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Jahresbilanz 2024: ÖAMTC-Flugrettung wurde zu 22.203 Einsätzen alarmiert

03.01.2025

Wien (A) ::  Crews hoben im Schnitt 61-mal pro Tag zu lebensrettenden Missionen ab

2024 markierte einen neuen Einsatzrekord für die ÖAMTC-Flugrettung: Die Christophorus-Crews wurden österreichweit zu 22.203 Rettungsflügen – im Schnitt 61 pro Tag – alarmiert. Zum Vergleich: 2023 wurden 20.823 Einsätze geflogen, im bisherigen Rekordjahr 2022 waren 21.934 Alarmierungen zu verzeichnen. “Die neue Höchstmarke unterstreicht einmal mehr, dass die ÖAMTC-Flugrettung ein unverzichtbarer Bestandteil des Rettungswesens in Österreich ist. Und zwar überall im Land – man denke nur an die Hochwasser-Katastrophe im Herbst 2024, während der wir mit mehreren Hubschraubern im Einsatz standen“, hält Marco Trefanitz, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung, fest.

Die Christophorus-Crews wurden österreichweit zu 22.203 Rettungsflügen – im Schnitt 61 pro Tag – alarmiert

Die Christophorus-Crews wurden österreichweit zu 22.203 Rettungsflügen – im Schnitt 61 pro Tag – alarmiert

Foto: Tomas Kika

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Dass die Zahlen 2024 noch einmal höher waren als in den Jahren davor, liegt auch an der größeren Anzahl der Stützpunkte: Seit 1. April 2024 leistet Christophorus 18 einen wichtigen Beitrag zur Notfallversorgung in der Region – auch hier zeigen die Einsatzzahlen, wie wichtig die schnelle Hilfe aus der Luft für die Bevölkerung ist. Trefanitz: “Mit unseren ganzjährig und saisonal betriebenen Standorten sind wir jedenfalls bestens aufgestellt, um überall in Österreich innerhalb kürzester Zeit medizinische Hilfe leisten zu können.“

Dichtes Netz für lebensrettende Einsätze aller Art

Das Einsatzspektrum der ÖAMTC-Notarzthubschrauber reichte auch 2024 von Notfällen wie Herzinfarkten und Schlaganfällen über Verkehrsunfälle bis hin zu Freizeit- und Arbeitsunfällen. Wie in den Vorjahren dominierten internistische und neurologische Notfälle: Rund 46,5 Prozent aller Alarmierungen entfielen auf akute medizinische Notfälle wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle. “Hier zeigt sich die Stärke der Flugrettung“, erklärt Trefanitz. “Der Geschwindigkeitsvorteil unserer Helikopter kann gerade bei solchen Notfällen entscheidend sein.“ Weitere häufige Einsatzgründe waren Unfälle in der Freizeit und im häuslichen Umfeld (12,7 Prozent) sowie Sport- und Freizeitunfälle im alpinen Bereich (10,9 Prozent). Verkehrsunfälle hingegen lagen bei verhältnismäßig niedrigen 6,7 Prozent.

Die einsatzstärksten Stützpunkte waren Christophorus 6 (1.867 Einsätze), Christophorus 9 (1.692) sowie Christophorus Europa 3 (1.543). Zudem wurden österreichweit insgesamt 741 Taubergungen – etwa bei Wanderunfällen oder alpinen Notfällen – sowie 1.286 Nachteinsätze durchgeführt. “Diese Zahlen unterstreichen die immense Bedeutung, die unsere Hubschrauber in stark frequentierten oder schwer erreichbaren Gebieten haben“, erklärt Trefanitz.

Die Einsatzzahlen der einzelnen Stützpunkte

Die Einsatzzahlen der einzelnen Stützpunkte

Foto: ÖAMTC

Saisonale Stützpunkte: Wintermonate im Fokus

Neben den Ganzjahresstandorten ergänzen vier saisonale Stützpunkte das Netz der ÖAMTC-Flugrettung. Diese decken während der Wintersaison jene Regionen ab, die besonders stark von Wintersportler:innen frequentiert werden. Die Stützpunkte Alpin 1, Alpin 2, Alpin 5 und Alpin Heli 6 wurden 2024 zu insgesamt 1.607 Einsätzen alarmiert. Der Schwerpunkt der Alarmierungen lag hier – wenig überraschend – auf Ski- und Snowboardunfällen. Die häufigsten Verletzungen umfassten Knochenbrüche, Kopfverletzungen und schwerere Traumata nach Kollisionen. “Unsere Winterstützpunkte sind in schneereichen Regionen unverzichtbar. Ob Skiunfälle, Lawinenabgänge oder andere alpine Notfälle – die schnelle Erreichbarkeit dieser Gebiete ist essenziell“, so Trefanitz.

Lebensrettung ist Teamarbeit

Das Jahr 2024 unterstreicht einmal mehr die Bedeutung der ÖAMTC-Flugrettung als unverzichtbaren Pfeiler der Notfallversorgung in Österreich. Von den Crews über die Techniker:innen, die Teams in Logistik, Verwaltung und Ausbildung bis hin zu den Partnerorganisationen vor Ort – jeder unserer Einsätze ist nur dank des reibungslosen Zusammenspiels und des Engagements aller Beteiligten möglich. “Lebensrettung ist mehr als eine Einzelleistung – sie ist das Ergebnis eines starken Teams, das Hand in Hand arbeitet“, fasst es Marco Trefanitz abschließend zusammen. “Dank dieses Zusammenspiels konnte die Christophorus-Flotte auch in diesem Jahr unzähligen Patient:innen wieder rasch und effektiv helfen.”

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Pressemitteilung “Rekordjahr für ÖAMTC-Flugrettung: 22.203 Einsätze im Jahr 2024“ der ÖAMTC-Flugrettung vom 3. Januar 2025

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Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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