Bund stellt im 50. Jubiläumsjahr der „Retter in Orange“ Jahresbilanz 2020 vor
16.02.2021
Köln / Bonn (NRW) :: Sie werden für den Katastrophen- und Zivilschutzfall vorgehalten, finden aber zumeist ihre Einsätze im regulären Luftrettungsdienst: Die Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH) des Bundes sind im Jahr 2020 deutschlandweit 14.039 Mal abgehoben.

Die Zivilschutz-Hubschrauber des Bundes flogen im Jahr 2020 insgesamt 14.039 Einsätze
Foto: Jörn Fries
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Der Vizepräsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Dr. Thomas Herzog, stellte am Dienstag [16.02.2021] gemeinsam mit den Partnern der Feuerwehr Köln, der Bundespolizei und der medizinischen Besatzung des Luftrettungszentrums “Christoph 3“ die Bundes-Einsatzbilanz der Zivilschutz-Hubschrauber vor. Unterstützt wurden sie durch Marc Royko, Sprecher der leitenden Hubschrauberärzte der zwölf Luftrettungszentren mit Zivilschutz-Hubschraubern.
Bei insgesamt 14.039 Einsätzen im Jahr 2020 transportierten die Zivilschutz-Hubschrauber 4.031 Patienten. Dabei waren die „Retter in Orange“ 4.938 Flugstunden, mehr als 205 Tage am Stück, in der Luft.

Übersichtstabelle Bundes-Einsatzbilanz 2020 der Zivilschutz-Hubschrauber
Foto: BBK
Die Zahlen sind zwar im Vergleich zu den 14.816 Einsätzen des Vorjahres leicht gesunken, dennoch bleibt das Niveau der Einsätze hoch. „Die Statistik belegt die besondere Stellung der Luftrettung im deutschen Hilfeleistungssystem. Der Bund, in diesem Fall das BBK und die Bundespolizei-Fliegergruppe, ist sich seiner Verantwortung in der Unterstützung der Luftrettung mit unseren Zivilschutz-Hubschraubern bewusst und wir werden uns auch weiterhin dafür engagieren. Mit Blick auf das Jahr 2021 freut es mich ganz besonders, dass unsere Zivilschutz-Hubschrauber ihr nun 50-jähriges Bestehen feiern dürfen“, kommentierte Dr. Thomas Herzog die Einsatz-Bilanz.
Der Bund ist Teil der Luftrettung in Deutschland
Der Bund unterhält eine Flotte von 18 Zivilschutz-Hubschraubern, die täglich von zwölf Luftrettungszentren aus bundesweit im Einsatz sind. Sie sind Teil des Ausstattungskonzeptes, das der Bund für den Spannungs- und Verteidigungsfall bereithält. Die Hubschrauber des Zivilschutzes werden demnach den Ländern für den Katastrophen- und Zivilschutzzweck zur Verfügung gestellt. Die Hilfe aus der Luft ist ein wichtiger Baustein im Zivilschutz und komplettiert die Spezialfähigkeiten des Bundes. Ihre Aufgabe ist dabei, Schadenstellen zu erkunden und zu überwachen, Bevölkerungsbewegungen zu beobachten und zu lenken oder Spezialisten und Material in kürzester Zeit an den Einsatzort zu befördern. Des Weiteren können radioaktive Strahlungen aus der Luft gemessen und Schwerverletzte oder Erkrankte transportiert werden. Letzteres ist das reguläre Tagesgeschäft der Zivilschutz-Hubschrauber, denn in Friedenszeiten werden die Helikopter im Luftrettungsdienst genutzt.

Der auf der Bielefelder Rosenhöhe stationierte ZSH “Christoph 13“ flog 2020 1.301 Einsätze
Foto: Jörn Fries

237 Primärtransporte führte “Christoph 13“ im Jahr 2020 durch
Foto: Jörn Fries
In jedem Zivilschutz-Hubschrauber fliegt ein Team, das aus ganz unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren besteht. Die Notärztinnen und Notärzte stammen häufig von dem jeweiligen Stationskrankenhaus, die speziell für die Luftrettung ausgebildeten Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter (TC-HEMS) werden von den Hilfsorganisationen und Berufsfeuerwehren gestellt. Für die fliegerischen Aspekte ist die Bundespolizei mit ihrem Flugdienst zuständig. Der Leitende Polizeidirektor Torsten Hallmann sagte: „Die Bundespolizei-Fliegergruppe trägt die flugbetriebliche Verantwortung. Sie sorgt lückenlos für die Entsendung von Pilotinnen und Piloten zur Sicherstellung dieser Aufgabe. Ebenso gewährleistet die Bundespolizei über Wartung und Instandhaltung seit gut 50 Jahren die Lufttüchtigkeit der ZSH.“
“Christoph 3“ – Im Herzen des Rheinlandes
“Christoph 3“ war der erste Zivilschutz-Hubschrauber des Bundes, der vor 50 Jahren in den Dienst gegangen ist. Das eingespielte Team der Kölner Luftrettungsstation setzt sich aus Pilotinnen und Piloten der Bundespolizei Sankt Augustin, Notärztinnen und Notärzten der unfallchirurgischen Klinik Köln-Merheim sowie Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern der Berufsfeuerwehr Köln, des Arbeiter-Samariter-Bundes Köln e. V. und des Malteser Hilfsdienstes e. V. zusammen. Träger des Luftrettungszentrums ist die Berufsfeuerwehr Köln, über die auch die Alarmierung erfolgt. Vom Flughafen Köln/Bonn aus startete “Christoph 3“ im Jahr 2020 zu 971 Einsätzen. „‘Christoph 3‘ ist ein essentieller Bestandteil der Notfallversorgung in Köln und für die umliegenden Kommunen“, sagte Dr. Christian Miller, Leiter der Feuerwehr Köln. „Jeder erkennt den markanten orangenen Retter aus der Luft und weiß, dass er im Ernstfall schnell und kompetent die bestmögliche Versorgung erhält.“

Zivilschutz-Hubschrauber “Christoph 3“ vor dem Kölner Dom
Foto: Kliniken Köln/Joachim Badura
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- Quelle(n):
- Pressemitteilung “Bevölkerungsschutz in luftiger Höhe – Bund stellt im 50. Jubiläumsjahr der ‘Retter in Orange‘ die Jahresbilanz 2020 vor“ des BBK vom 16. Februar 2021