"Back to the roots" lautet zum Jahreswechsel 2010/2011 die Devise am Luftrettungszentrum Christoph 18 im unterfränkischen Ochsenfurt (Bayern). Noch von der DRF Luftrettung betrieben, steht in wenigen Monaten der Betreiberwechsel an. Übernehmen wird die Station die ADAC Luftrettung, welche den Standort vor 30 Jahren (im Juli 1980) auch gegründet hatte.
"Christoph 18" trägt derzeit noch das rot-weiße Farbkleid der DRF Luftrettung. Bald wird sich das ändern.
Foto: Patrick Mai
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Mitte Juli wurde bekannt, dass der ADAC wieder in Ochsenfurt einzieht (rth.info berichtete in den Nachrichten). Im Wesentlichen ändert sich für Außenstehende nur die Farbe des Hubschraubers (die neue, gelbe EC 135 wird mittlerweile als "Hummel" und "Wellensittich" verspottet). Dennoch wird der aus Kostengründen vollzogene Wechsel seit Monaten nicht nur im unterfränkischen Rettungsdienst heiß diskutiert – hatte sich um die Besatzung des Hubschraubers doch eine kleine Fangemeinde zusammengefunden.
Vorgänger der DRF war in Ochsenfurt das Bundesministerium des Innern gewesen, das dort jahrelang einen Zivilschutzhubschrauber stellte
Foto: Archiv Michael Butz
Relevant war für den Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF), der die Entscheidung fällte, letztendlich nur der niedrigere Preis pro Flugminute bei ansonsten absolut identischen Leistungsangeboten.
Die DRF begann in Ochsenfurt wie ihr Vorgänger mit einer BO 105, stellte aber zügig auf die (damals) neue EC 135 um. Dies behielt sie auch bei wenn dafür externe Ersatzmaschinen nötig waren (s. Foto)
Foto: Archiv Michael Butz
Jedoch trug die EC 135 in Ochsenfurt die meiste Zeit das altbekannte DRF-Design mit Steiger-Stern; hier Rendezvous mit den Nürnberger Kollegen in Erlangen
Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.
Für die Luftrettung> besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte).
Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland.
Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008).
Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.
Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind.
Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen.
In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.
"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet.
Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.