Buchloe (BAY) ::
Der Bundeswehr-Hubschrauber "SAR 56" aus dem bayerischen Penzing bei Landsberg/Lech hat am gestrigen 12. September 2010 Hindernisberührung im Einsatz gehabt und verursachte infolge dessen lange Staus auf der Autobahn A 96. Bei der Landung des Hubschraubers vom Typ Bell UH-1D übersah der Pilot offenbar mindestens einen Baum im Umfeld der Landefläche, oder schätzte die Entfernung zu diesem zu gering ein, so dass die Rotorblätter in das Hindernis einschlugen. Zwecks einer gründlichen technischen Untersuchung auf eventuell dabei entstandene Mängel musste der Helikopter über Nacht auf einem nahen Parkplatz zwischengeparkt werden, wobei er von Feldjägern bewacht wurde, bevor das Fluggerät dann schlussendlich per Tieflader in die Werft gebracht wurde.
Die Augsburger Allgemeine schreibt zum Unfall in einem aktuellen Artikel:
"Die Autobahn war in Richtung München längere Zeit gesperrt. Der Stau war so dicht, dass selbst der Abschleppwagen noch gegen acht Uhr nicht durch kam.
Der Unfall hatte sich nach Polizeiangaben am Sonntag gegen 17.50 Uhr auf der A 96 bei der Einmündung der B 12 ereignet, als zwei Autos miteinander kollidierten."
Über SAR 56
Der Hubschrauber des militärischen Such- und Rettungsdienstes steht für Rettungsflüge bereit, um militärischen wie auch zivilen Luftfahrzeugen in Notlagen Hilfe zu leisten, vermisste Luftfahrzeuge zu orten und medizinische Hilfe zu leisten. In dringenden Notfällen kann jeder SAR-Hubschrauber in Deutschland - somit auch SAR 56 - von zivilen Leitstellen über das RCC (Rescue Coordination Centre) zur Hilfe angefordert werden. Die SAR-Hubschrauber sind im Gegensatz zu den zivilen Rettungshubschraubern nicht regulär mit Notärzten besetzt. In den vergangenen Jahren hat sich die Bundeswehr sukzessive erst aus der zivilen Luftrettung zurückgezogen, die sie mit aufgebaut hatte, und reduziert seither auch die Zahl der noch verbliebenen SAR-Hubschrauber, um Kosten zu sparen.
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.