Land Hessen schreibt Durchführung der Luftrettung mit zwei ITH im “Dual-Use-Modell“ aus
06.07.2024
Gießen (HES) ::
Das Land Hessen, vertreten durch das Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege, schreibt derzeit die Durchführung der Luftrettung mit zwei Intensivtransporthubschraubern (ITH) im „Dual-Use-Modell“ (Primär- und Sekundäreinsätze) aus. Der gegenständliche Auftrag erfasst neben der Stellung des ITH und der Ersatz- bzw. Verstärkermaschine sowie des geeigneten Personals auch die Stellung eines geeigneten bzw. mehrerer geeigneter Standorte in Mittelhessen, da die Johanniter Luftrettung als aktueller Leistungserbringer nicht bereit war, die von ihr derzeit genutzten Standorte anderen Bietern zur Verfügung zu stellen und der Auftraggeber selbst über keine geeignete Standorte verfügt.
Zurzeit betreibt die Johanniter Luftrettung den Dual-Use-ITH “Christoph Gießen“ (Archivaufnahme aus dem Juli 2022)
Foto: Jörn Fries
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Das dreistufige Verfahren umfasst ein Interessensbekundungsverfahren, einen Teilnahmeantrag mit Eignungsnachweis sowie abschließend ein Verhandlungsverfahren.
Der Vertragsbeginn ist für den 1. Juli 2025 vorgesehen, weil der aktuelle Beauftragungsvertrag zum 30. Juni 2025 ausläuft. Der neue Vertrag soll eine nur sehr kurze Laufzeit von anderthalb Jahren bis zum 31. Dezember 2027 haben, da das Land Hessen aktuell eine Bedarfs- und Strukturanalyse durchführt. Angebote konnten beim Landesamt bis zum 25. April 2024 eingereicht werden. Neu ist, dass der ITH und die Ersatz- bzw. Verstärkermaschine künftig täglich rund um die Uhr bereitzuhalten sind.
Darüber hinaus betreibt die JLR den ITH “Mittelhessen“ (Archivaufnahme aus dem Mai 2021)
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.