Jena (THÜ) ::
Letzte Woche hatten die Luftretter aus Jena (Rettungshubschrauber "Christoph 70") einen Grund zur Freude. Der neue Stationskomplex des Luftrettungszentrums (LRZ), welches am Flugplatz Jena-Schöngleina angesiedelt ist, konnte feierlich übergeben werden. Zur Inbetriebnahme hat es allerdings noch nicht gereicht, da gewisse Arbeiten an der Landeplattform und dem Gebäude noch nicht abgeschlossen sind. Zudem wurde die Grünfläche, welche das LRZ umgibt, erst vor Kurzem gesät. Ein Überfliegen und der dabei entstehende Rotorabwind würden das Wachstum der Grasfläche behindern.
Man rechnet damit, dass das neue Luftrettungszentrum in Jena in spätestens sechs Wochen vollends in Betrieb genommen werden kann. Derzeit arbeitet man noch fieberhaft an den letzten Feinheiten des Hangars und den Sozialräumen.
Auf den ersten Blick erscheint das neue LRZ riesig, die Sozialräume wurden großzügig gestaltet, ebenso der Hangar. Man war sehr darauf bedacht, den Komfort für die diensthabende Crew zu sichern, damit diese die einsatzfreie Zeit möglichst stressfrei und angenehm überbrücken kann.
Außerdem verfügt der Standort Christoph 70 nun endlich über eine direkt an die Station angeschlossene Tankanlage, ein zeitaufreibendes Umsetzen der Maschine ist seither nicht mehr erforderlich.
Bis zur Inbetriebnahme des LRZ, wird Christoph 70 nach "Sunset" (Sonnenuntergang) noch im alten Hangar, ca. 200 Meter vom neuen Stützpunkt entfernt, untergebracht.
rth.info wird nach der offiziellen Inbetriebnahme ausführlicher über das neue LRZ berichten.
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Die Einsatzmaschine unweit vom neuen Gebäudekomplex geparkt
Foto: Patrik Kalinowski
Riesig: Der neue Hubschrauber-Hangar mit vollverglastem Tor und angrenzenden Sozialräumen
Foto: Patrik Kalinowski
Die Beschilderung weist eindeutig auf den Hausherrn hin
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.