres Auftrags.“
Am vergangenen Mittwoch übergab Airbus Helicopters die 1.500 gefertigte H 135 an die ADAC-Luftrettung gGmbH
Foto: Kai Münzenmayer
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Wir freuen uns, einen weiteren wichtigen Meilenstein in der über 50-jährigen Partnerschaft zu feiern. Wir sind stolz auf die Zusammenarbeit und darauf, dass wir die ADAC Luftrettung mit unseren Hubschraubern und Dienstleistungen bei ihrer wichtigen Mission unterstützen: dem Retten von Menschenleben
, sagte Stefan Thomé, der Geschäftsführer von Airbus Helicopters in Deutschland.
Seit Dezember 2022 ist Stefan Thomé neuer Geschäftsführ von Airbus Helicopters in Deutschland
Foto: Kai Münzenmayer
Bessere Patientenversorgung und mehr Sicherheit
Die neue und eine weitere von der ADAC Luftrettung gekaufte Maschine dieses Typs bekommen als erste Rettungshubschrauber in Deutschland die spezielle Innenraumverkleidung “Kokon“ des Partnerentwicklungs- und Wartungsbetriebs HeliAir. Diese ermöglicht die flexible Befestigung der medizinischen Ausstattung an den Wänden und der Decke des ADAC Rettungshubschraubers. Beatmungsgerät, Defibrillator, Patientenmonitor und Sauerstoffflaschen können so exakt platziert werden, wo es etwa der effizientesten Behandlung von Patientin oder des Patienten nützt. Gegenüber anderen Befestigungssystemen sorgt “Kokon“ für eine signifikante Gewichtsersparnis, wodurch mehr Rettungsmaterialien, Medizingeräte oder Treibstoff zugeladen werden kann. Spezielle auf Wunsch der ADAC Luftrettung angebrachte Reflektoren an Rumpf und Heckausleger machen die beiden neuesten ADAC Rettungshubschrauber auch bei geringen Lichtverhältnissen weithin gut sichtbar und verbessern so die Sicherheit.
Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH beim Eintrag ins Buch von Airbus Helicopters
Foto: Kai Münzenmayer
Ihre Maschinen der neuen H135-Version, von denen zwei bereits eingesetzt werden, stattet die ADAC Luftrettung mit dem eigens entwickelten LED-Scheinwerfersystem LS400 aus. Dieses besteht aus zwei ausklappbaren Lande- und Suchscheinwerfern, die separat schwenkbar sind und verschiedene Lichtmodi haben. So können Pilotin oder Pilot und TCNVIS (ein für Einsätze mit Nachtsichtgeräten ausgebildetes Crewmitglied) die Beleuchtung besser an die Bedingungen anpassen und sicherer starten oder landen.
Für die Nutzung von drahtlosem Internet in 4G/LTE-Geschwindigkeit lässt die ADAC Luftrettung spezielle WLAN-Router des Herstellers Flightcell im Cockpit verbauen. Diese können auf mehrere Mobilfunkprovider gleichzeitig zugreifen und stellen den Crews ein stabiles WLAN-Signal zur Verfügung. So können Notärztin oder -arzt die Weiterbehandlung frühzeitig per Internettelefon abstimmen oder wichtige Patientendaten vorab an die Klinik schicken.
Eine von zwei neu ausgelieferten H 135 auf dem Vorfeld von Airbus Helicopters in Donauwörth
Foto: Kai Münzenmayer
Neueste Helikopter-Generation bringt weitere Vorzüge
Zusätzlich zu den Nachrüstungen erhöhen Standardfeatures und -funktionen der neuesten H135-Generation die Sicherheit von Patienten und Crews: Das System “Cable Cutter“ soll dafür Sorge tragen, dass sich der Helikopter im Tiefflug nicht in einer Hochspannungs- oder Telefonleitung verfangen kann. Bevor es zu einer Kollision kommt, sollen schwertförmige “Seilabweiser“ an Scheinwerfern, Scheibenwischern und Kufen die Kabel beiseiteschieben oder durchtrennen.
Die Maschinen verfügen zudem über ein Glas-Cockpit** für mehr Übersicht beim Navigieren und ein modernes Steuerungssystem mit Vier-Achs-Autopilot, das die Arbeitsbelastung von Pilotin oder Pilot reduzieren soll. Für mehr Übersicht sorgen außerdem zwei Kameras im Heckbereich, die das Sichtfeld der Crew erweitern. Eine davon befindet sich am Ausleger und zeigt nach vorne, die andere am Landewerk und zeigt nach hinten bzw. unten. So werden Hindernisse wie ein Pfahl oder Verkehrsschild besser gesehen, um eine geeignete Landestelle auszuwählen.
H135-Flotte und Heimat der neuen ADAC Rettungshubschrauber
Die H135 (früherer Name: EC135***) ist der in der deutschen Luftrettung am häufigsten eingesetzte Rettungshubschrauber. Die ADAC Luftrettung erwarb erstmals im Jahr 1996 eine H135. 2011 bekamen die fliegenden Gelben Engel die 1.000. H135-Maschine von Airbus Helicopters. Inklusive den beiden neuen H135 (Nummer 1.499 und 1.500 von Airbus Helicopters) hat die ADAC Luftrettung jetzt 39 Maschinen des Typs H135/EC135 in ihrer Flotte. Die Neuzugänge sollen ab Anfang 2024 an den Luftrettungsstationen “Christoph 25“ in Siegen und “Christoph 15“ in Straubing stationiert werden. Die bereits vorhandenen zwei Maschinen des neuen Typs werden in Zwickau und Dinkelsbühl eingesetzt.
Anmerkungen der Redaktion:
* Im Originaltext steht “heute“. Dies haben wir angepasst, da der O-Text am gestrigen Mittwoch veröffentlich wurde.
** Cockpit mit digitalen Anzeigeelementen auf Bildschirmen anstelle analoger Instrumente.
*** Auf rth.info bezeichnen wir die Hubschrauber weiterhin als EC 135, die vor der Markteinführung der H135 produziert wurden und nicht das Upgrade auf den P3/T3-Standard erhalten haben. Man erkennt sie leicht an der Partie unterhalb des Fenestron, die bei der H135 viel schlanker ist.
Die Überschrift ist nicht aus dem O-Text, sie stammt von unserer Redaktion.
Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ADAC-Luftrettung gGmbH folgten der Einladung von Airbus Helicopters um „ihren“ neuen Hubschrauber in Donauwörth in Empfang zu nehmen
Foto: Kai Münzenmayer
Die Auslieferung wurde auch künstlerisch gewürdigt
Foto: Kai Münzenmayer