Vergabeverfahren ITH-System Hessen: Alles zurück auf null
02.12.2024
Gießen (HES) :: Im Frühjahr 2024 hat das Land Hessen, vertreten durch das Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP), die Durchführung der Luftrettung mit zwei Intensivtransporthubschraubern (ITH) im „Dual-Use-Modell“ (Primär- und Sekundäreinsätze) ausgeschrieben (rth.info berichtete). Das dreistufige Verfahren sollte ein Interessensbekundungsverfahren, einen Teilnahmeantrag mit Eignungsnachweis sowie abschließend ein Verhandlungsverfahren umfassen. Der Vertragsbeginn war für den 01.07.2025 vorgesehen, weil der aktuelle Beauftragungsvertrag zum 30.06.2025 ausläuft. Der neue Vertrag sollte zudem eine nur sehr kurze Laufzeit von zweieinhalb Jahren bis zum 31.12.2027 haben.

Das Luftrettungszentrum Gießen der Johanniter Luftrettung
Foto: Jörn Fries
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Nachdem es wohl zu keiner Einigung mit dem/den potenziellen Betreiber/n gekommen war, veröffentlichte das HLfGP Anfang November eine neue Mitteilung auf dem Vergabeportal der Europäischen Union. Es beabsichtige nun, die Durchführung der Luftrettung mit einer Haupt- und einer Ersatz- bzw. Verstärkermaschine für das Intensivtransporthubschrauber (ITH)-System Hessen im Wege einer Dienstleistungskonzession für den Zeitraum 01.07.2026 (also erst ein Jahr später als noch im Frühjahr mitgeteilt!) bis 31.12.2027 (nurmehr 1,5 Jahre) mit einer Verlängerungsoption um ein weiteres Jahr bis zum 31.12.2028 zu vergeben. Während die Stamm-Maschine weiterhin rund um die Uhr zur Verfügung stehen sollte, wurde die Einsatzzeit der Ersatz- und Verstärkermaschine wieder – wie bisher – auf 9:00 bis 21:00 Uhr begrenzt. Als Verfahrensart wurde nun ein Verhandlungsverfahren mit vorheriger Veröffentlichung eines Aufrufs zum Wettbewerb/Verhandlungsverfahren gewählt.

Das Luftrettungszentrum Reichelsheim (Wetterau) der Johanniter Luftrettung
Foto: Jörn Fries
Ende November teilte das HLfGP per Bekanntmachung auf dem EU-Vergabeportal allerdings Folgendes mit: “Es wurde kein Wettbewerbsgewinner ermittelt, und der Wettbewerb ist abgeschlossen.“ Als Grund, warum kein Gewinner ausgewählt wurde. wurde eine “Entscheidung des Beschaffers aufgrund geänderter Anforderungen“ genannt. Offenbar haben sich nach der Veröffentlichung des aktuellen Vergabeverfahrens wesentliche Änderungen ergeben, die nun dazu führen, dass das Verfahren aufgehoben und zeitnah mit geänderten Bedingungen erneut eingeleitet wird. Man darf gespannt sein, wie es weitergehen wird!
Damit der geneigte rth.info-Leser die Genese der Vergabe nachvollziehen kann, haben wir alle vier bisherigen Bekanntmachungen als externe Weblinks hinzugefügt.
Nachrichten zu diesem Thema im Archiv
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