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Faszination Luftrettung


„Christoph Hansa“ fliegt weiter in Gelb

17.06.2025

Hamburg (HH) ::  Die gemeinnützige ADAC Luftrettung bleibt für weitere zehn Jahre Betreiber des Rettungshubschraubers „Christoph Hansa“. Die Entscheidung für eine Fortführung der Partnerschaft mit den fliegenden Gelben Engeln hat die Hansestadt Hamburg jetzt nach einem EU-weiten Ausschreibungsverfahren bekannt gegeben. Somit können die ADAC Luftrettung und das BG Klinikum Hamburg die erfolgreiche Zusammenarbeit fortschreiben. Der neue Vertrag hat eine Laufzeit bis 30. Juni 2035.

Nach einer Interimslösung (rth.info berichtete) wurde nun die Entscheidung für die kommenden zehn Jahre bekannt gegeben

Nach einer Interimslösung (rth.info berichtete) wurde nun die Entscheidung für die kommenden zehn Jahre bekannt gegeben

Foto: Harald Rieger

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Mit unserem Angebot konnten wir die Hansestadt Hamburg davon überzeugen, dass die notfallmedizinische Versorgung aus der Luft bei uns auch weiterhin in den besten Händen liegt. Die positive Entscheidung gibt uns wichtige Planungssicherheit in Bezug auf die Arbeitsplätze vor Ort, unsere internen Planungen sowie die Zukunft der ADAC Luftrettung in Hamburg. Die Bevölkerung kann sich weiterhin auf unsere hochprofessionelle Hilfe verlassen
sagte Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH.

Der „Christoph Hansa“ ist schneller Notarztzubringer und fliegende Intensivstation in einem. Die Station am BG Klinikum Hamburg in Boberg entspricht modernsten Standards und erfüllt alle geltenden EU-Vorschriften. Die Hamburger Crew besteht aus drei Piloten der ADAC Luftrettung, denen Stationsleiter Michael Gomme vorsteht, 15 Notärztinnen und Notärzten des BG Klinikums Hamburg, geleitet von Dr. Tim Lange, sowie fünf Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern des BG Klinikums, geleitet von Jörn Öllrich. Die Einsatzbereitschaft beginnt täglich um 8 Uhr und dauert bis Sonnenuntergang, spätestens 21 Uhr. Hubschrauberführende Leitstelle ist die Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg (Notruf 112).

Jörg Sauermann, Amtsleiter der Feuerwehr Hamburg:

Durch die Vergabe des Rettungshubschraubers wird die luftgebundene rettungsdienstliche Versorgung in Hamburg sowie über die Stadtgrenzen hinaus weiterhin auf höchstem Niveau gewährleistet. Die Feuerwehr Hamburg freut sich auf eine gute und professionelle Zusammenarbeit. Die Patientinnen und Patienten können sich auch in Zukunft auf ein hochspezialisiertes Einsatzmittel verlassen, das eine exzellente medizinische Versorgung sicherstellt.

Dr. Harald Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung des BG Klinikums Hamburg:

„Christoph Hansa“ ist bereits seit 35 Jahren am BG Klinikum Hamburg stationiert und seitdem ist der ADAC ein verlässlicher Partner an unserer Seite. Wir freuen uns sehr, dass die erfolgreiche Zusammenarbeit auch ein 45-jähriges Jubiläum feiern wird und wir weiterhin die medizinische Besatzung für die Einsätze stellen dürfen. Damit ist die Versorgung der Bevölkerung in der Luftrettung durch ein eingespieltes Team sichergestellt.

Hier im Bild: zwei der aktuellen Betreiber in der deutschen Luftrettung: ADAC Luftrettung und DRF Luftrettung

Hier im Bild: zwei der aktuellen Betreiber in der deutschen Luftrettung: ADAC Luftrettung und DRF Luftrettung

Foto: Harald Rieger

Am 2. Februar 1990 nahm „Christoph Hansa“ aus Hamburg seinen Dienst auf und schrieb Luftfahrtgeschichte. Er war Deutschlands erster „Ambulanzhubschrauber“, dessen vorrangige Aufgabe ärztlich begleitete Patientenverlegungen ist. Und so war auch der erste Auftrag ein Krankentransport von Otterndorf an die Nordsee. Rund 40.000 Einsätze kamen seitdem zusammen. Mittlerweile sind die Hamburger Luftretter auf einen hochmodernen Hubschrauber des Typs H145 mit Winde umgestiegen und decken mit ihm sowohl Sekundäreinsätze (Intensivverlegungen) als auch Primäreinsätze (Notarztzubringer) ab. 2024 hob die Crew dafür 871-mal ab, 49-mal wurde dabei die Winde eingesetzt. Einsatzgrund Nummer eins waren bei den oft lebensrettenden Einsätzen von „Christoph Hansa“ mit 32 Prozent Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dann folgen mit 30 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. In 15 Prozent der Fälle diagnostizierten die Lebensretter aus der Luft neurologische Notfälle, wie zum Beispiel einen Schlaganfall. Bei 12 Prozent war ein psychiatrischer Grund oder Hilfe bei der Geburt die Ursache.

Auch weiterhin wird „Christoph Hansa“ am Unfallkrankenhaus in Hamburg-Boberg landen

Auch weiterhin wird „Christoph Hansa“ am Unfallkrankenhaus in Hamburg-Boberg landen

Foto: Harald Rieger

Die fliegenden Gelben Engel der ADAC Luftrettung sind 2024 bundesweit zu 49.048 Notfällen ausgerückt. Um die notfallmedizinische Versorgung aus der Luft in Deutschland sicherzustellen, arbeiten für die ADAC Luftrettung gGmbH und deren Tochterunternehmen bundesweit mehr als 1350 Menschen – darunter rund 170 Piloten und Pilotinnen, etwa 600 Notärzte und Notärztinnen, 230 Notfallsanitäter und Notfallsanitäterinnen (TC HEMS) und rund 200 Mitarbeitende aus Technik und Wartung. Im Durchschnitt wurden die Maschinen jeden Tag zu knapp 135 Notfällen alarmiert.

Bereits seit September 2022 kommt in Hamburg eine H145 mit Winde zum Einsatz

Bereits seit September 2022 kommt in Hamburg eine H145 mit Winde zum Einsatz

Foto: ADAC Luftrettung / Philip Bockshammer

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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